Warum haben die Alliierten nicht die Benzinversorgung

von Tresckow

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der deutschen Truppe bombardiert? Ohne Benzin lässt sich schlecht Krieg führen. Eine Landung in Jugoslawien oder Griechenland hätte die Ölfelder in Österreich und Rumänien gefährdet. Stattdessen wurde eine brutaler Abnutzungskrieg in Italien als Erfolg verkauft.
 
Schon mal was von Kohleverflüssigung, Synthese-Benzin, Bergius-Pier-Verfahren oder Fischer-Tropsch-Verfahren gehört?
Das sind Verfahren um aus Kohle Benzin zu machen. Und die Hydrieranlagen, in den das Synthese-Benzin hergestellt wurde, sind regelmäßig von den Alliierten angegriffen worden.
Des weiteren wahren auch Verkehrswege wichtig. Guck Dir mal die großen Verkehrsknotenpunkte an, dort leben und lebten sehr viele Menschen. Und die wahren auch immer Angriffspunkte.
Und zu dem Zeitpunkt des 2. Weltkrieges war die Welt noch nicht so auf Erdöl und seine Folgeprodukte angewiesen wie heute.

Apvar

P.S. Einige Links zu Fischer-Tropsch und Kohleverflüssigung.
Fischer-Tropsch-Synthese ? Wikipedia
XtL-Kraftstoff ? Wikipedia
Kohleverflüssigung ? Wikipedia
Deutsches synthetisches Benzin ? Wikipedia

P.S.S. Ein Link zu einem Thread mit diesem Thema in diesem Forum
http://www.geschichtsforum.de/f68/l-und-treibstoffe-hitlers-krieg-15676/
 
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der deutschen Truppe bombardiert? Ohne Benzin lässt sich schlecht Krieg führen. Eine Landung in Jugoslawien oder Griechenland hätte die Ölfelder in Österreich und Rumänien gefährdet. Stattdessen wurde eine brutaler Abnutzungskrieg in Italien als Erfolg verkauft.

Zur Abhängigkeit des deutschen Kriegsindustrie von Öl und Treibstoffen haben wir schon diesen Thread:

http://www.geschichtsforum.de/f68/l-und-treibstoffe-hitlers-krieg-15676/*

hier ein interessanter Artikel über die Auswirkungen der Bombardierung der Hydrierwerke: DER SPIEGEL*14/1964 - Schlacht um Sprit

(inwieweit dieser dem aktuellen Forschungsstand entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen)

*ich sehe gerade, da war Apvar ein wenig schneller :)

und noch ein Thread:

http://www.geschichtsforum.de/f68/woher-bekam-deutschland-seine-treibstoffe-12097/#post363754
 
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Den Plan hatten sie und sie haben ihn auch umgesetzt oder es zumindest versucht. Die rumänischen Ölquellen waren allerdings für die britischen und amerikanischen Bomber nicht leicht zu erreichen, weil sie einerseits durch Deutschen Luftraum mussten und zugleich am Rande der Reichweite waren und jenseits der Reichweite alliierte Jäger. Ab 1944 (mit der faktischen Zerstörung der Luftwaffe) wurden allerdings die Fabriken zur Prodktion synthetischen Treibstoffs gezielt angegriffen und zudem vermehrt die Transportwege angegriffen. Allerdings war gezielte Bombardierung im Zweiten Weltkrieg schwierig. Die Zieleinrichtungen waren vor allem optisch oder durch Zielführung anhand von Radarpings (technische Details kennen andere besser) und verfehlten vor allem recht kleine Ziele regelmäßig.
 
der deutschen Truppe bombardiert? Ohne Benzin lässt sich schlecht Krieg führen. Eine Landung in Jugoslawien oder Griechenland hätte die Ölfelder in Österreich und Rumänien gefährdet. Stattdessen wurde eine brutaler Abnutzungskrieg in Italien als Erfolg verkauft.
Das ist völlig richtig. Eine westallierte Landung auf dem Balkan 1943 wäre in einen höchst wichtigen Raum hineingestoßen denn

> die schon angesprochenen Ölfelder in Rumänien wären zumindest aus der Luft leicht angreifbar gewesen.

> der Balkan selbst war ein immanent wichtiger Rohstofflieferant ohne den die deutsche Rüstungsindustrie nicht lange hätte funktionieren können.

> Die Verbindung in die Türkei wäre angreifbar gewesen. Die Türkei war ebenso ein wichtiger Rohstofflieferant.

> wichtige deutsche Verbündete wären direkt bedroht gewesen (bzw. nach der Katastrophe von Stalingrad und Umgebung (HG B)) waren diese bereit aus dem Krieg auszuscheiden.

> für die deutsche Ostfront hätte sich eine starke Rücken-Bedrohung etabliert.

>> daraus ergibt sich das die deutschen Kräfte (Heer, Luftwaffe) noch sehr viel mehr als in der Realität beansprucht worden wären.


>die Hydrieranlagen wurden erst 1944 angegriffen.

>Ausgedehnte Anlagen wie Hydrieranlagen und oder Raffinerien war leicht angreifbar und gegen Treffer sehr empfindlich. Ein Verlust oder eine massive Schädigung der rumänischen Ölförderanlagen bzw. Raffinerien mit den entsprechenden Einbrüchen bei der Verfügbarkeit von Treibstoffen wäre auch durch die Hydrieranlagen nicht auffangbar gewesen. Schon 1944 konnte diese die Verluste nicht im Ansatz ausgleichen.

Insgesamt war die westallierte Weigerung auf dem Balkan zu landen ein strategischer Fehler erster Güte und ist letztlich nur durch innerallierte Vereinbarungen (Westallierte - Stalin) erklärbar.
 
Das ist völlig richtig. Eine westallierte Landung auf dem Balkan 1943 wäre in einen höchst wichtigen Raum hineingestoßen denn

[...]

Insgesamt war die westallierte Weigerung auf dem Balkan zu landen ein strategischer Fehler erster Güte und ist letztlich nur durch innerallierte Vereinbarungen (Westallierte - Stalin) erklärbar.

Na wenn das nicht mal sandkastenstrategische Überlegungen sind... erst im Sommer '43 war Sizilien eingenommen (10. Juli - 17. August), auf dem italienischen Festland gelang es danach, einen Brückenkopf zu errichten, bis etwa Dezember gelang es den Allierten bis Monte Cassino vorzurücken, wo dann von Januar bis Mai 1944 eine Art Stellungskrieg ausgefochten wurde. Von den Westalliierten zu erwarten, neben der Bindung in Italien, der Vorbereitung auf die Invasion in Frankreich und auch Bindungen im Pazifik, auch noch auf dem Balkan vorzurücken, wo doch nicht einmal Süditalien gesichert war, ist wohl eine Form von Allmachtsglauben.
 
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