Warum prosperierenden Staaten doch untergehen

Dion

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Angeregt durch den Artikel Am Ende in der Süddeutschen vom 1.1.2021, habe ich die dort erwähnte Studie Moral Collapse and State Failure: A View From the Past durchgelesen. Da ich mich schon immer für die Frage interessierte, warum einst mächtige und reichen Staaten dann irgendwann zusammenbrachen, finde ich die Erklärungen, die uns diese Studie bietet, sehr überzeugend.

Bin gespannt, was dieses Forum dazu sagt.

PS: Ich habe dafür das Mittelmeerraum-Forum ausgewählt, weil in der Studie 2 von 4 Staaten, die näher untersucht wurden, im Mittelmeerraum beheimatet waren (Römisches Reich und Venedig).
 
Eine interessante Studie. Werde sie nochmal ausführlich lesen, da nur kurz überflogen.

Ohne von der eigentlichen Studie abzulenken, der Hinweis auf zwei alternative Ansätze, die ebenfalls "Untergang" erklären wollen. Die von J. Diamond: Kollaps und Kennedy: Aufstieg und Fall der Großen Mächte.

Spontan sehe ich zwei Aspekte, die mir aufgefallen sind. 1. Ist der theoretische Ansatz mächtig genug, eine universelle Antwort bereitzustellen. 2. Sind die Daten so reliabel und valide, dass sie auch aufgrund des kleinen Sample`s Ergebnisse zulassen, die aussagekräftig.

Ein Problem tritt m.E. auf, das die Inkompatibilität eines "rational choice"-Ansatzes mit bestimmten Religionen oder Staatsphilosophien, wie z.B. dem Konfuzianismus berührt. Die individuelle bzw. gruppenbasierte Optimierung der Nutzung von Gütern kann bereits im Konfuzianismus anders angelegt sein, wie im europäischen Denken.
 
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