Warum waren Karten, etc. nach Süden ausgerichtet?

examen

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hallo gemeinde,

der Titel ist genau meine Frage. Ich stolpere immer wieder über Kupferstiche etc. die im Mittelalter nach Süden ausgerichtet sind.
Kann mir das vielleicht einer erklären?

danke examen
 
Weil die Kompassnadel entlang der magnetischen Feldlinien nach Norden UND Süden zeigt. Deshalb ist es eigentlich egal, wo "oben und "unten" ist - sieht man(n) von blöden Witzen über "von der Autokarte irriitierte Beifahrerinen" bei Fahrten nach Süden ab. Letztendlich hat sich ein Standard durchgesetzt. Eigentlich könnte man Globen auch anders herum montieren, dann wären "wir" es, die herunterfallen. :p
 
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Weil die Kompassnadel entlang der magnetischen Feldlinien nach Norden UND Süden zeigt. Deshalb ist es eigentlich egal, wo "oben und "unten" ist -

allerdings ist auf Karten in Australien Süden oben und die Kompasse bei Flugzeugen werden nach Süden und nicht nach Norden kompensiert
warum das so ist kann ich aber auch nicht sagen
vielleicht liegt es wirklich an der "Angst" runter zu fallen :pfeif:
 
Im Mittelalter sind Karten an sich aber nicht gesüdet, sondern geostet: Wir sprechen bis heute vom orientieren. Die berühmte T-Karten mit Jerusalem in der Mitte und dem Paradies im äußersten Osten. Die spätmittelalterlichen Portolane weisen z.T. noch das Paradies im Osten auf, sind aber als Hafenkarten (Porto = katalan. Hafen) eher praktisch orientiert. D.h. man muss die Karte drehen, je nachdem welchen Hafen man ansteuert, da die Hafennamen vertikal zur Küste geschrieben sind. Als gesüdete Karte fällt mir die Mappamundi des al-Idrisi und die Karte der Pilgerwege nach Rom von Etzlaub. Al-Idrisi war als Muslim nicht so sehr an der jüdisch-christlichen Weltarstellung interessiert und Etzlaub wiederum hatte Rom als Ziel, da war die Ausrichtung der Karte für deutsche Pilger nur logisch.

Kupferstiche sind im Übrigen eine Erfindung des 18. Jahrhunderts.
 
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