Ist es nicht so, daß der altersbedingte Haarausfall auf dem Kopf bei Männern etwas mit dem Testosteron bzw. einem aus dem Testosteron gebildeten Hormon zu tun hat? Und daß dieses gleiche Hormon vermehrt Körperhaare sprießen läßt?
Ja, genau so ist es.
Nur eben den Unterschied in der Wirkung kann ich nicht nachvollziehen.
Weshalb wirkt Testosteron, bzw seine Derivate, auf die einen Haare so und auf die anderen Haare gänzlich konträr? So groß ist die biologische Variation zwischen den beiden Haararten nicht, dass ein derart fundamentaler Unterschied in der Reaktion auf entsprechende Hormone, welcher Art auch immer, mir plausibel erscheint.
Dieser außergewöhnliche Unterschied ist es, der mich stutzig macht. Auch das könnte natürlich Zufall sein, aber es ist derart auffällig - und die Reaktion der Haare müsste eigentlich grundsätzlich und (bio-)logisch ähnlich sein - dass es mir schwerfällt, hier
keinen "absichtlichen" Grund anzunehmen.
Wenn ich in der Evolution zurückgehe, kann ich keinen Unterschied in der Funktion und Bedeutung von Kopf- und Körperhaaren erkennen. Beide erfüllen nahezu vollständig den selben Zweck.
Kann ich nun beim Menschen durch die Entwicklung des aufrechten Ganges noch einen Sinn dahinter erkennen, weshalb das Kopfhaar als wichtig angesehen wurde (Schutz vor senkrechter Sonneneinstrahlugn auf genau der Körperoberfläche, die der Sonne bei aufrechtem Gang dauernd und in ungünstigem Winkel ausgesetzt ist), während der Rest nicht mehr ganz so wichtig gewesen sein mag (später dann: Bekleidung, Leben in Häusern usw...), so kann ich mir in der Folge durchaus erklären, weshalb die Bedeutung von Kopf- und Körperhaar beim Menschen im Gegensatz zu seinen tierischen Verwandten sich unterscheidet.
Nur sehe ich eben keinen Grund dafür, dass dann das Körperhaar unter genau denselben Bedingungen verstärkt wächst, unter denen das Kopfhaar degeneriert. Dieser Unterschied hätte ja sozusagen "nachträglich" eingeführt werden müssen und das setzt eine starke biologische Veränderung aus, die als beiläufig anzunehmen mir schwerfällt. Wenn sich so nebenbei halt mal die Empfindlichkeit von Haaren gegenüber irgendwelchen Hormonen verändert hätte, warum dann nicht für beide Haararten gleich?
Wenn das Zufall ist, dann ist es schon ein arg großer.
Bei diesem Punkt bin ich also selbst versucht, den Sinn dahinter zu suchen, den ich weiter oben ja schon relativiert habe und den es womöglich gar nicht notwendigerweise gibt.:autsch: