Was haben Adelige eigentlich so gemacht?

Diese Verquickungen geschäftstüchtiger Familien gab es zu allen Zeiten. Allerdings wären sie auch bei gleichem Betätigungsfeld unterschiedlichen Standes, wenn die eine Familie adelig, die andere bürgerlich wäre. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass die bürgerliche Familie nicht wesentlich wohlhabender und einflussreicher gewesen sein könnte. Hier gäbe es jede Menge Spielraum. Manchmal wurde der Adel geheiratet, manchmal das Geld und mit Glück beides :).

Haha, da bin ich jetzt ins Fettnäpfchen getreten. :rotwerd:

Ich denke die beiden Familien können ruhig bürgerlich sein (wenn auch wohlhabend), ich denke das macht sogar vieles einfacher, für mich zum Schreiben meine ich.

Mir kommt jetzt noch eine Frage, die gehört vielleicht nicht mehr ganz hierher, aber wie sah es mit Fremdsprachen aus?
Es ist doch realistisch, dass ein Kaufmann, der vl noch bei sowas begabt ist, von einigen Fremdsprachen zumindest Grundkenntnisse hat oder? Also Französisch und Italienisch zum Beispiel. Zumal der Vater auch Kaufmann war und seinem Sohn das vl schon früh beigebracht hat?
Wie sah es ansonsten mit der Verständigung aus? Oder wurde sich auf Leiteinisch unterhalten?
 
Wie sah es ansonsten mit der Verständigung aus? Oder wurde sich auf Leiteinisch unterhalten?
Es geht Dir um Engländer im frühen 17.Jh.?

Latein war zumindest auf jeden Fall Wissenschaftssprache. Viele Bücher aus der Zeit, die mir bis jetzt untergekommen sind, waren auf Latein verfasst.

Wenn der Kaufmann viel herum gekommen ist, wird er schon verschiedene Sprachen gelernt haben, denke ich. Französisch und Italienisch waren schon sehr beliebt.
 
Ob Adelige aber gern Kaufleute bspw. genannt werden wollten, scheint mir eher fragwürdig. :grübel:
Das war sicher verschieden. Meine Vorfahren traten sehr bewußt als Geschäftsleute auf, zumindest geht das sehr deutlich aus den vielen zum Glück erhaltenen Briefentwürfen dieser Zeit hervor. Den "Standesdünkel" betrieben eher die Damen. Ähnliches auch z.B. bei einer Danziger Familie, bei der erst die Archivstücke im Geheimen Staatsarchives preisgaben, dass deren Adel nicht nur eine Überlieferung, sondern eine Tatsache war. Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind vor allem die Patriziergeschlechter, unter denen sowohl bürgerliche als auch adelige Geschlechter zu finden waren. Dort ist die Forschung und der Nachweis des möglichen Adels oftmals sehr schwierig, da sie in der Regel auf das Führen von Adelsprädikaten oder anderes, was ihren Adel preisgeben könnte, verzichteten. Und so wird sich oft gewundert, warum spätere Generationen dann plötzlich ein Adelsprädikat führten, ohne dass eine Nobilitierung zu aufzufinden ist.
 
Es geht Dir um Engländer im frühen 17.Jh.?

Latein war zumindest auf jeden Fall Wissenschaftssprache. Viele Bücher aus der Zeit, die mir bis jetzt untergekommen sind, waren auf Latein verfasst.

Wenn der Kaufmann viel herum gekommen ist, wird er schon verschiedene Sprachen gelernt haben, denke ich. Französisch und Italienisch waren schon sehr beliebt.

Ja genau, soll 1603 spielen.

Danke! :)
 
Gerade beim wohlhabenden Bürgerstand war eine gute Bildung fast als ein Markenzeichen anzusehen. Entsprechend kann man sicher davon ausgehen, dass besonders in Familien, die länderübergreifenden Handel betrieben, auch das Erlernen von Fremdsprachen dazu gehörte.
 
Genau darauf wollte ich hinaus.

Und ich fand, dass er so gut in den zeitlichen Rahmen von dem passt, was OceanChild erfragte.

Ist das mit der Beteiligung am Handel ein englisches Phänomen?
Asch und Serna erwähnen in der Regel entweder, dass beim Adel das Betreiben von Handel verpönt war oder lassen das Thema ganz weg und betonen hauptsächlich den Schwerpunkt adeligen Wirtschaftens auf der Landwirtschaft bzw. wie in Spanien als Gläubiger des Königs, wofür sie in nicht wenigen Teilen mit weitreichenden Rechten belohnt wurden. Souveräne, welche besonders dauerhaft in finanziellen Engpässen waren, warfen gegen schnelles Geld alle möglichen Regalien auf den Markt, was letztlich dazu führte, dass ein ganzer Teil der Untertanen primär ihre Steuern bei dem Adel ablieferten und das natürlich auf lange Sicht noch nachteiliger für den Souverän wurde.



Stimmt, passt sehr gut und außerdem hatte Sir Walter in den 1590ern auch irische Besitzungen. :)

Ob Handel ein englisches Phänomen war kann ich nicht wirklich beurteilen. In dem von dir angebrachten Vergleich zu Spanien scheint es wirklich so zu sein. Auch scheine ich mich zu erinnern, daß in Frankreich zwar in Handel investiert wurde, aber die Aristokratie sich die Hände nicht schmutzig machte. Oder nicht machen durfte. Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, daß man in Frankreich gesetzlich den Adel verlor, wenn man einen Beruf ergriff. Kannst du vielleicht etwas dazu sagen?
 
Ich habe eben mal in einem - zugegebenermassen sehr alten - Handwörterbuch der Staatswissenschaften nachgeschlagen. Demnach trieb der spanische Adel kein bürgerliches Geschäft, ja er verachtete Arbeit geradezu. Gesetzlich verboten war es aber allen Anschein nach nicht. Im Gegensatz dazu waren in England sogar Söhne von Herzögen als Großhändler tätig.
 
Was den französischen Adel angeht, so führt Elisabeth Fehrenbach in: Der Adel in Frankreich und Deutschland im Zeitalter der französischen Revolution, 1989 aus: "Gleichzeitig war der französische Adel offener für Aktivitäten in „bürgerlichen" Gewerben, in Handel und Industrie, gewesen, wenn er auch hier zumeist über Mittelsmänner agieren musste, um seine Standeszugehörigkeit nicht gefährden." Das betrifft zwar das 18. Jh., dürfte aber auch davor nicht anders gewesen sein.
 
Ob Handel ein englisches Phänomen war kann ich nicht wirklich beurteilen. In dem von dir angebrachten Vergleich zu Spanien scheint es wirklich so zu sein. Auch scheine ich mich zu erinnern, daß in Frankreich zwar in Handel investiert wurde, aber die Aristokratie sich die Hände nicht schmutzig machte. Oder nicht machen durfte. Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, daß man in Frankreich gesetzlich den Adel verlor, wenn man einen Beruf ergriff. Kannst du vielleicht etwas dazu sagen?
Dazu habe ich schon was hier im Thread verlinkt. Ich weiß aber, der Thread ist schon etwas unübersichtlich geworden.
http://www.geschichtsforum.de/578386-post80.html

Auch wenn diese Beschränkungen wie man aus meiner Quelle sieht immer mehr aufgeweicht wurden, sind sie doch generell sehr interessant (v.a. wenn es hier im Thread ja um die Tätigkeit von Adeligen im 18.Jh. geht). Auf der einen Seite gab es den Vorwurf von Autoren, welche den Adel kritisierten, dass dieser keiner sinnvollen Beschäftigung nachginge. In Spanien gab es besonders vehemente Häme gegenüber den ganz armen Hidalgos, welche ein Trauerspiel ablieferten.
Auf der anderen Seite war ja eben, dass sich der Adel nicht wie die Bürgerlichen dem Handel öffneten, dessen Daseinsberechtigung. Wenn sich der Adel verhielt wie die Bürgerlichen, dann waren ja die adeligen Privilegien noch weniger gerechtfertigt. So sehe ich zumindest die Argumentation der Verteidiger adeliger Vorrechte wie den Chevalier d'Arq.

Dass es dennoch Adelige auch in Frankreich gab, welche mehr oder minder direkt vom Handel lebten (während wie im "Bourgeois Gentilhomme" von Molière der Unterschied zwischen Kaufmann und Adeligen u.a. auf die Schippe genommen wird), gehört eben wohl zu der gewissen üblichen Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
 
Was besagt "grundsätzlich hält man heute in Fachkreisen die Memoiren (von Casanova) für die Erzählung wahrer Erlebnisse" für einzelne darin geschilderte Passagen? Gar nichts! Vielmehr gilt es "in Fachkreisen" als ausgemacht, daß es sich bei zahlreichen seiner Schilderungen um Stories anderer handelt und teilweise ist das sogar nachweisbar. Cansanova lag ganz im Zeitgeist paßte sich den Erwartungen seines angezielten Publikums - er schrieb die Memoiren auf Französisch - an.

Was die sattsam bekannten Berichte über lockeren Sitten im Venedig namentlich im 17. Jahrhundert angeht, ist zu Vorsicht zu mahnen. Venedig dürfte sich da kaum gegenüber anderen großen Städten sei*ner Zeit und insbesondere kaum gegenüber anderen Seestädten hervorgetan haben. Und im Übrigen gilt: „Unsitte ist immer augenfälliger als Sitte... Mag von Sittenrichtern und bösen Zungen der venezianischen Frau zu Recht oder Unrecht manches nachgesagt werden, wo hätte es üble Nachrede nicht gegeben? Wenn das Wort wahr ist, das jene Frau die beste nennt, von der man nicht spricht, so legt es laut für die veneziani*sche Frau Zeugnis ab...“ ( Heinrich Kretschmayr: Geschichte von Venedig in 3 Bänden. Gotha 1905, 1920, 1934. Darmstadt 1964, 2. Neudruck der Ausgabe Gotha 1920 Aalen 1986, Reprint des 1. und 2. Bandes o_O o.J. (2010) Bd. 2 S. 304-305, s.a. S. 482f)
Die Berichte über das angeblich sittenlose Leben, sexuelle Freizügigkeit und Prostitution in Venedig muß wohl eher als Eigenreklame der Berichten*den verstanden werden. Cladders macht darauf indirekt aufmerksam am Beispiel der Mémoires curieux et galants d’un voyage nouveau d’Italie. A Paris, au palais, chez Guillaume de Luyne, libraire juré, dans la salle des merciers, à la justice 1699: „Es ist auffällig, daß diese Aspekte gesellschaftlichen Lebens in den Berichten des 17. Jahrhunderts immer eingehender behandelt werden, ohne daß jedoch gewagt würde, expli*zit von eigenen Erlebnisse zu schreiben... Die Mémoires curieux beschreiben eine typische Kavalierstour und Vergnügungsreise durch verschiedene Städte Italiens – Venedig wird hier zur letzten Prüfung..., bevor er heimkehrt und die von seinem Vater für ihn ausgewählte junge Dame ehelicht.“ ( Brigitta Cladders: Französische Venedig-Reisen im 16. und 17. Jahrhundert. Wandlung des Venedig-Bildes und der Reisebeschreibung. Genf 2002 S. 156f, insges. dazu S. 150-159)
 
Was besagt "grundsätzlich hält man heute in Fachkreisen die Memoiren (von Casanova) für die Erzählung wahrer Erlebnisse" für einzelne darin geschilderte Passagen? Gar nichts! Vielmehr gilt es "in Fachkreisen" als ausgemacht, daß es sich bei zahlreichen seiner Schilderungen um Stories anderer handelt und teilweise ist das sogar nachweisbar. Cansanova lag ganz im Zeitgeist paßte sich den Erwartungen seines angezielten Publikums - er schrieb die Memoiren auf Französisch - an.
Welches Publikum meinst Du denn? Er hat die Memoiren ja garnicht veröffentlicht.
Kleßmann zumindest meinte, dass die meisten seiner weiblichen Liebschaften, wenn ich mich recht entsinne, heute namentlich nachweisbar sind.
 
Bei Brissotin ist wohl - wie so oft - nicht Wissen sondern Glauben am Werk: "... wenn ich mich recht entsinne..." Wo sind die Nachweise? Ob "die meisten seiner weiblichen Liebschaften... heute namentlich nachweisbar sind" oder "es sich bei zahlreichen seiner Schilderungen um Stories anderer handelt", mag man dahingestellt sein lassen. Können wir uns vielleicht auf "so manche" oder "viele" einigen?

Hier die wichtigste Casanova-Literatur, wo man dies nachprüfen könnte:
(eine Bibliographie der deutschsprsachigen Casanova-Bearbeitungen bei Carina Lehnen: Das Lob des Verführers. Über die Mythisierung der Casanova-Figur in der deutschsprachigen Literatur zwischen 1899 und 1933. Paderborn 1995 S. 325-328):


Jörg-Uwe Albig: Casanova. In: Geo Epoche Nr. 28/2007
Richard Alwewyn: Casanova. In: Neue Rundschau. Berlin 1959, S. 100-116
P. Auernheimer: Casanova in Wien. 1924
Honore de Balzac: Facino Cane. 1836
F. W. Barthold: Die geschichtlichen Persönlichkeiten in Jacob Casanova's Memoiren. Beiträge zur Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts. 2 Bde. Berlin 1846
Franz Blei: Casanova. In: Pan 20. Berlin 16.8.1911, S. 656-660; Ders.: Die Memoiren des Casanova. In: Der Amethyst. Blätter für seltsame Literatur und Kunst. Hg. v. Franz Blei. Wien 8/Juli 1906, S. 247-253; Ders.: Die zwei unveröffentlichten Kapitel aus Casanovas Memoiren. In: Der Amethyst Oktober/November 1906, S. 327-3421; Ders. Giacomo Casanova. In: Der Geist des Rokoko. Hg. v. Franz Blei. München 1923, S. 142-147
Bernhard Bröckerhoff: Casanova - ein gelehrter Gauner, Frankfurt 1993
Giacomo Casanova: Confutazione della storia del Governo Veneto d’Amelot de la Houssaie. 3 Bde. Amsterdam/Lugano 1769; Ders.: Geschichte der Unruhen in Polen vom Tod Elisabeth Petrownas bis zum Frieden zwischen Rußland und der ottomanischen Pforte. 3 Bde. Görz 1774 (Ital.); Ders.: Dell’Iliade de Omero. 3 Bde. Venezia 1775-78; Ders.: Né amori, né donne. Venezia 1782; Ders.: Solution du problème déliaque. Dresden 1790; Ders.: Corollaire à la duplication de l’exaèdre. Dresden 1790; Ders.: A Leonard Snetlage. Dresden 1797; Ders. in: Taschenbuch für das Jahr 1822; Ders.: Le Polémoscope. In: Victor Ottmann: Die Insel. Bd. 2. 1900; Ders.: Erinnerungen. Übersetzt und eingeleitet von Heinrich Conrad. 15 Bde. München/Leipzig 1907-13; Ders.: Il Duello. Genova 1914; Ders.: Briefwechsel mit J. F. Opitz. Hg. Nach der Handschrift des J. F. Opitz durch Fr. Khol und Otto Pick. Mit einem Nachwort der Hg. Berlin/Wien 1922; Ders.: Erinnerungen. Übersetzt und hg. v. Franz Hessel und Ignaz Jezower. Berlin 1924-25; Ders.: Memoiren. Eingeleitet von Franz Blei. 2 Bde. 1925; Ders.: Geschichte meines Lebens. Hg. und eingeleitet v. Erich Loos. Erstmals nach der Urfassung ins Deutsche übersetzt von Heinz von Sauter. Bd. I-XII. Berlin 1964ff; ; Ders.: Icosaméron ou histoire l’Edouard et d’Elisabeth. 5 Bde. Prag 1788 (deutsche Ausgabe Berlin 1969); Ders.: Gesammelte Briefe. Hg. v. Enrico Straub 2 Bde. Berlin 1969-70; Ders.: Vermischte Schriften. Ausgewählt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen v. Enrico Straub. Frankfurt/Berlin 1971; Ders.: Vermischte Schriften, gesammelte Briefe hg. v. Erico Straub. 1978; Ders.: Geschichte meines Lebens. Neu hg. und kommentiert v. Günter und Barbara Albrecht. Leipzig 1982, München 1984-89, 1992 (Original bei Plon und F.A. Brockhaus ab 1960-62 bzw. 1964-67); Ders.: Das Duell oder Versuch über das Leben des Venezianers G.C. Novelle. Hg., aus dem Ital. Übertragen mit einem Nachwort versehen von Hartmut Scheible. München/Zürich 1988; Ders.: Über den Selbstmord und die Philosophen. Mit einem einführenden Essay v. Lothar Müller. Frankfurt/New York/Paris 1994; Ders.: Meine Flucht aus den sogenannten Bleikammern von Venedig. Die Geschichte meiner Flucht aus dem Gefängnis der Republik Venedig, den sogenannten Bleikammern, niedergeschrieben in Dux in Böhmen im Jahre 1787. Ebenshausen 1989, 2. Auflage 2007 (Original franz. 1788). Ders.: Mein Leben hg. Und mit einem Nachwort versehen von Burkhard Blum. Berlin 1997, 2004, 2006
E. Colerus: Geheimnisse um Casanova. 1936
Ruth Bombosch: Casanova a la carte. Eine kulinarische Biographie. 1998
Henri de Régnier: Casanova chez Voltaire. Paris 1929
H. Eulenberg: Casanovas letztes Abenteuer. 1928
Gerd J. Forsch: Casanova und seine Leser. Die Rezeption von Casanovas ‚Historie de ma vie’ in Deutschland, Frankreich und Italien. Rheinbach-Merzbach 1988
Lydia Flem: Casanova-Biographie oder die Einübung ins Glück. Frankfurt/M 1998
Leo Friedländer: Aus Casanovas Briefwechsel mit Frauen. Zum erstenmal mitgeteilt von Gustav Gugitz. In: Ders. (Hg.): Frauenzimmer-Almanach auf das Jahr 1922. Wien 1921, S. 79-96
Manfred Georg: Der lebendige Casanova. Zum 200jährigen Geburtstage am 2. April. In: Neue Freie Presse. Wien v. 27.3.1923
H. Gall: Casanova. 1915
H. W. Geisler: Casanova in Venedig. 1942
Roberto Gervasio: Giacomo Casanova. Verführer und Weltmann. München 1977; Ders.: Giacomo Casanova und seine Zeit. München 1978
Hugo Glaser: Der Fall Casanova. Wien 1946
M. Grengg: Die letzte Liebe des Giacomo Casanova. 1948
Gustav Gugitz: Giacomo Casanova und sein Lebensroman. Historische Studien zu seinen Memoiren. Wien/Prag/Leipzig 1921
Hermann Hesse: Gedanken über Casanova. In: Wissen und Leben. Zürich 1930, S. 209-220
Ludwig Hillenbrandt: Bei Casanova zu Gast. Amouren und Menüs des großen Verführers. 1966
F. Walter Ilges: Casanova in Köln. Köln 1926
Herrmann Kesten: Giacomo Casanova. In: ders.: Die Lust am Leben. Boccacio, Aretino, Casanova. New York 1968, S. 151-174; Ders.: Casanova. Frankfurt/Berlin/Wien 1981
Eckart Kleßmann: Ein Fest der Sinne. Casanova und sein Zeitalter. Düsseldorf/Zürich 1998
Thilo Koch: Casanova - ein Versuch. München 1959
Otto Krötz, Helga Merlin: Casanova, Liebhaber der Wissenschaften. München 1995
Carina Lehnen: Das Lob des Verführers. Über die Mythisierung der Casanova-Figur in der deutschsprachigen Literatur zwischen 1899 und 1933. Paderborn 1995
Félicien Marceau: Casanova. Sein Leben, seine Abenteuer 1985
Alfred Meissner: Rococo-Bilder. Nach den Aufzeichnungen meines Großvaters. Gumbinnen 1871
Herrmann Meister: Casanova im Schlafwagen. Heidelberg 1913
J. Mühlberger: Casanovas letztes Abenteuer. 1931
Lothar Müller: Casanovas Venedig. Ein Reisebuch. Berlin 1998
Paul Nettl: Da Ponte, Casanova und Böhmen. In: Alt-Prager-Almanach. Prag 1926, S. 139-148; Ders.: Casanova und seine Zeit. Zur Kultur und Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts. Eßlingen 1949
Prof. Dr. v. Notthafft: Sexuelles und Geschlechtskrankheiten in Casanovas Memoiren. In: Dermatologische Wochenschrift Nr. 46/47 v. 15. November 1913, S. 1339-1351, 1366-1383
Victor Ottmann: Jacob Casanova von Seingalt. Sein Leben und seine Werke. Nebst Casanovas Tragikkomödie 'Das Polemoskop'. Stuttgart 1900
Derek Parker: Casanova. Sutton Publishing 2002
Felix Poppenberg: Casanova. In: Ders.: Taschenbuch für die Damen. Leipzig 1913, S. 119-138
J. Pollio: Bibliographie anecdotique et critique des œuvres de Jaques Casanova. Paris 1926
Aldo Ravà, Gustav Gugitz (Hg.): Frauenbriefe an Casanova. München/Leipzig 1912
Ned Rival: Casanova - La vie à plaisir. Paris 1977
James Rives Childs: Giacomo Casanova de Seingalt. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt. Reinbeck 1960, 2. Auflage 1980; Ders.; Casanova. Die große Biographie. Frankfurt/M 1977, Frankfurt/Wien/Zürich 1978. (zuerst Englisch New York 1988); Ders.: Casanova. Reinbeck 1996
Walter Rode: Jakob Zweig gegen Stefan Casanova. In: Die Weltbühne 24. Jg. Nr. 19 v. 8.5.1928, S. 714-716
Felix Salten: Der Meister des Lebens. In: Pester Lloyd. 57. Jg. Nr. 264 v. 6.11.1910
Charles Samaran: Jaques Casanova. Paris 1931
Heinz von Sauter: Der wirkliche Casanova. Engelhorn/Stuttgart 1987
Thomas Schäfer: Casanova. Magier, Gelehrter, Abenteurer. Leipzig 1998, 2000
Hartmut Scheible: Mythos Casanova. Texte von Heine bis Bruel. Leipzig 2003
Edgar von Schmidt-Pauli (Hg.: Der andere Casanova - unveröffentlichte Dokumente aus dem Duxer Archiv. Berlin 1930)
Oscar A.H. Schmitz: Don Juan, Casanova und andere erotische Charaktere. Ein Versuch. München/leipzig 1913
Werner Wolf Schrader: Leben, Werk und Wirkung des Giacomo Casanova de Seingalt in kultursoziologischer Interpretation. Dissertation Heidelberg 1956
Hermann Schreiber: Casanova. Eine Biographie. 1998
Herrmann Schreiber: Reise durch das gesamte Jahrhundert
Marita Slavuljica: Giacomo Casanova. Die Geschichte seines Lebens. 2006
Philippe Sollers: Casanova. Münster 2000
Karl Toth: Casanova de Seingalt. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift. V/1913, S. 989-997
Jakob Wassermann: Jacques Casanova. In: Neue Deutsche Rundschau (Freie Bühne) XII/1901, S. 989-997
H. Weill: Der große Zauberer in Rom. 1927
Alvise Zorzi: Canal Grande S. 400-405
Stefan Zweig: Casanova. In: Ders.: Baumeister der Welt. Balzac. Dickens. Dostojewski. Hölderlin, Kleist. Nietzsche. Casanova. Stendhal. Tolstoi. Frankfurt 1951, S. 363-424 (zuerst 1924)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was besagt "grundsätzlich hält man heute in Fachkreisen die Memoiren (von Casanova) für die Erzählung wahrer Erlebnisse" für einzelne darin geschilderte Passagen? Gar nichts! Vielmehr gilt es "in Fachkreisen" als ausgemacht, daß es sich bei zahlreichen seiner Schilderungen um Stories anderer handelt und teilweise ist das sogar nachweisbar. Cansanova lag ganz im Zeitgeist paßte sich den Erwartungen seines angezielten Publikums - er schrieb die Memoiren auf Französisch - an.

Wie Wahl der Sprache ist allerdings kein Kriterium dafür, ob etwas nun als wahr zu erachten ist, oder nicht. Diese Anmerkung nur, weil sich die Argumentation so liest.
 
Bei Brissotin ist wohl - wie so oft - nicht Wissen sondern Glauben am Werk: "... wenn ich mich recht entsinne..."

Das habe ich gerade überlesen. Aber nun noch ein Beitrag als Mod.:
Du kannst ja gerne die Einzelbehauptung eines jeden Mitglieds in Frage stellen und es in die Belegpflicht nehmen. Aber: Einem Neumitglied steht es absolut nicht an, sich so in eine Gemeinschaft einzuführen, da nicht anzunehmen ist, dass du diese Gemeinschaft und die Kompetenzen ihrer Einzelmitglieder schon länger kennst! Zumal Brissotin durch die von dir zitierte Phrase seine Unsicherheit deutlich gemacht hat.
Ganz allgemein gilt: Was auch immer man inhaltlich zu beanstanden hat: Der Ton macht die Musik!
 
Das hab ich mal 'ne Frage zu "Einem Neumitglied steht es absolut nicht an...": Es gibt also grundlegende Unterschiede, was Neu- und was "Altmitglieder" sagen dürfen - oder wie? Ich versuche nur - nicht nur hier, darauf zu drängen, daß auch im Internet präzise argumentiert wird und möglichst, was behauptet wird, auch seriös belegt ist. Das sollte doch für ein Geschichtsforum selbstverständlich sein. Es kann doch nicht ernsthaft im allgemeinen Interesse, im Interesse der Teilnehmer und Betreiber dieser Seiten sein, daß hier vage Glaubensbekenntnisse, Halbwissen oder Gerüchte verbreitet werden. Dafür gibt es andere Internetforen.
Da kann ich nur hoffen, daß ich da - falls meine Bemerkungen irgendjemanden beleidigt haben sollten, bitte ich um Entschuldigung - nicht gleich mit einer Sperre sanktioniert werde.
 
Das hab ich mal 'ne Frage zu "Einem Neumitglied steht es absolut nicht an...": Es gibt also grundlegende Unterschiede, was Neu- und was "Altmitglieder" sagen dürfen - oder wie? Ich versuche nur - nicht nur hier, darauf zu drängen, daß auch im Internet präzise argumentiert wird und möglichst, was behauptet wird, auch seriös belegt ist. Das sollte doch für ein Geschichtsforum selbstverständlich sein. Es kann doch nicht ernsthaft im allgemeinen Interesse, im Interesse der Teilnehmer und Betreiber dieser Seiten sein, daß hier vage Glaubensbekenntnisse, Halbwissen oder Gerüchte verbreitet werden. Dafür gibt es andere Internetforen.
Da kann ich nur hoffen, daß ich da - falls meine Bemerkungen irgendjemanden beleidigt haben sollten, bitte ich um Entschuldigung - nicht gleich mit einer Sperre sanktioniert werde.

Nein es gibt keine grundlegenden Unterschiede was Neu- und was Altmitglieder hier schreiben dürfen. Nur wenn man hier als Neumitglied gleich beleidigend gegenüber andern Mitgliedern (hier hat es ein Altmitglied getroffen) wird, dann macht das keinen guten Eindruck.

Diese Aussage von dir:

Bei Brissotin ist wohl - wie so oft - nicht Wissen sondern Glauben am Werk: "... wenn ich mich recht entsinne..

ist eine Beleidigung und solches wollen wir hier nicht lesen. Oder kennst du alle Beiträge von Brissotin? Das du dir ein Urteil über seine Beiträge erlauben darfst?

Es wäre gut wenn du dich entschuldigen würdest und gut ist.
 
Im Übrigen ist kein einziges, der als Quelle zitierten Werke von Casanova selbst. Es kann sich in der Sache also nicht wirklich um seine eignenen Memoiren handeln.
Es sind vielmehr Erzählungen und/oder Werke über ihn, seine "Sagengestalt" und können viel oder gar nichts mit seinem Leben und/oder Charakter gemein haben.

Was mich nun gerade stutzig macht, wieviele Autoren meinen, sie müssten quasi in "seinem Namen" schreiben, oder wüssten über ihn Neues zu berichten.:grübel:Geschichten werden nicht dadurch wahrer, dass sie häufiger erzählt werden.
 
Ich verstehe den Aufreger seitens LotharPawliczak garnicht nachvollziehen. Ich stehe Casanova völlig unemotional gegenüber. Ob seine Memoiren nun wahr oder nicht sind oder wieviel davon wahr ist, ist mir einfach egal. Ich hatte nur Kleßmanns Aussagen im Gedächtnis wie diese hier:
"Nicht nur, daß er dies selber betont; seine ganze Lebensgeschichte handelt davon, und die hinterlassene Korrespondenz zeigt, wie viele Frauen sich auch seiner im Alter dankbar erinnerten."

Kleßmann: "Ein Fest der Sinne..." Artemis

S. 89
 
Das hab ich mal 'ne Frage zu "Einem Neumitglied steht es absolut nicht an...": Es gibt also grundlegende Unterschiede, was Neu- und was "Altmitglieder" sagen dürfen - oder wie?

Hat das System, dass du den Satz nicht zu Ende zitierst? Wenn du ihn im ganzen zitiert hättest, hätte sich die Frage von alleine als gegenstandslos erübrigt.
 
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