Was ist das für ein Turm?

DerNutzer

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Der Turm liegt in Witten(NRW) auf im Wandergebiet Muttental.
Der Turm steht auf einem ca. 500m langen Felsplateau, zu welchem man nur mit Klettern Zugang bekommt.
Früher gab es von Osten her noch einen ebenerdigen Zugang auf das Plateau aus Richtung des 500m entfernten Schloss Steinhausen aus dem 13ten Jahrhundert.
Dieser Zugang ist Privatbesitz und daher geschlossen.
Das Plateau selbst ist menschenleer.

Das Wandergebiet ist voller uralter Zechen.
An der Plateau-Nordseite ist die Zeche Nachtigall, heute ein Bergwerk-Museum.
Unter dem Plateau selbst sind sicherlich Stollen.
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Bilder folgen gleich.
 
Im Essener Süden kenne ich einen Wetterkamin einer ehemaligen Zeche, den ich als Kind immer für einen Burgturm gehalten habe, bis meine Eltern mich mit 11 oder 12 Jahren darüber aufklärten, dass das ein Teil einer Zeche war und keine mittelalterliche Burg. Könnte man aber dennochfür den Teil einer mittelalterlichen Burg halten.

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Der Turm selbst hat ein älteres, hohes Fundament aus Schiefersteinen, sowie einen jüngeren Bau aus Backsteinen.

Das Fundament ist ca 5 m hoch, der Turm weitere 5 m.

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Vom Turm geht eine 100m kerzengerade Senke(siehe obrige Bilder) bergab zu einem Steinbruch der Zeche Nachtigall.
 

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Interessant finde ich, dass es offensichtlich einen älteren Schieferstein-Turm gab.
Dieser muss dann irgendwann kaputt gegangen sein - Und man hat den Backstein-Turm oben drauf gesetzt.

Auf den Höhnenlinien auf Bild#1 ist eine kerzengerade Landschaftslinie zum Zechengelände zu sehen.
Eine Art kleiner Graben. Im Wald wäre mir der gar nicht aufgefallen. Konnte ich nur an Hand des Geoportals erkennen.

Das Zechengelände hatte auch eine Ziegelei. Hier könnten die Backsteine zum Turm transportiert worden sein.
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Ansonsten: Mit Schiefer sind eigentlich alle Umgebungsgebäude gebaut worden. Sowohl Zechengebäude, zwei nahe gelegene Burgen als auch Wohnhäuser.
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Erwähnenswert ist noch: Der Turm steht an der höchsten Stelle des Felsplateaus und ohne die Bäume hätte man eine weite Aussicht.
Das Plateau ist an der Stelle etwa so hoch wie ein 7-stöckiges Hochhaus.
Tot ist man beim Runterfallen defintiv.


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Theorien: Ich tippe auch am ehesten auf einen Luftschaft der Zeche.

Alternativ dachte ich an einen Wasserturm, um "Wasserdruck" auf den Wasserhähnen der Zeche zu haben.
Wassertürme an hohen Orten sind dort im Nahbereich durchaus üblich.
Die Zeche hatte auch Dampflocks und mit Sicherheit Dampfmaschinen. Da braucht es Wasser. Wobei dagegen spricht: Die Stollen lagen teilweise richtig weit unterhalb des Grundwasserspiegels. Wasser hatten die mit Sicherheit genug. Musste sicher dauerhaft gepumpt werden.
Der Graben zwischen Turm und Zechengelände könnte die Wasserleitungen geführt haben.

Eine alternative Theorie ist, dass der Turm mit der 500m entfernten Burg zusammen hängt. In der felsigen Landschaft wäre der Turm fast ohne Steigungen von der Burg erreichbar.
Könnte ein Aussichtsposten gewesen sein.
Wobei es dann keinen Sinn ergibt, dass man irgendwann nach dem Zerfall des Schiefer-Turmes noch einen Backstein-Turm draufgesetzt hat.
Der Backsteinturm wird nicht so alt sein. Vielleicht 80 - 150 Jahre.

Auch wurde direkt neben dem Turm unlängst irgendeine geologische Untersuchung gemacht. Da war ein frischesn Alu-Rohr senkrecht in den Boden reingeführt. Deutet auch eher auf Sicherheitsuntersuchung eines Luftschaftes hin.

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Wobei es dann keinen Sinn ergibt, dass man irgendwann nach dem Zerfall des Schiefer-Turmes noch einen Backstein-Turm draufgesetzt hat.
Der Backsteinturm wird nicht so alt sein. Vielleicht 80 - 150 Jahre.
Möglicherweise doch, falls der Turm tatsächlich im näheren Zusammenhang mit bergbaulichen Aktivitäten steht:

Es ist durchaus, was Bergbau und Bodenschätze angeht, nicht unüblich, dass in früheren Zeiten aufgegebene Bergwerke, die mit der damaligen Technik zunehmend unrentabel und daher aufgegeben wurden, nach der Einführung technischer Verbesserungen wieder aufgefahren werden, weil sich die Ausbeutung dadurch wieder lohnt.

Beispielsweise, wenn da irgedwann im Spätmittelalter oder der FNZ abgebaut sein sollte, wird die Wasserhaltung in den Stollen irgendwann an ihre Grennzen gekommen sein, weil die Mengen an Wasser, die man ohne Einsatz von Dampfmaschinen oder fortschrittlicheren Gerätschaften aus den Stollen herausbekommt begrenzt ist.
Dementsprechend wäre es durchaus denkbar, dass nach Einführung von Dampfpumpen mit besserer Leistung bei der Entwässerung Versuche unternommen sein könnten, ältere Stollen in der Gegend zu reaktivieren.

Ein prominentes Beispiel für so etwas, wäre etwa der "Mitterberg" im Salzburger Land, wo der ursprüngliche Abbau (Kupfergewinnung) bronzezeitlich war und nach der Aufgabe des bergbaus dort erstmal über 2.000 Jahre lang relativ wenig passierte, bis mit den neuen Methoden des 19. Jahrhunderts die Vorkommen auf einmal wieder interessant und die alte Gruben reaktiviert und augebaut wurden.

Dann hätte es Sinn ergeben, mit dem Stollen verbundene verfallene Infrastruktur, z.B. zur Bewetterung, wieder instand zu setzen, bzw. wieder aufzubauen.



Sollte es keinen näheren bergbaulichen Zusammenhang geben, wäre es durchaus möglich, dass im Rahmen der Mittelalterbegeisterung des 19. Jahrhunderts möglicherweise jemand versucht haben könnte, die Burgruinen wieder aufzubauen, aber eben im Sinne der Mittelalterphantasien des 19. Jahrhunderts ohne besonderen Sinn für historische Autentizität.
Dann wäre dabei auch der Einsatz modernerer Materialien denkbar, jedenfalls wäre das mit Sicherheit nicht der erste Fall.


Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass man wegen des Schiffsverkehrs auf der Ruhr im Zuge der Industrialisierung möglicherweise Interesse an einem Überwachungs/ oder Signalturm gehabt haben könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dementsprechend wäre es durchaus denkbar, dass nach Einführung von Dampfpumpen mit besserer Leistung bei der Entwässerung Versuche unternommen sein könnten, ältere Stollen in der Gegend zu reaktivieren
Ich habe gestern die Chronik der nahegelegenen Zeche auf Wikipedia durchgelesen: Die haben da unterhalb des Ruhr-Wasserpegels gebuddelt.

Die hatten einen extra Schacht für eine sehr große Wasserpumpe:

"Im Jahr 1843 wurde eine Wasserhaltungsmaschine in Betrieb genommen.[1] Die Maschine hatte einen Zylinderdurchmesser von 66 Zoll. Später wurde diese Maschine durch eine weitere Maschine verstärkt, die einen Zylinderdurchmesser von 91½ Zoll hatte. Der Schacht wurde zunächst mit einem Förderturm aus Holz ausgestattet, später wurde der Turm durch einen gemauerten Turm aus Bruchsteinen ersetzt."

Das würde schon hinkommen. Der Thread-Turm bestand mal aus Bruchsteinen.
Was ich dann aber nicht verstehe: Der Turm steht ja auf einer sehr hohen Position in der Landschaft. Der höchsten Stelle des Plateaus. War es nötig, das Wasser so hoch zu pumpen?

Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass man wegen des Schiffsverkehrs auf der Ruhr im Zuge der Industrialisierung möglicherweise Interesse an einem Überwachungs/ oder Signalturm gehabt haben könnte.

Das schließe ich aus. Denn der Turm hatt gar keine Sichtlinie zur Ruhr. Er hat einen weiten Ausblick über ein Parallel-Tal zur Ruhr, aber nicht auf das Ruhrtal selbst.
dass im Rahmen der Mittelalterbegeisterung des 19. Jahrhunderts möglicherweise jemand versucht haben könnte, die Burgruinen wieder aufzubauen, aber eben im Sinne der Mittelalterphantasien des 19. Jahrhunderts ohne besonderen Sinn für historische Autentizität.
Hmm, möglich. Da ist ja 500m entfernt das "Schloss Steinhausen aus dem 13ten Jahrhundert", welches fast direkt am einzigen Zugang zu dem Plateau mit dem Turm bildet. Und das Schloss wurde sicher immer mal wieder umgebaut.

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Mir fällt auch gerade auf: Kann es sein, dass die Schiefersteine mal die Fassade des Turm bildeten und der Backstein den Kern?
Und die Fassade einfach abgefallen ist?
Das sieht auf den Fotos stark so aus.
 
Was ich dann aber nicht verstehe: Der Turm steht ja auf einer sehr hohen Position in der Landschaft. Der höchsten Stelle des Plateaus. War es nötig, das Wasser so hoch zu pumpen?
Naja, es nutzt ja nichts, das Wasser nur aus dem Berg heraus zu ziehen, sondern es muss natürlich auch irgendwohin abgeleitet werden, um nicht einfach wieder in den Berg und damit auch das Bergwerk einzusickern.

Im Stollenbergbau , der qua Erbstollen entwässert werden kann, wäre es sicher nicht unbedingt notwendig gewesen, wenn aber mit Schächten statt Stollen gearbeitet und unterhalb des Wasserpegels operiert wurde, mussten da andere Lösungen her.

Es hätte schon Sinn ergeben das Wasser an einen möglichst hohen Punkt zu pumpen, um es qua Schwerkraft möglichst effktiv aus der Reichweite der Grube heraus ableiten zu können.

Das schließe ich aus. Denn der Turm hatt gar keine Sichtlinie zur Ruhr. Er hat einen weiten Ausblick über ein Parallel-Tal zur Ruhr, aber nicht auf das Ruhrtal selbst.
Gut, dass wirst du besser wissen, als ich, ich kenne aus eigener Anschaung (ist allerdings schon länger her) nur das Ruhrtal um die "Zeche Nachtigall" und die "Ruine Hardenstein" herum, war aber so weit ich mich erinnere, nie oben auf den Plateau selbst.

Mir fällt auch gerade auf: Kann es sein, dass die Schiefersteine mal die Fassade des Turm bildeten und der Backstein den Kern?
Und die Fassade einfach abgefallen ist?
Halte ich für unwahrscheinlich.

Das Schloss Steinhausen kenne ich nicht aus eigener Anschauung, wohl aber die Ruine Hardenstein, unterhalb des Hangs am Südufer der Ruhr.

Das es da Bauten aus dem Mittelalter und zwar größeren Ausmaßes gibt, lässt ja durchaus darauf schließen, dass es in der Gegend auch einen alten Steinbruch gab/gibt.
Ich nehme an, dass man einfach vor Bau und Inbetriebnahme der Ziegelei entweder vorhandene alte Steinbrüche reaktiviert oder die mittelalterlichen Bauten in der Gegend selbst als Steinbruch verwendet hat um möglichst schnell Material für provisorische Konstruktionen zur Verfügung zu haben und dass man es dann später als Ziegel zur Verfügung standen, durch eine neue Konstruktion ersetzt haben wird, anlässlich von Um- und Ausbauarbeiten.
Jedenfalls sofrern die gesamte Konstruktion orriginär neuzeitlichen Urprungs ist.

Die meisten mittelalterlichen Bauten in der Gegend sind aus Bruchstein (sofern steinere Konstruktionen). Da der anders als in der norddeutschen Tiefebene in hinreichendem Maße vorhanden war, hätte im Mittelalter eigentlich keine besondere Notwendigkeit bestanden Ziegel herzustellen.
Jedenfalls nicht für das reine Bauwesen.

Wenn dem so war, wird man sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht haben die Bruchsteine abzuräumen, so lange sie am Platz nicht störten.
 
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Auf Sark stehen auch paar solche Türme, von einer schnell pleite gegangenen Silbermine des 19. Jhs. (ich glaube, ich hab sie irgendwo schon erwähnt und Fotos eingestellt)
 
Ich war heute zufällig nochmal in dem benachbarten Museum.
Ich bin mir wirklich sicher, dass der Turm zu der Zeche aus dem 19ten Jahrhundert gehört.
Ich glaube, ich habe sogar eine Darstellung des Turmes im Museum entdeckt:

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Unten der Förderschacht "Hercules" der Zeche Nachtigall, oben der Wetterturm.
Das Geländeprofil passt zu dem Plateau.
Der Turm im Bild steht auf dem höchsten Punkt des Plateaus, ebenso der Turm in der Realität.
Auch weisst der Turm die selben Backsteine und "Natursteine" wie die übrigen Zechenbauten auf.
Das passt alles.


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Was mich noch interessieren würde: Was sind das für künstliche, offensichtlich menschengemachte "Linien" auf dem Plateau auf dem ersten Topografie-Bild in Beitrag #1?
Bodenabsenkungen durch Stollen?
Falls ja, muss das Felsplateau ja wirklich durchlöchert wie ein Schweizer Käse sein.
 
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Ich gehe davon aus, dass die schwarzen Diagonallinien Flöze darstellen sollen?
Ja, ist in hiesigen Museen immer so dargestellt.

Flöze verlaufen oft in solchen diagonalen Strukturen.
Da Kohle aus abgestorbenen Pflanzen enstanden ist, nehme ich an, dass das Felsplateau im Laufe der Jahrmillionen "gekippt" ist.
Ist jetzt aber eine wilde persönliche Theorie, kein Fachwissen.
 
Kann es sein, dass die Schiefersteine mal die Fassade des Turm bildeten und der Backstein den Kern?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man aus Schiefer Türme oder Fundamente bauen kann. Schiefer ist ein sehr weiches Gestein und zerbröselt fast, wenn man es nur böse ansieht. Wenn man da eine tonnenschwere Masse wie einen Turm drauf errichtet, hält das ein Fundament aus Schiefer nicht aus und zerbricht. Eine Verkleidung kann ich mir vorstellen. Dachdecker verwenden Schiefer auch als Dachziegel. Es ist halt relativ einfach zu bearbeiten und wiegt auch nicht sehr viel, so dass ein hölzerer Dachstuhl keine Problem damit bekommt.
 
Ich wohne im Rheinischen Schiefergebirge. Und der eisenreiche, robuste devonische Schiefer ist sehr wohl das Baumaterial der Burgen und mittelalterlichen Kirchtürme, wie auch der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts. Erst recht im Bergbau. Dachschiefer ist hier nicht gemeint.

Ein Beispiel für einen solchen Kirchturm, von 53 m Höhe:
Und die steilen Felsklippen des Ziegenbergs, aus denen das Gestein gebrochen wurde, kannst du in großen dunklen glatten Platten heute noch nah am Bahnhof der Stadt sehen.

Zurück zum Thema und zu der beeindruckenden Bergbauarchitektur in Witten:
Auch hier, gemauerter Bruchstein.

Dennoch hast Du recht. Nicht die Robustheit des Gesteins, sondern die Standardisierung, Verfügbarkeit und, daraus resultierend, die sichere statische Berechenbarkeit führten ab dem Eisenbahnzeitalter zum Einsatz von industriellem Backstein, Ziegelstein und Schamott.
 
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