Was ist die Ursache bzw. die Vorgeschichte des Vietnamkriegs?

Ihr seid aber hart zu dem Kevin.
Es gibt ja keine einfachen Antworten zu dem Thema, und die Frage ist doch sehr berechtigt.
 
Ketzerisch gefragt, gibt es zu irgendeinem historischen Thema einfache Antworten?

Natürlich sind die Wirren im kolonialen Indochina während des zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Folge, eine relativ komplexe Ausgangslage. Aber inwiefern, wenn man sich in die nicht vorher einigermaßen eingelesen hat, würden denn jetzt Antworten auf dem Niveau "Weil Dominotheorie", ohne diese Grundlagen nun tatsächlich weiter helfen?
 
Shini,
das ist ja nicht "ketzerisch gefragt".
"Einfache Antworten" sind ja eher selten.
Ich denk mir nur, wenn ich jetzt die Frage, deren Antwort ich nicht kenne, gestellt hätte,
dann hätte ich mich schon unangenehm gewundert über die Reaktion.
(Sofern ich nicht vorher als Schüler den befragten Lehrer im Unrat beworfen hätte:D.)

Die Frage selber aber ist doch interessant.
 
Was ist für dich überhaupt "DER" Vietnamkrieg?

Es ging ja eigentlich schon mit der Niederlage Frankreichs gegen Deutschland im zweiten Weltkrieg los. Dies hinterlies in der Region zunächst ein Machtvakuum. Verschiedene benachbarte Mächte (zuerst auch Japan, später das maoistische China) rüsteten verschiedene Gruppen in der Region auf, um sich Einfluss zu sichern. Es war vorher schon nicht immer einfach für Frankreich dort gewesen und als sie nach dem zweiten Weltkrieg wieder als Kolonialmacht in der Region einsteigen wollten, bekamen sie die neue Situation nicht mehr wirklich in den Griff...

"Der
Indochinakrieg – Wikipedia
war Teil einer Kette von militärischen Auseinandersetzungen, die in den Ländern Indochinas von 1941 bis 1979 stattfanden."

Der Indochinakrieg endete mit der Indochinakonferenz 1954. Vietnam wurde in Nord und Süd aufgeteilt. Der Norstaat wurde von China unterstützt.

"Die US-Regierung betrachtete die Ergebnisse der Indochinakonferenz als Niederlage im Kalten Krieg und befürchtete, dass eine Vereinigung Vietnams mit politischem Übergewicht des kommunistischen Staates im Norden eine weitere Ausbreitung kommunistischer Systeme in Südostasien zur Folge haben werde (Domino-Theorie). Infolgedessen entschlossen sie sich, die Bildung und Unterstützung eines antikommunistischen Staats in Südvietnam voranzutreiben."

"Nach der Teilung Vietnams im Jahr 1954 brach in Südvietnam ein Bürgerkrieg (1955–1964) aus: Die Việt Minh, aus denen 1960 die NLF hervorging, wollten die antikommunistische Regierung des Landes stürzen und es mit dem Norden wiedervereinen. Dabei wurde die NLF vom kommunistisch regierten Nordvietnam unter Hồ Chí Minh und Lê Duẩn unterstützt, Südvietnam dagegen in zunehmendem Maß von den USA. Die aufeinander folgenden US-Regierungen unter den Präsidenten Eisenhower, Kennedy, Johnson und Nixon fürchteten aufgrund der so genannten Domino-Theorie, dass mit Vietnam ganz Südostasien unter die Kontrolle kommunistischer Regierungen geraten könne.

Nach dem so genannten Tonkin-Zwischenfall von 1964 ließ Präsident Lyndon B. Johnson im Februar 1965 erstmals Nordvietnam direkt bombardieren."

Vietnamkrieg – Wikipedia
 
Zurück
Oben