Was meint Nipperdey mit diesen Sätzen?

locker07

Neues Mitglied
Ich habe den folgenden Text irgendiwe nicht verstanden. Kann mir einer den Text verständlich erklären?

Autor: Thomas Nipperday

Danke im vorraus.

Text : Dennoch , man muss die Grenzen der Verbürgerlichung sehen, das Unbürgerliche, was blieb. Die Übernahme bürgerlichen Erbes und bürgelicher Verhaltensweisen blieb selektiv. Die Arbeiter, die sozialistischen jedenfalls, waren dezidiert antichristlich, während auch die kirchendistanzierten Bürger die Kirche als moralisch kulturelle Anstalt erhalten
 
Ein typischer aufgeblasener Satz, mit undefinierten Worten, bei denen sich jeder was denken darf:
Ich versuchs denn doch mal:

Auch wenn Arbeiter bürgerliches Vehalten weitgehend übernehmen,übernehmen sie nicht alles.So bleiben zumindest die sozialistisch eingestellten Arbeiter anti-Christlich eingestellt. Auch kirchenferne Bürger akzeptieren Kirche hingegen als moralische Instanz und Kulturträgerin.
Zum Inhalt will ich mich mal nicht äußern, ....

Auch mir fehlen hier Definitionen:
bürgerliches Verhalten= Verhalten wie Bürger ihrer Zeit mit Wohnungseinrichtung, Sparbuch etc
Sozialistisch eingestellte Arbeiter = Anhänger Lasalles oder Marx/Engels
Kirchenfern= Papierchristen, Formalchristen, Leute , die von Kirche wenig halten
Kulturträgerin= ohne Kirche keine christlichen Feiertage
 
Zuletzt bearbeitet:
1.) Es dürfte sich um Nipperdey handeln, nicht um Nipperday (nur für die, die da nachgoogeln wollen). ;)

2.) Der letzte Satz ist entweder unvollständig (z. B. könnte das das Wort "wollten" fehlen, was ich aber nicht weiß oder wahrscheinlich falsch wiedergegeben. Jedenfalls verstehe ich ihn nicht wirklich und ich hoffe, das liegt nicht an mir.

3.) Es wäre natürlich hilfreich, anzugeben, in welchem Kontext die unklaren Sätze stehen. Ich habe da zwar eine gewisse Vorstellung, kann aber auch völlig falsch liegen. :grübel: Wenn man sich nur an der Interpretation dieser Sätze versucht und dabei in die falsche Epoche rutscht oder in den falschen Zusammenhang, ist keinem geholfen.

Ich würde daher vorschlagen, die Anfrage etwas zu ergänzen und vielleicht schon eigene Interpretationsversuche zur Diskussion zu stellen. :winke:

Viele Grüße

Bernd
 
Wobei Nipperdey den Fußball betreffend meines Wissens irrt. Ich meine, die ersten Fußballmannschaften in England und etwas später in Deutschland, seien bürgerliche Clubs gewesen und der Fußball erst allmählich von den "Proletariern" entdeckt worden. Ich will dafür aber meine Hand nicht ins Feuer legen. Flox herzlichen Dank für den Direktlink zum Buch, denn so aus dem Zusammenhang gerissen war der Satz tatsächlich etwas sperrig.
 
In Deutschland war Fußball zuerst ein Sport des gehobenen Bürgertums:
Geschichte des Fußballs ? Wikipedia

Auch in anderen Dingen ist dem Zitat nicht zu folgen bzw die Wortwahl zweifelhaft.

die Arbeiterschaft, auch die sozialistisch eingestellte, war nicht "antichristlich", sondern höchstens "a-religiös", ganz viele Arbeiter des Ruhrgebiets waren stark in katholischen Gemeinden eingebunden, das Wort des Pfarrers war Gesetz.

Und das Bürgertum war ja zum Teil jüdisch und hatte mit Kirche garnichts am Hut
 
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