Was muss man gesehen haben?

was ich nur von Dias und Berichten kenne, wäre Südspanien, die Region am Guadalquivir entlang. Einerseits findet man noch hervorragend erhaltene römische Bauwerke und daneben noch maurische Bauten, Burgen usw. Ob Südspanien allerdings ein "geheimtip" sein kann, weiss ich nicht:)

Wenn man sich von den Küsten und den berühmten inländischen Bauwerken fernhält, dann ja. Die Alhambra ist die meistbesuchteste Sehenswürdigkeit Spaniens, aber die Alcazaba von Málaga mit dem Castillo de Gibralfaro und die Alcazaba von Almería* sind echte Geheimtipps. Jeder kultursuchende Andalusienurlauber besucht Sevilla (Kathedrale und Alcázar) und Córdoba (Mezquita-Catedral) aber nur die wenigsten finden ihren Weg zur Palaststadt der Kalifen Medina Azahara, sechs km außerhalb von Córdoba. Und da hier jedes Dorf seine eigene Burganlage hat, lohnt es sich einfach mal übers Land zu fahren und die Dörfer zu besuchen,man kann dabei manche spektakuläre Festung finden.
Baelo Claudia kann man in Verbindung mit einem Sonnenbad am Strand besuchen, die Itálica, die älteste römische Veteranensiedlung und ihr Villenviertel mit Amphietheater ist zwar gut besucht, aber auf die Füße tritt man sich hier nicht. Fast unbekannt ist Anicipo bei Ronda, oder Carteia bei Gibraltar, die römische Nekropole bei Carmona etc. pp.

In Almería, der zweitgrößten Burganlage Spaniens, war ich mit einigen Freunden: wir waren fast alleine!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte man einen eigenen Unterthread über Sehenwürdigkeiten nur in Deutschland aufmachen, da käme sicher einiges zusammen. Bei einigen Aufzählungen ist mir eingefallen, daß ich noch nie die Wartburg besichtigt habe.
@ Ponzelar
Erwitte- Anröchte, liegt das nicht in NRW an der A44, kurz vor oder hinter Rastplatz Soester Börde? Wie oft ich da schon vorbeigefahren bin. Das ist doch nahe Paderborn, da lädt doch z. B. die Wevelsburg und die dortige Gedenkstätte zu einem Besuch ein. SS Vatikan, kleinstes selbstständiges KZ und laut Autobahnschild "Deutschlands einzige Dreiecksburg".
 
Ich erinnere mich gerne an folgende Sehenswürdigkeiten:

- das Theater von Aspendos in der Türkei

- der Palast von Knossos auf Kreta

- die Megalith-Tempel von Malta
 
Knossos? Touristisch absolut überlaufen, eine Busladung nach der anderen wird dort durchgejagt. Dagegen herrschte z.B. in Phaestos nahezu gähnende Leere, war mir Recht. ;)
 
antworten wir noch auf seine frage? ... ;)

Also, wenn du schöne griechische Theater und Burgen (Akropolen?) suchst, dann empfehle ich dir neben oben genannte folgendes:

Such dir ein Angebot für ca. 250 EUR für ein 5 Sterne "Glückshotel" Halbpension an die türkische Riviera (meist inkl. Ausflug nach Pamukkale/Hierapolis) aus, und miet dir ein Auto, meist günstiger außerhalb des Hotel zu bekommen.
(Preis eher in der Halbsaison zu erhalten, willste ausgiebig noch baden, dann eher im Herbst, als im Winter/Frühling, da Mittelmeer noch wärmer ist)
Dann schaue dir

- Aspendos an, das dortige Theater gilt als das besterhaltenste der Antike

- Termessos, eine spektakuläre Bergstadt, die selbst Alexander der Gr. nicht erobern konnte, mit einem von Archäologen fast unberührtem romantischen Theater, einem Adlerhorst gleich hoch an dem Bergrücken geschmiegt mit fantastischem Blick auf den Golf von Antalya

- Phaselis, kaum ausgegrabene Stadt mit Theater zwischen zwei malerischen Buchten, in denen man zwischendurch baden kann, beim Entdecken der Stadt.
Im Rücken der Stadt kann man auch auf den knapp 2400m hohen Tahtali Berg steigen/wandern, mit dem Auto kommt man schon recht hoch, oder man macht es sich einfach und fährt mit der längsten Seilbahn Europas und der zweitlängsten der Welt auf seinen Gipfel, super Panorama (im Frühjahr noch länger schneebedeckt)

- Sagalassos ("Geheim"tipp ;)) jüngste belgische Ausgrabungen entblättern eine sehr interessante Stadt, vom Theater stellt man sich gut die Eroberung Alexanders vor, wie er den Hang hinaufreitet...

- Arykanda ("Geheim"tipp ;)) jüngste Ausgrabungen entblättern eine sehr interessante Stadt, Delphi-mäßig, die terassenförmig das Tal beherrscht, Theater ist aber nicht sooo spektakulär, aber nettes Stadion/Rennbahn

- Patara, einer der Getreidehäfen des röm. Reiches, mit tollem Theater, das zur Hälfte mit Flugsand bedeckt ist (wenn nicht inzwischen davon befreit?), mit dem Rücken direkt zum 18 km langen feinen Sandstrand mit hohen Dünen. Sehr romantisch, auch wenn inzwischen dort schon ausgegraben wird, wird die lange Zeitläufte durch die Einbettung in die ursprüngliche Natur erlebbar. Kannst dort auch in der Nähe in einer Pension günstig übernachten, da von Antalya zu weit entfernt für stressfreie Tagesreise

- in Hierapolis ist das Theater von Archäologen restauriert, deshalb auch recht ansehnlich, mit schönem Blick auf das Mäander-Tal, mit interessanter Nekropole mit 1200 Gräber die größte antike der Türkei, neben den Kalksinterterassen von Pamukkale gelegen
- wenn möglich setze dich von der Gruppe ab und mach einen Abstecher nach
Aphrodisias ("Geheim"-Tipp) mit eines der besterhaltenen Stadien der Antike (!), man kann sich gut die 30000 Zuschauer beim Anfeuern der Wagenrennen vorstellen, auch sonst eine sehr interessante Stadt, die als ein "Florenz" des röm. Reiches galt, mit berühmter Bildhauerschule.

- eine schöne Burg/Stadtmauer hat auch Alanya hoch auf einem Bergrücken mit tollem Panorama nach westen und osten auf die Sandstrände der türk. Riviera

- eine sehr schöne burg direkt am Mittelmeer gibt's auch in Anamur, ist aber schon weiter im Osten

- nur wenn Zeit ist Selge, hoch in den Bergen, fast nichts von der "spartanischen" Stadt sichtbar, aber das Theater mit Berpanorama ist gut, läßt sich verbinden mit Riverrafting oder Schluchtenwanderung im Köprülü Canyon Nationalpark




Sollte es in den Westen der Türkei gehen musste folgendes gesehen haben:

- Pergamon: spektakuläre Akropolis mit dem steilsten Theater der griech. Welt und tollem Ausblick, vergiß dabei auch nicht das unten liegende Asklepieion

- Ephesos: eines der größten Ausgrabungsstätten der Antike, mit einem der 7 Weltwundern, dem (schlecht erhaltenen) Artemis-Tempel

- Didyma: eines der größten griechischen Tempel der Antike (viermal die Fläche des Parthenon Athens!), nie fertig geworden, aber trotzdem relativ gut erhalten, mit einmaligen Bauzeichnungen an den Cella-Wänden (!) und in seiner Dimension und Erhaltungszustand läßt sich hervorragend das Weltwunder des Artemis-Tempel in Ephesos sich vorstellen.

- Priene, wegen des Erhaltungszustandes das "Pompeji der Türkei", sogar Wandmalereien sind erkennbar, mit toller Hanglage, hoch über dem Mäanderdelta, mit besteigbarer Akropolis im Rücken der nach dem hippodamischen System angelegten Stadt, mit dem besterhaltenen Buleuterion (Rathaus) der griech. Welt. und den Resten des Athena-Tempel, der mit seinen Proportionen das klassische Vorbild für den ionischen Peripteraltempel war, und über die Römer und der Renaissance bis in den Klassizismus in der Architektur erkennbar bleibt.

- Auf dem Weg kurz anhalten: Euromos ("Geheim"-Tipp) mit dem am besten erhaltenen röm. Tempel der Türkei des Zeus Lepsynos im korinthischem Stil

so, dass soll's erstmal gewesen sein

Weitere Infos, auch praktischer Art auf Anfrage... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Fast die gleichen Orte habe ich 2000 bei einer Tour durch die Türkei, durch Lykien, Pamphylien, Pisidien und Galatien besucht. Das Theater von Aspendos ist ein Muß, wie @ lynxxx schon sagte, gehört es zu den besterhaltenen der Antike. Doch im Vertrauen gesagt, hat es mir im Landeinneren, fern des Massentourismus an der "türkischen Riviera" am besten gefallen. In Kremna, Sagalassos, Selge hatte ich nur halbwilde Ziegen als Begleiter. In Antiochia ad pisidiam waren es zwei Soldaten der türkischen Armee, die gegen Raubgrabungen abkommandiert waren. Ich kann diesen Ort und das Heiligtum des Men, eines phrygischen Mondgottes, empfehlen, Paulus kam dort auf seiner 1. Missionsreise vorbei. Hat man Kremna, Sagalassos, Selge und Antiochia besichtigt und möchte sich etwas entspannen, ist ein Abstecher an den Egirdir Gölü empfehlenswert. Der See hat ein leicht seifiges, alkalisches Wasser und es gibt dort kleine, aber sehr wohlschmeckende Forellen.
 
Knossos? Touristisch absolut überlaufen, eine Busladung nach der anderen wird dort durchgejagt. Dagegen herrschte z.B. in Phaestos nahezu gähnende Leere, war mir Recht. ;)

Ähem … man muss das ja nicht unbedingt machen, wenn Hochtourismus herrscht. ;)

Als ich seinerzeit dort war (Oktober/November) war es dort keineswegs überlaufen.

Phaestos fand ich dagegen nicht so spannend.
 
ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass etliche Ruinen am Spätnachmittag nicht mehr von Bussen angefahren wurden, und ich dann allein mit ein paar spärlichen Individualtouristen war, sowohl in der Türkei, wo noch am wenigsten Touris dann da waren, als auch in Spanien oder Italien.
Ansonsten empfiehlt sich für Erlebnisse wie sie Goethe auf seiner Italienreise hatte besonders die Türkei in der Halbsaison, da erstens billiger und einsamer und kühler, und zweitens die türk. Ruinen in einer großen Anzahl in malerischer oder gar spektakulärer Natur eingebettet sind, manchmal vom Spatenstich unberührt sind, und man so einen Eindruck erhält, wie ihn seinerzeit Goethe erhielt und wie er im archäologisch weit mehr erschlossenen Italien, Spanien oder Griechenland nicht mehr so häufig zu finden ist.
 
Zurück
Oben