Wechselstuben / Banken und Zahlungsverkehr

Bine79

Neues Mitglied
Hallo an alle,

ich bin neu hier und brauche eure Hilfe. Ich muss zwei Fragen zum unten angegebenen Text beantworten und wollte euch fragen, ob ihr mal meine Antworten anschauen könnt und evtl. Verbesserungsvorschläge machen könntet.


Text:


Die ersten Bankhäuser

„Schwierigkeiten gab es beim Fernhandel mit der Zahlungsweise. Eine internationale Währung kannte man damals so wenig wie heute. Der Käufer musste in der Währung des Verkäufers seine Ware bezahlen. Einige italienische Handelshäuser erkannten die großen Gewinnmöglichkeiten, die im Geldwechselgeschäft lagen. Sie errichteten an den Messeplätzen Wechselstuben. Dort hatten sie die verschiedenen Münzsorten in Häufchen auf einer Bank liegen und tauschten ihren Kunden das Geld in die gewünschte Währung. Von dieser Bank bekam das gesamte Geldgeschäft seinen Namen.

Bei diesen Banken ließen die Kaufleute gerne ihr Geld stehen, um es nicht auf der gefährlichen Reise bei sich führen zu müssen. Denn bei ihrem nächsten Messebesuch konnten sie es jederzeit abheben. Auch konnten die Kaufleute bei den Banken Geld borgen bzw. auf Kredit kaufen. Der Schuldbetrag war dann zum nächsten Messetermin fällig. Schulden oder Guthaben wurden schriftlich notiert. So entstanden Bankkonten.

Allmählich waren einige Florentiner Handelshäuser ganz auf das Bankgeschäft spezialisiert. An allen wichtigen Handelsplätzen hatten sie ihre Filialen. Das Kreditgeschäft brachte hohe Gewinne, denn die Zinsen betrugen zwischen 10 und 16 Prozent des Schuldbetrages. Immer mehr Kaufleute ließen ihre Zahlungen über eine solche Bank abwickeln. Wenn z.B. ein Venezianer in Brügge Wollstoffe einkaufte, ließ er den Kaufpreis auf das Konto seines Lieferanten bei einer Bank in Florenz einzahlen; der Kaufmann aus Brügge wiederum bezahlte seinem englischen Woll-Lieferanten die Wolle nicht mit Bargeld, sondern mit einer Zahlungsanweisung an seine Florentiner Bank. Der bargeldlose Zahlungsverkehr bot den Kunden Schutz vor Raub oder Diebstahl. Die Ausstellung von Schecks, Schuldscheinen und Wechseln ermöglichte dem Kaufmann den Ankauf von Waren, die er noch nicht hätte bar bezahlen können. Den Kredit der Florentiner Bankhäuser nahmen vor allem auch weltliche und geistliche Herren in Anspruch. Der beste Kunde war sogar der Papst.“


Fragen mit meiner Lösung:


1. Welche Notwendigkeiten gaben den Anstoß zur Einrichtung von Wechselstuben bzw. Banken?


Anstoß zur Einrichtung von Wechselstuben bzw. Banken war beim Fernhandel die fehlende internationale Währung. Der Käufer musste die Ware immer in der Währung des Verkäufers bezahlen. Somit musste er sein Geld erst wechseln, um dann die Ware zu bezahlen. Die Kaufleute ließen das Geld bei den Banken, um das Geld nicht auf den gefährlichen Reisen mit nehmen zu müssen. Und die Kaufleute konnten sich Geld borgen oder einen Kredit aufnehmen und so Waren kaufen die sie vorher hätten nicht kaufen können.


2. Welche Vorteile sprachen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr?


Vorteile für den bargeldlosen Zahlungsverkehr sprachen, dass die Kaufleute vor Raub und Diebstahl geschützt waren. Kein Münzumtausch mehr nötig war. Kaufleute konnten ihr Geld stehen lassen, um es auf gefährlichen Reisen nicht mit nehmen zu müssen. Sie konnten jederzeit ihr Geld abheben, Geld borgen bzw. einen Kredit aufnehmen. Die Kaufleute konnten ihre Zahlungen über die Banken abwickeln lassen. Und sie konnten Ware kaufen die sie nicht bar bezahlen hätten können und dies mittels Schecks, Schuldscheinen und Wechseln.


[FONT=&quot]Im Voraus vielen lieben Dank. Gruß Bine
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Hallo

1. Welche Notwendigkeiten gaben den Anstoß zur Einrichtung von Wechselstuben bzw. Banken?

(...)Die Kaufleute ließen das Geld bei den Banken, um das Geld nicht auf den gefährlichen Reisen mit nehmen zu müssen.(...)


Der Satz ist ein Vorgriff auf die 2. Frage; das Thema würde ich da noch nicht anschneiden.

2. Welche Vorteile sprachen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr?

(...) Kein Münzumtausch mehr nötig war. (...)


Irgendwie fehlt dem Satz was (nicht inhaltlich). ;)

Insgesamt: Mach Dir (sowohl zu Frage 1. wie 2.) noch ein wenig mehr gedanken über den Aspekt des Kredits; die praktischen Fragen (Währungsumtausch, Gefahrenminimierung durch Bankanweisungen statt Bargld) hast Du, aber die Möglichkeit, sich Geld zu leihen bzw "auf Kredit" Ware zu kaufen, eröffnet einem Kaufmann völlig neue Möglichkeiten.

Noch eine Anmerkung zur kaufmännischen Praxis (bis heute): Selbst unter Kaufleuten gab es sehr früh Möglichkeiten, den Bargeldverkehr zu minimieren. Von besonderer Bedeutung ist dabei ab dem Hochmittelalter der Wechsel.

Wechsel (Urkunde) ? Wikipedia

besonders:

Wechsel (Urkunde) ? Wikipedia

Außerdem entwickelte sich im Spätmittelalter bzw der Renaissance die moderne doppelte Buchführung; einer der ersten nachweisbaren Schritte dabei waren die Einführung von Kontokorrent-Konten, um die Schuldverhältnisse bwz Forderungen gegenüber einem bestimmten Geschäftspartner festzuhalten; auch dadurch wurden Kredite (zB Warenkredite) möglich, eine sofortige Zahlung und damit der Bargeldverkehr
unnötig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kontokorrent

Buchführung ? Wikipedia

Schönes Thema; wenn noch Fragen offen sind: Nur zu. ;) :winke:
 
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