Weiße Rose-Unterschied zu anderen Widerstandsgruppen

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Hallo,
ich habe eine Frage zu "Weißen Rose".
Was unterscheidet die Weiße Rose von anderen Widerstandsgruppen? Ich habe mich zwar mit der Weißen Rose beschäftigt, leider fehlt mir jetzt aber der Vergleich zu anderen Widerstandsbewegungen im Dritten Reich. Bin im Internet leider nicht wirklich fündig geworden.
Vielen Dank im Voraus!

Larissa
 
Danke, das hat mir schon mal weitergeholfen!

Liebe Grüße,

Larissa
 
Bei aller Hochachtung für die Menschen, die in der "Weissen Rose" Widerstand geleistet haben, muss ich leider anmerken, dass sie - im Gegensatz zu dem missglückten Militärputsch des 20.Juli 1944 - nie auch nur die Möglichkeit einer Chance zum politischen Erfolg gehabt haben.

Es gab keine Gegenmacht, keine politischen Köpfe, keinen Zugriff auf Schalthebel der Macht, kein Gegenkonzept, keine Massenbewegung.

Dieser Widerstand ist als rein moralische Haltung zu verstehen und nicht als der echte Versuch eines Machtwechsels.
 
Ich hab mir gerade die selbe Frage gestellt wie Mercy.

Muss Widerstand denn immer auf einen Machtwechsel abzielen? Widerstand kann - zumindest in meinen Augen - auch darin bestehen, sich einfach dem System zu widersetzen (siehe Edelweißpiraten) oder - wie die Weiße Rose -auf die Missstände aufmerksam zu machen. Sei es nur dass ein Handvoll Menschen, die eines der Flugblätterüberfliegen, mal drüber nachdenken. "Hier schaut her, wir sind gegen dieses System, wir haben unsere guten Gründe!"

Gerade weil die Sache keine Aussicht auf echten Erfolg hatte, finde ich es umso bewundernswerter, dass die Mitglieder der WR soviel riskiert haben. Sie wussten wahrscheinlich selbst dass ihre Flugblätter von heute auf morgen keinen Regimewechsel bewirken.
 
Um "politische erfolgreichen" Widerstand zu leisten (also den Tyrann zu töten. die Regierung auszuwechseln etc.) braucht man schon Leute an den Schaltstellen der Mcht (weswegen die Sache mit dem erfolgversprechenden Attentatund folgendem Staatsstreich ja erst möglich wurde, als führende Militärs zum Widerstand stießen).

Die Weiße Rose (ein paar StudentInnen und Offiziere, die aus Gewissensnot Flugblätter verteilen) spielen schlicht und ergreifend in einer anderen Liga, was ihre moralische Größe in keiner Weise schmälert.
 
Jeder Widerstand gegen dieses System sollte uns Hochachtung abnötigen, denn der Entschluß zum Widerstand erforderte auf jeden Fall Mut......

....daß auch dieser Widerstand vom Regime ernstgenommen wurde, zeigt die Reaktion hierauf.....
 
Der Widerstand gegen der Nationalsozialismus war ein Widerstand ohne das Volk, das sagte mal Hans Mommsen. Man kann ihn nicht vergleichen mit dem bewaffneten Widerstand in den besetzten Ländern, wie Frankreich oder Russland, sonder muss ihn gesondert anschauen.

Der Deutsche Widerstand, war mit wenigen Ausnahmen ein gewaltloser Widerstand, man versuchte mit Flugblättern, Schriften, Aufkleber usw. die Bevölkerung aufzurütteln. Zu diesen Widerstandsgruppen gehörten die Weisse Rose oder die Rote Kapelle, beide Gruppen hatten weder Mittel noch die Möglichkeit das Regime zu stürzen.

Der Kreisauer Kreis versuchte, bevor sie den Militärischen Widerstand unterstützten (und hier waren nicht alle Mitglieder des Kreises dabei) andere Möglichkeiten zu finden das Regime zu entmachten.

Die Swingjugend leistete Widerstand in dem sie sich nicht in das Jugendbild der Nazis eingliedern liessen und einfach versuchten mit ihrem Lebensstil und ihrer Musik einwenig Ablenkung zu bekommen.

Das Militär war die einzige Gruppe die Mittel und auch Wege hatte mit Waffengewalt Widerstand zu leisten, alle andern Gruppen hatten diese Mittel und Wege nicht.

Um aber die Widerstandsgruppen beurteilen zu können, muss man schon ihre Zusammensetzungen anschauen, auch der soziale Hintergrund spielt dabei eine wichtige Rolle.

Auch wenn Hans Scholl in der Wehrmacht war, hatte er keine Möglichkeit an Hitler oder andere hohe Funktionäre des Regimes heranzukommen, so blieb ihnen nur die Möglichkeit mit Flugblätter die Bevölkerung aufmerksam zu machen. Welche Beweggründe sie für den Widerstand hatten, kann man im Briefen nachlesen, die Hans und Sophie Scholl geschrieben haben:



Hans Scholl schrieb:
Der geistige Nihilismus war für die europäische Kultur eine grosse Gefahr. Sobald er aber seine letzte Auswirkung erfahren hat, also im totalen Krieg, dem wir jetzt endlich erlegen sind, sobald er gleich einem grauen Wolkenmeer den grossen Himmel bedeckt hat, ist er schon überwunden. Nach dem Nichts kommt nichts mehr. Es muss aber etwas kommen, weil niemals alle Werte bei allen Menschen zerstört werden können, sind immer noch Hüter da, die das Feuer entfachen und es von Hand zu Hand weitergeben, bis eine neue Welle der Wiedergeburt das Land überschwemmt.


Sopie Scholl schrieb:
Die Unsicherheit, in der wir heute dauernd leben, die uns ein fröhliches Planen für den morgigen Tag verbietet und auf alle die nächsten kommenden Tage ihre Schatten wirft, bedrückt mich Tag und Nacht und verlässt mich eigentlich keine Minute. Wann endlich wird die Zeit kommen, wo man nicht seine Kräfte und all seine Aufmerksamkeit immer nur angespannt halten muss für Dinge, die es nicht wert sind, dass man den kleinen Finger ihretwegen krümmt?

Widerstand im Dritten Reich hat viele Gesichter, dass der Weissen Rose ist das eine und das des Militärischen Widerstandes eines der vielen anderen. Widerstand haben alle diese Gruppen geleistet, immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ihrer Zusammensetzung.
 
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Über die Abwesenheit jeglichen Widerstandes in der wichtigen Anfangsphase des Hitler-Regimes kann man sich eigentlich nur wundern, denn die vorgenommen Eingriffe in die Freiheit jedes Einzelnen und die brutalen Verhaftungs- und Mordaktionen waren doch nicht zu übersehen.
 
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Über die Abwesenheit jeglichen Widerstandes in der wichtigen Anfangsphase des Hitler-Regimes kann man sich eigentlich nur wundern, denn die vorgenommen Eingriffe in die Freiheit jedes Einzelnen und die brutalen Verhaftungs- und Mordaktionen waren doch nicht zu übersehen.

Ich denke gerade hier, zur Anfangszeit, spielte wohl der kommunistische Widerstand eine nicht zu geringe Rolle.
Widerstand gegen den Nationalsozialismus - Wikipedia
 
Sicher waren sie nicht zu übersehen, und heute würde das auch ein Aufschrei ohnegleichen produzieren.

Ich nehme mal an, dass die Leute zu der Zeit einfach andere Sorgen hatten. Wenn man nicht weiß, ob man am Tag danach noch eine Arbeit und in der Woche darauf noch genug zu beißen hat, stört man sich erstmal nicht an solchen Veränderungen. Jedenfalls nicht, solange sie nur "die Anderen" betreffen. Und wenn mal ein bekannter jüdischerMitbürger verschwindet, schluckte man es einfach.

So erklär ich mir das.

@florian: Danke, darauf wollte ich auch hinaus.
 
Hallo Flo,

ich hätte schreiben sollen, die Abwesenheit entschiedenen Widerstandes.

Die Kommunsiten hingen aber doch immer noch den Irrglauben an, das nicht die Nazis, sondern die SPD der wichtigste zu bekämpfende Gegner ist.

Wo war hier der energische und wirkliche entschiedene Widerstand :
Schon am 28.02.33 wurde mit Hilfe des Artikels 48 die so genannte Reichstagsbrandverordnung erlassen. Durch diese Verordnung wurden elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt. Des Weiteren war die rechtliche Grundlage für die „Gleichschaltung“ der Länder geschaffen worden.

Am 23.März trat das „Ermächtigungsgesetz“ in Kraft, was Hitler praktisch ermöglichte diktatorisch zu regieren.

Am 02.Mai wurde die einst so mächtigen Gewerkschaften „gleichgeschaltet“.
Wo war die Eiserne Front?


Im Zuge des „Röhmputsches“ ermordetet Hitler am 30.06.34 Röhm. Die Aktionen wurden quasi zur Generalabrechung genutzt. So wurden beispielsweise auch der ehemalige Rivale Hitlers Strasser und auch die Reichswehrgeneräle von Schleicher und von Bredow ermordet. Die Reichswehrführung nahm dies klaglos hin. Anfragen einzelner Generäle wurden abgewiesen und klaglos akzeptiert.Sie war die SA losgeworden, die sie als Gefahr für die Reichswehr auf ihren Anspruch der einzige Waffenträger zu sein, betrachtet hat. Der nächste, kurz darauf erfolgte, Schritt war die unheilvolle und unrechtmäßige Vereidiung der Reichswehr auf Hitler.
 
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Hallo Flo,

ich hätte schreiben sollen, die Abwesenheit entschiedenen Widerstandes.

Die Kommunsiten hingen aber doch immer noch den Irrglauben an, das nicht die Nazis, sondern die SPD der wichtigste zu bekämpfende Gegner ist.

Das war das grosse Problem. Als die KPD und SPD dann doch versuchten zusammen gegen das Regime vorzugehen, war es schon zu spät. Denn ihre wichtigen Führer und Genossen waren bereits verhaftet worden oder im Ausland. Es bildete sich kein einheitlicher Widerstand.

Der Kommunistische Widerstand musste sich nach den ersten Verfolgungswellen neu organisieren. Sie bildeten kleine Gruppen und verteilten Flugblätter und unterstützten die Familien der Gefangenen.



Wo war hier der energische und wirkliche entschiedene Widerstand:[/U]
Schon am 28.02.33 wurde mit Hilfe des Artikels 48 die so genannte Reichstagsbrandverordnung erlassen. Durch diese Verordnung wurden elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt. Des Weiteren war die rechtliche Grundlage für die „Gleichschaltung“ der Länder geschaffen worden.

Da war es schon zu spät. Die Kommunisten waren auf den Terror, der nachdem 30. Jan. 1933 begann nicht vorbereitet. Sie versuchten zwar einen Generalstreik zu organisieren um das öffentliche Leben lahm zu legen, fanden aber keine Resonanz. Im Februar 33 wurden alle kommunistischen Versammlungen und Zeitungen verboten und viele wurden inhaftiert. Und immer noch richtete sicher der politische Kampf der KPD nicht alleine gegen die NSDAP sondern auch gegen die SPD, die seit 1929 als sozialfaschistisch diffamiert wurde.

Die KPD rechnete nur mit einer kurzen Herrschaft der NSDAP, sie forderten ihre Anhänger dazu auf offen zu protestieren. Dies führte zu vielen Festnahmen und damit zur weitgehenden Lahmlegung der kommunistischen Organisation.


Am 23.März trat das „Ermächtigungsgesetz“ in Kraft, was Hitler praktisch ermöglichte diktatorisch zu regieren.

Am 02.Mai wurde die einst so mächtigen Gewerkschaften „gleichgeschaltet“.
Wo war die Eiserne Front?

Da konnten sie keinen grossen Widerstand mehr leisten, denn nach dem Reichstagsbrand wurde die Verfolgung der Kommunisten massiv verschärft. Tausende wurden verhaftet, alleine im Ruhrgebiet waren es bis Ende April rund 8 000, in Bayern ca. 5 000 Anhänger, das Parteivermögen wird beschlagnahmt und die meisten Funktionäre sind im Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert.

Im Zuge des „Röhmputsches“ ermordetet Hitler am 30.06.34 Röhm. Die Aktionen wurden quasi zur Generalabrechung genutzt. So wurden beispielsweise auch der ehemalige Rivale Hitlers Strasser und auch die Reichswehrgeneräle von Schleicher und von Bredow ermordet. Die Reichswehrführung nahm dies klaglos hin. Anfragen einzelner Generäle wurden abgewiesen und klaglos akzeptiert. Sie war die SA losgeworden, die sie als Gefahr für die Reichswehr auf ihren Anspruch der einzige Waffenträger zu sein, betrachtet hat. Der nächste, kurz darauf erfolgte, Schritt war die unheilvolle und unrechtmäßige Vereidigung der Reichswehr auf Hitler.

Der Röhmputsch war eine Intrige von Reichswehr und NSDAP Grössen. Der Grund war, dass Röhm mit seiner Forderung von einer zweiten Revolution, die eine radikale soziale Umgestaltung herbeiführen sollte, sich keine Freunde machte. Er sah die SA als Kern einer neuen Volksmiliz, darin wollte er die Reichswehr einverleiben. Die traditionsbewusste Reichswehr verwarf diese Idee entschieden. Dieser Konflikt musste Hitler entscheiden. Göring und Himmler sahen in Röhm einen Rivalen und bestärkten Hitler etwas gegen Röhm zu unternehmen. Sie wollten nicht dass die SA eine starke Armee wurde, sondern setzen auf die Reichswehr, die man zu einer kriegsfähigen Armee ausbauen musste. Fazit war, das Röhm ermordet wurde und das man sich, wie du ja schon sagtest, unerwünschte Personen vom Hals schaffen konnte.

Die Reichswehr war in die Mordaktion gegen Röhm verstrickt und hatte sich des lästigen Konkurrenzanspruches der SA entledigt, die andern Morde nahmen sie widerspruchslos hin.

In dieser Zeit konnte sich auch kein militärischer Widerstand bilden, da man sich noch die Gunst Hitlers sichern wollte.
 
Hallo,
ich habe eine Frage zu "Weißen Rose".
Was unterscheidet die Weiße Rose von anderen Widerstandsgruppen? Ich habe mich zwar mit der Weißen Rose beschäftigt, leider fehlt mir jetzt aber der Vergleich zu anderen Widerstandsbewegungen im Dritten Reich. Bin im Internet leider nicht wirklich fündig geworden.
Vielen Dank im Voraus!

Larissa


Um noch einmal auf die Frage zurück zu kommen.

Hier ein paar Links zu den verschiedenen Widerstandsgruppen im Dritten Reich:

Gedenkstätte Deutscher Widerstand


Kreisauer Kreis:

http://www.geschichtsforum.de/das-dritte-reich/3526-der-kreisauer-kreis.html

Kreisauer Kreis - Wikipedia

Der "Kreisauer Kreis"

Kreisau-Initiative Berlin - Der Kreisauer Kreis

Rote Kapelle:

http://www.geschichtsforum.de/das-dritte-reich/8471-einfuehrung-zur-roten-kapelle.html

http://www.geschichtsforum.de/das-dritte-reich/2720-die-juengste-der-roten-kapelle.html

Die Rote Kapelle

Gegen Diktatur - Demokratischer Widerstand in Deutschland

Swingjugend:
Swingjugend

http://www.geschichtsforum.de/das-dritte-reich/1078-widerstand-der-jugend.html

Edelweisspiraten:

Edelweißpiraten

Militärischer Widerstand:

Biographie: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, 1907-1944

Claus Schenk Graf von Stauffenberg - Wikipedia

Zeitgeschichte online - Fachportal für die Zeitgeschichte

Haus der Geschichte Baden-Wuerttemberg

Frauenwiderstand:

http://www.geschichtsforum.de/das-dritte-reich/4129-widerstand-und-dissens-von-frauen.html

Beiträge auf Shoa.de über den Widerstand:

Shoa.de - Widerstand, Resistenz und Dissens
 
@ amicus, die Gewaltaktionen wurden von der Bevölkerung sehr wohl bemerkt, sind aber, wie mein Onkel mal erzählt hat, von der Bevölkerung geflissentlich übersehen worden, denn eigentlich ging es den meisten Deutschen ja nicht wirklich schlecht....

...und ansonsten war es wohl einer der Fehler, dass jeder dachte, Hitler und der NSDAP sei nur eine kurze Herrschaft beschieden, ein schwerer Fehler.....
 
@Josephine
Ich habe ja gar nicht behauptet, dass diese Aktionen niemand bemerkt hätte. ICh führte aus, das die butalen Verhaftungs- und Mordaktionen nicht zu übersehen waren und das dabei niemand den Nazis entschiedenen Widerstand geleistet hat. Da hast du mich wohl mißverstanden.;)

Es entstanden gleich nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler so genannte "wilde Konzentrationslager", in denen politische Gegner der Nazis gefangen und gequält und häufig auch ermordet worden sind.


Den Deutschen wurden die Grundrechte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit, die Pressefreiheit, das Briefgeheimnis und auch das Fernsgespächgeheimnis genommen. Des Weiteren waren ohne Probleme jederzeit Hausdurchsuchungen möglich. Das waren massive Eingriffe in die Freiheit eines jeden einzelnen Deutschen.

Durch das Ermächtigungsgesetz bekam Hitler quasi diktatorische Vollmachten und konnte Gesetze nach eigenen Gutdünken erlassen, denn es gab niemanden mehr, der ihm nach dieser Selbstenmachtung des Reichtstages hätte entgegentreten können.

Am 01.April wurde ein staatlicher Boykott gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte verhängt. Zur Durchsetzung und Einschüchterung wurden Schlägertruppe der SA und SS eingesetzt.

So wurde in sehr kurzer Zeit die Grundlage für eine unglaublich brutale Diktatur geschaffen.
 
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Hallo amicus,
ich habe Dich schon richtig verstanden und ich denke, wir meinen auch dasselbe.
Ich meinte, dass die Leute diese Aktionen schon bemerkt haben, aber so getan haben, als ob sie nichts bemerkt haben, damit sie nichts dagegen unternehmen mußten.

Ich mußte bei Deinem Beitrag einfach daran denken, wie mein Onkel, der zu der Zeit ein Kind war, einmal erzählt hat, dass man das Klopfen der Gestapo in der Nacht sehr wohl gehört und auch bemerkt hat, dass am nächsten Tag Leute aus der Nachbarschaft fehlten, aber keiner sich getraut hat nachzufragen oder was zu sagen, weshalb die Leute lieber so getan haben, als hätten sie nichts gehört.

Und im übrigen ist an Deinem Beitrag absolut nichts auszusetzen, der hätte auch von mir sein können, denn so kenne ich es auch....
 
Hab ne Frage zu einer anderen "Wderstandgruppierung": Hat jemand gute Infos, Buchtipps oder Links zum Thema EDELWEISSPIRATEN?

ad ursi: Den von dir weiter oben eingestellten Link fand ich nicht besonders tiefschürfend. Kennst Du mehr?

Auf der DVD "Die letzten Tage Sophie Schollls" war eine Vorschau (?) auf einen Film über die Edelweisspiraten. Kennt den jemand? Lohnt er sich?

Auch über Wissenswerstes zum Thema Pfadfinder/bündische Jugend im Nationalsozialismus würde ich mich freuen (aus diesen Kreisen stammten die Edelweisspiraten meines Wissens zu großen Teilen ).
 
Hab ne Frage zu einer anderen "Wderstandgruppierung": Hat jemand gute Infos, Buchtipps oder Links zum Thema EDELWEISSPIRATEN?

Ich such dir was raus

ad ursi: Den von dir weiter oben eingestellten Link fand ich nicht besonders tiefschürfend. Kennst Du mehr?

Welchen meinst du? Den über die Edelweisspiraten oder welcher von den 18 Links?


Auch über Wissenswerstes zum Thema Pfadfinder/bündische Jugend im Nationalsozialismus würde ich mich freuen (aus diesen Kreisen stammten die Edelweisspiraten meines Wissens zu großen Teilen ).

Die bündische Jugendbewegung entsteht aus den Versuchen Jugendlicher, die starren Formen der bürgerlichen Welt durch jugendgemässe Lebensformen zu überwinden. Gemeinsame Fahrten, kämpferische Lieder, aber auch die innere Distanzierung von dem als erstarrt empfundenen politischen Leben und von der Arbeit in Büros und Fabriken sind Ausdruck einer breiten und vielfältigen Judendopposition. Die Nazis versuchten mit ihrer Judenorganisation diese Tradition auszunutzen.

Nach 1933 wird die HJ Staatsjugend und beansprucht, damit eine einheitliche deutsche Jugendorganisation geschaffen zu haben. Eine Minderheit bündisch geprägter Jugendlicher erkennt jedoch, dass gerade diese Zwangsvereinigung der bündischen Gruppen durch Verbote, Auflösung oder Übertritte das Ende jugendlicher Unabhängigkeit bedueten muss. Sie versuchten, die bündische Tradition zu erhalten und zum Kern einer Opposition Jugendlicher werden zu lassen, die schon bald von der HJ-Führung bekämpft und von Polizei und Justiz verfolgt wird.

Bündische Jugend

Bündische Jugend - Wikipedia


Seit Mitte der dreissiger Jahren werden Angehörige von Gruppen, die sich ausserhalb der Hitlerjugend organisierten, zunehmend verfolgt. Immer wieder zerschlägt die Gestapo, die nun vor allem im Westen des Reiches entstehen und nicht selten in der Hitler-Jugend ihren schärfsten Gegner sehen. In Köln bilden sich seit 1941/42 verschiedene oppositionelle Jugendgruppen, die Polizei und Justiz zu umfangreichen Ermittlungen veranlassen. Die NS-Behörden halten die Aktivitäten der Jugendgruppen für staatsfeindliche oder landesverräterisch und stützen ihr Urteil von allem auf die oppositionellen Gruppenlieder.

In vielen Orten des Ruhrgebietes, Sachsens und andere Industriezentren bilden sich ausserhalb der Hitler-Jugend immer wieder neue Jugendgruppen. Vielfach gehören ihnen Jugendliche an, die die bündische Tradition nur noch vom Hörensagen kennen und während des Krieges dem eintönigen Dienst in der HJ entgehen wollen. Einige dieser Gruppen entwickeln ihr Selbstbewusstsein aus dem Gegensatz zur HJ, andere verbinden politischen Oppositionswillen mit dem Wunsch, jugendliche Unabhängigkeit zu demonstrieren. Die Angehörigen dieser Gruppen, die sich Cliquen, Blasen oder Horden nennen oder nach ihren Treffpunkten - wie die Kittelbachpiraten - und die gemeinsamen Abzeichen - wie die Edelweisspiraten - bezeichnen, erkennen sich an unauffälligen Gemeinsamkeit wie Liedern, Kleidungsstücken, Abzeichen oder Grussformeln.

Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
 
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