Hallo Flo,
ich hätte schreiben sollen, die Abwesenheit entschiedenen Widerstandes.
Die Kommunsiten hingen aber doch immer noch den Irrglauben an, das nicht die Nazis, sondern die SPD der wichtigste zu bekämpfende Gegner ist.
Das war das grosse Problem. Als die KPD und SPD dann doch versuchten zusammen gegen das Regime vorzugehen, war es schon zu spät. Denn ihre wichtigen Führer und Genossen waren bereits verhaftet worden oder im Ausland. Es bildete sich kein einheitlicher Widerstand.
Der Kommunistische Widerstand musste sich nach den ersten Verfolgungswellen neu organisieren. Sie bildeten kleine Gruppen und verteilten Flugblätter und unterstützten die Familien der Gefangenen.
Wo war hier der energische und wirkliche entschiedene Widerstand:[/U]
Schon am 28.02.33 wurde mit Hilfe des Artikels 48 die so genannte Reichstagsbrandverordnung erlassen. Durch diese Verordnung wurden elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt. Des Weiteren war die rechtliche Grundlage für die „Gleichschaltung“ der Länder geschaffen worden.
Da war es schon zu spät. Die Kommunisten waren auf den Terror, der nachdem 30. Jan. 1933 begann nicht vorbereitet. Sie versuchten zwar einen Generalstreik zu organisieren um das öffentliche Leben lahm zu legen, fanden aber keine Resonanz. Im Februar 33 wurden alle kommunistischen Versammlungen und Zeitungen verboten und viele wurden inhaftiert. Und immer noch richtete sicher der politische Kampf der KPD nicht alleine gegen die NSDAP sondern auch gegen die SPD, die seit 1929 als sozialfaschistisch diffamiert wurde.
Die KPD rechnete nur mit einer kurzen Herrschaft der NSDAP, sie forderten ihre Anhänger dazu auf offen zu protestieren. Dies führte zu vielen Festnahmen und damit zur weitgehenden Lahmlegung der kommunistischen Organisation.
Am 23.März trat das „Ermächtigungsgesetz“ in Kraft, was Hitler praktisch ermöglichte diktatorisch zu regieren.
Am 02.Mai wurde die einst so mächtigen Gewerkschaften „gleichgeschaltet“.
Wo war die Eiserne Front?
Da konnten sie keinen grossen Widerstand mehr leisten, denn nach dem Reichstagsbrand wurde die Verfolgung der Kommunisten massiv verschärft. Tausende wurden verhaftet, alleine im Ruhrgebiet waren es bis Ende April rund 8 000, in Bayern ca. 5 000 Anhänger, das Parteivermögen wird beschlagnahmt und die meisten Funktionäre sind im Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert.
Im Zuge des „Röhmputsches“ ermordetet Hitler am 30.06.34 Röhm. Die Aktionen wurden quasi zur Generalabrechung genutzt. So wurden beispielsweise auch der ehemalige Rivale Hitlers Strasser und auch die Reichswehrgeneräle von Schleicher und von Bredow ermordet. Die Reichswehrführung nahm dies klaglos hin. Anfragen einzelner Generäle wurden abgewiesen und klaglos akzeptiert. Sie war die SA losgeworden, die sie als Gefahr für die Reichswehr auf ihren Anspruch der einzige Waffenträger zu sein, betrachtet hat. Der nächste, kurz darauf erfolgte, Schritt war die unheilvolle und unrechtmäßige Vereidigung der Reichswehr auf Hitler.
Der Röhmputsch war eine Intrige von Reichswehr und NSDAP Grössen. Der Grund war, dass Röhm mit seiner Forderung von einer zweiten Revolution, die eine radikale soziale Umgestaltung herbeiführen sollte, sich keine Freunde machte. Er sah die SA als Kern einer neuen Volksmiliz, darin wollte er die Reichswehr einverleiben. Die traditionsbewusste Reichswehr verwarf diese Idee entschieden. Dieser Konflikt musste Hitler entscheiden. Göring und Himmler sahen in Röhm einen Rivalen und bestärkten Hitler etwas gegen Röhm zu unternehmen. Sie wollten nicht dass die SA eine starke Armee wurde, sondern setzen auf die Reichswehr, die man zu einer kriegsfähigen Armee ausbauen musste. Fazit war, das Röhm ermordet wurde und das man sich, wie du ja schon sagtest, unerwünschte Personen vom Hals schaffen konnte.
Die Reichswehr war in die Mordaktion gegen Röhm verstrickt und hatte sich des lästigen Konkurrenzanspruches der SA entledigt, die andern Morde nahmen sie widerspruchslos hin.
In dieser Zeit konnte sich auch kein militärischer Widerstand bilden, da man sich noch die Gunst Hitlers sichern wollte.