Welche respektlosen Spitznamen verpasste das Volk den Politikern im 20. Jahrhundert?

balticbirdy

Ehemaliges Mitglied
Gesucht sind sowohl Gestalten des 3. Reichs...
Goebbels = Wotans Mickey-Maus
.. der DDR
Gewerkschaftsboss Harry Tisch = Cognac-Harry
...und der Bundesrepublik vor 1989
Helmut Kohl = Birne

Bestimmt bekommen wir noch viele weitere Beispiele hin, nur zu.
 
FJS als Finanzminister und Schiller als Wirtschaftsminister waren Plisch und Plum. In Karikaturen gerne so dargestellt:
index.jpg

Das Original von Busch:
Projekt Gutenberg-DE - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur
 
Gesucht sind sowohl Gestalten des 3. Reichs...
Goebbels = Wotans Mickey-Maus
.. der DDR
Gewerkschaftsboss Harry Tisch = Cognac-Harry
...und der Bundesrepublik vor 1989
Helmut Kohl = Birne

Bestimmt bekommen wir noch viele weitere Beispiele hin, nur zu.

Cooles Thema!

Wie wäre es mit Kohls weggetretenenen Innen- und späterem Verkehrsminister Friedrich Zimmermann.

Zimmermann, ein bayrischischer Amigo und Rechtsausleger, der unser herrliches Land sicherer gemacht hat, war 1960 in eine Spielbankaffäre verwickelt und wurde dabei eines Meineids überführt, 1961 aber freigesprochen, da er glaubhaft versichern konnte, dass er wegen einer Unterzuckerung kurzzeitig an Amnesie litt.

Zimmermann wurde darauf natürlich freigesprochen, behielt aber den Spitznamen "der Meineidbauer" oder auch "Old Schwurhand"


"Old Schwurhand" inspirierte die Liedermacher Hans Söllner und Heinz Rudolf Kunze. Söllner schrieb anlässlich des Korruptionsskandals den Protestsong "Marihuana für Herrn Zimmermann" und auch Heinz Rudolf Kunze verewigte Zimmermann in mehreren Songs. Kunze nahm vor allem Anstoß an Old Schwurhands Zitat: "Gewaltloser Widerstand ist Gewalt! und schrieb den "Sichertheitsdienstsong" mit dem Refrain "Zimmermann, Zimmermann, Zimmermann".

Zitat: ...Morgens um sechs fremde Türen eintreten, unverhofft kommen und ungebeten

"Den Staatsfeind Nummer 1 beim Verkehr überraschen,
abführen und dann schnell noch seine Freundin vernaschen..."
 
Hilde Benjamin - 1953 bis 1967 Justizministerin der DDR

Benjamin wurde in der DDR im Volksmund auch die „Rote Guillotine“ oder „Blutige Hilde“ genannt, da sie für eine Reihe von Todesurteilen mitverantwortlich war. (Wiki)
In den 1980ern hörte ich eine köstliche Zoologen-Anekdote über sie von einem Augenzeugen. Sie ließ sich das alte Terrarium im Tierpark Berlin-Friedrichfelde zeigen. Es bestand aus 2 engen Gangreihen, wo man kaum einander passieren konnte. Vor einem Schlangenbehälter lief ein TA an ihr vorbei, der einen "Feuerhaken" aus kaltem Metall in der Hand trug (Damit holt man die Tierchen zur Giftentnahme raus). Scheinbar versehentlich streifte er sie damit an der Wade, die Dame reagierte prompt mit einem lauten Aufschrei - und sofort kamen einige am Eingang postierte "Gorillas" herbeigestürzt.
 
Margot Honecker, die Bildungsministerin: Miß Bildung allerdings als ein Wort gesprochen, Mißbildung oder auch wegen ihrer Haarfarbe der Lila Drache
 
@balticbirdy
Nur 3. Reich, spätere BRD und DDR, oder überhaupt ?
Die Engländer haben auch schöne Spitznamen für ihre Politiker.
 
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Wer erinnert sich noch an "Häuptling Silberzunge", der später zum "König Silberzunge" aufstieg?
Kurt Georg Kiesinger
 
Unvergessen dagegen ist unser "Bimbeskanzler" Helmut Kohl.

In diesem Zusammenhang ist mir in Anspielung auf den Paten eher "Don Kohleone" geläufig.=)
Vor allem in der Bundesrepublik stammten die meisten derartigen Namen weniger aus dem Volk, sondern vom politischen Gegner oder der Presse.
 
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Einer der am wenigsten einfallsreichen, ich glaube auf Helmut Markwort zurückgehend:
Trittin :rechts: Tritt ihn

Und Göring hat sich den Namen "Herr Meier" aus Arroganz quasi selbst verpasst.
 
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Tony Blair wurde gern als "Bushs Pudel" tituliert.

Wenn wir dann schon international werden: Im Frühjahr 2003 wurden in Frankreich Plakate mit der Aufschrift No a la Busherie gesehen. Damit wäre der ehem. Präsident implizit ein boucher.

Linda McCartney (okay, keine Politikerin) war in England im Übrigen als "Dog with wings" bekannt.
 
Ein Beispiel aus Bolivien:

Der damalige Präsident Jaime Paz wurde als "el Inka Paz" tituliert.

Ein nettes Wortspiel, den es heißt nicht nur "der Inka Paz". Genauso spricht man nämlich auch "el incapaz" aus = der Unfähige.
 
Keine Politikerin, aber nicht minder bekannt: Die Schauspielerin Kristina Söderbaum spielte in der NS-Zeit (auch in Propagandafilmen, u.a. „Jud Süß“) den Prototypen den arischen Frau. Gleich zweimal gab sie den Filmtod im Wasser und wurde fortan „Reichswasserleiche“ genannt.
 
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