Von der Qualität her würde ich auch auf Meytens tippen, v.a. im Vergleich mit ein paar sehr gut gelungenen Bildern von Kaunitz Vorgänger Bartenstein.
Man könnte aber (mal die Kleidung nicht so im Auge behalten!) auch an einen klassizistischen Maler denken. Wobei um 1750 (und das scheint mir zum Alter des Gemalten zu passen) war Meytens sicherlich der mit Abstand führende Maler am Kaiserhof.
Eigentlich finde ich es immer wieder amüsant. Wer schreibt sich denn noch das Renversement des alliances auf die Fahnen?
Bis jetzt kann ich anbieten: Mme. de Pompadour, Kardinal de Bernis und noch einige weitere Franzosen.
Bei diplomatischen Erfolgen ist es wohl immer so, dass sie von einer ganzen Reihe von Zeitgenossen für sich reklamiert werden.
Man kann aber wohl sagen, dass er als einer der ersten an den Sinn dieses Bündnisses fest glaubte.
Ich sehe Kaunitz allerdings als einen der größten Staatsmänner seiner Zeit.
Interessant ist für mich, dass er oft mit den inneren Reformen in Österreich in Verbindung gebracht wird. Hier war schon vieles in den 1740ern auf den Weg gegangen und Maria Theresias absolutistische Maßnahmen gingen sicherlich nicht zuletzt auf ihre eigene Energie zurück. Mir scheint Österreich unter Karl VI. etwas dahin gedämmert zu sein. Um so heftiger waren dann die Einschnitte und Veränderungen unter Maria Theresia und Joseph II.. Welchen konkreten Anteil daran Kaunitz hatte, müsste man untersuchen.
Wenn man von den Errungenschaften der Staatsmänner der Zeit spricht, ist sicherlich nicht zu unterschätzen, dass die Entscheidungen zumeist in Kollegien besprochen wurden. Was die ureigene Idee des jeweiligen Ministers war oder wessen sie zuerst war, lässt sich schwer herausfinden, selbst wenn man Memoranden, Briefe etc. heranzieht, weil diese ja maximal eine erste schriftliche Darstellung eines Vorschlags erfassen können.
Nebenbei: Das Bild von Liotard (
http://de.wikipedia.org/w/index.php...e_Liotard_12.jpg&filetimestamp=20100213135005 ) finde ich auch herrlich, zeigt auch wieder eine andere Kunstauffassung.