Wichtig: Kultur nach dem 2. Weltkrieg??

G

Gast

Gast
hallo
ich würde gerne wissen, was die menschen nach dem 2.weltkrieg an kultur verlangt haben... also ob sie viel ins theater gegangen sind oder sonstiges gemacht haben, um den alltag zu "vergessen"...

es wäre auch nett wenn ihr mir ein paar links sagen könntet wo ich mehr darüber erfahren kann

danke =)
 
in welches Theater sollen sie denn gegangen sein?

In die, die durch Bomben abgebrannten, die in Schutt und Ache lagen? Oder in die Theater, die ohne Männer waren?? Diese waren ja in Kriegsgefangenschaft.

Das ist jetzt die große Frage.

Arthur
 
Wie Arthur schon ausgedrückt hat, war direkt nach dem Krieg kein großes kulturelles Angebot, doch relativ schnell kehrte das kulturelle Leben zurück. Die meisten Menschen hatten aber sicherlich nicht die Zeit oder das Geld, ins Theater zu gehen.

Zur Literatur: Hier gestaltete sich der Neuanfang in den Westzonen leicher als in den Ostzonen. Wenn du dich darüber informieren willst, solltest du dich überfolgednde Begriffen informieren : Trümmerliteratur/Literatur des Kahlschlags, Gruppe 47, Kulturbund...
 
Nun, mit dem Wiederaufleben des Kulturlebens ging es nach dem Krieg ausgesprochen schnell. Die Wiener Philharmoniker gaben ihr erstes Konzert nach der Besetzung bereits am 27. April 1945, und ab dem Herbst spielten in den meisten Großstädten die Theater wieder. Die Mitarbeiter hatten in vielen Fällen eine uk.-Stellung erhalten, so daß sie bald wieder verfügbar waren. Im übrigen waren Theater und Konzertsäle ausgesprochen voll, weil man mit dem durchaus noch vorhandenen Geld nicht viel kaufen konnte. Dementsprechend nahmen Theater auch durchaus Waren als Eintrittsgeld entgegen (in Berlin etwa ein Brikett). Aufführungen fanden wegen der abendlichen Ausgangssperren meist schon nachmittags statt. Auch die Kinos lebten relativ zügig wieder auf und hatten durchaus ihr Publikum.
 
@ Tannhaeuser

Danke für die Richtigstellung bzw. Konkretisierung.:yes:

Dem habe ich nichts hinzu zu fügen, das war auch mein Wissensstand.
 
Großen Anteil an der Vermittlung kulturellen Lebens hatte der Rundfunk in der Nachkriegszeit.
Mediaculture-online: Autoren A-Z

Zu prüfen wäre auch die Wiederauferstehung der Kulturzeitschriften.

Von Heidelberg kenne ich aus persönlicher Erfahrung das "Amerika-Haus", das große Verdienste an der Neuorientierung nach 1945 hatte.
Für München:
Im Oktober 1945 öffnet die erste amerikanische Bibliothek in der Medizinischen Lesehalle am Münchner Beethovenplatz. 1946 wird sie mit Werken deutscher Exilliteratur erweitert. Ab 1947 wird zusätzlich eine Kinderbibliothek eingerichtet.
Amerika Haus Verein: Chronik
 
Etwas knapp dieser Link zur SBZ.
Allgemein war in der sowjetischen Besatzungszone die "Sowjetisiserung" der Kultur angesagt.
Ein teures Buch dazu: hier
In den westlichen Besatzungszonen entschied die jeweilige Besatzungsmacht, was an Kultur geboten werden durfte (erst einmal die KZ-Filmaufnahmen).

"Die Mörder sind unter uns" erster deutscher Film nach dem Krieg.

Und bei diesem Link kann man die Kultur in der SBZ 1945/46 als Liste ablesen.
Zu den westlichen Besatzungszonen hab ich auf die Schnelle nichts gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben