Widerstandskämpfer-Gerechte unter den Völkern

Dernburg

Mitglied
Ich habe mir heute den Film "Edelweißpiraten" angesehen und war sehr beeindruckt von dem Film, in dem Jugendliche Widerstand gegen das
Hitlerregime ausgeübt haben und dafür am 10. November 1944 mit ihrem
Leben bezahlen mußten. Mir geht dierses Thema schon sehr lange durch den
Kopf und ich finde, das der Nachwelt die Namen als ehrendes Beispiel
erhalten werden müssen, damit sie nicht vergessen werden.
Viele der berühmten Widerstandskämpfer, wie Georg Elsner, Geschwister
Scholl, Harnack (Rote Kapelle), Gräfin Maltzahn, Oberst Stauffenberg uva,
sind uns bekannt.
Ich möchte auch gerne an die erinnern, die nicht so bekannt wurden,
vielleicht mag der Eine oder Andere hier, auch an Widerstandskämpfer
aus seiner Heimatregion aufmerksam machen die ein Zeichen gesetzt haben.
 
Oberst Stauffenberg uva,

obwohl stauffenberg "großes geleistet hat" würde ich ihn dennoch nicht mit georg elser,den geschwistern scholl etc. nennen

das militär fing erst nach stalingrad "so richtig" an,wiederstandspläne zu entwerfen

die anderen wiederstandskämpfer taten das alle viel früher
(georg elser z.b. schon 1939)
 
Innuendo schrieb:
das militär fing erst nach stalingrad "so richtig" an,wiederstandspläne zu entwerfen

Falsch, falscher geht's nicht. Die Gruppe um Oster, Tresckow, Beck etc. hatte schon vorher den Staatsstreich geplant und Attentate geplant und versucht.

Auch die Geschwister Scholl waren ursprünglich dem Regime nicht abgeneigt, er in der Hitler-Jugend und als Soldat in Russland, sie war beim BDM.

Und außerdem: WIDerstand.
 
Die Gruppe um Oster, Tresckow, Beck etc. hatte schon vorher den Staatsstreich geplant und Attentate geplant und versucht.

das ist mir wohl bekannt
auch die umsturzpläne von 1934(oder 1933 oder so)
ich meine damit das der militärische widerstand erst richtig ins rollen kam(eher gesagt einen großen zulauf hatte) als sich langsam die militärische niederlage abzeichnete
 
Innuendo schrieb:
das ist mir wohl bekannt
auch die umsturzpläne von 1934(oder 1933 oder so)
ich meine damit das der militärische widerstand erst richtig ins rollen kam(eher gesagt einen großen zulauf hatte) als sich langsam die militärische niederlage abzeichnete

Jetzt ist es plötzlich die Frage des "in's Rollen" kommens oder des Zulaufs ... dann hat die Gruppe Stauffenberg aber mehr in's Rollen gebracht, als z.B. die Weiße Rose (und auch mehr "Zulauf" gehabt).

Kein Zulauf?

"War Hitler zunächst davon ausgegangen, daß es sich bei den Verschwörern vom 20. Juli 1944 um eine "ganz kleine Clique ehrgeiziger Offiziere" handelte, so stellte sich bald heraus, daß die hinter dem Attentat Stauffenbergs stehende Gruppe weit über das Militär hinausreichte und sich bis in vermeintlich "parteitreue Kreise" erstreckte. Die zur Verfolgung der Attentäter gegründete "Sonderkommission 20. Juli" wuchs schnell auf über 400 Beamte an. Etwa 5.600 Personen, darunter auch alle ehemaligen Abgeordneten und Funktionäre der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und des Zentrums, wurden in den Monaten nach dem 20. Juli verhaftet. Allein im Jahr 1944 fällte der Volksgerichtshof über 2.000 Todesurteile, darunter auch viele gegen Wehrmachtsangehörige, die zuvor von einem Sondergericht unehrenhaft aus der Armee entlassen worden waren."
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/widerstand/canaris/index.html


Widerstand ist keine Frage, wie viel Zulauf ich habe, sondern ob ich bereit bin, im Widerstand gegen jemanden mich einzusetzen und sogar mein Leben zu riskieren - da kann ich keinen Unterschied zwischen Stauffenberg und den Scholls sehen, höchstens noch, dass Stauffenberg die direkteren Schritte unternahm.

Kam der Zulauf erst nach Stalingrad?

Dass der Widerstand - aber nicht nur des Militärs - zunahm, nachdem sich die Niederlage abzeichnete, ist völlig klar. Richtig ist aber auch, dass die Führungskräfte des 20. Juli schon lange vorher den Entschluss zum Widerstand gefasst hatten und auch viele mit dem 20. Juli verbundenen Namen schon lange zu dieser Gruppe gehörten (vgl. den Link oben). Stauffenberg selbst entschloss sich auch noch vor Stalingrad zum Widerstand.
Vor dem Hintergrund, dass die Mehrheit der Militärs immer noch nicht Widerstand leistete, ist Stauffenbergs Verhalten und das seiner Mitverschwörer eher noch höher einzustufen.

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/StauffenbergClaus/
 
ich gebs auf dir zu widersprechen

aber noch eins:
Richtig ist aber auch, dass die Führungskräfte des 20. Juli schon lange vorher den Entschluss zum Widerstand gefasst hatten und auch viele mit dem 20. Juli verbundenen Namen schon lange zu dieser Gruppe gehörten

die führungskräfte
aber die "mitläufer" waren nicht unbedingt alle von anfang an dabei
(Rommel und Fromm z.b.)
 
Innuendo schrieb:
ich gebs auf dir zu widersprechen

aber noch eins:


die führungskräfte
aber die "mitläufer" waren nicht unbedingt alle von anfang an dabei
(Rommel und Fromm z.b.)

Und? Das diskreditiert Stauffenberg?

Rommel war nie wirklich Mitglied der Gruppe, von daher nicht einmal "Mitläufer".
 
ich möchte mich sehr herzlich bei Ursi bedanken, hat sie doch in einigen links
auch hier an Widerstandskämpfer erinnert, ich möchte hier gerne auch etwas
über unbekanntere Widerstandskämpfer erfahren, die z. B. mehr reginal tätig waren
 
Dernburg schrieb:
ich möchte mich sehr herzlich bei Ursi bedanken, hat sie doch in einigen links
auch hier an Widerstandskämpfer erinnert, ich möchte hier gerne auch etwas
über unbekanntere Widerstandskämpfer erfahren, die z. B. mehr reginal tätig waren

Schau dir mal das an:

Die "einzige Stadt reichsweit" die gegen Hitlers Machtergreifung den "Generalstreik gewagt hat":

http://www.moessingen.de/index.php3?url=http%3A%2F%2Fwww.moessingen.de%2Fportrait%2Fgeschichte.html
 
Rommel war nie wirklich Mitglied der Gruppe, von daher nicht einmal "Mitläufer".

ein "normaler" deutscher general hätte aber zu dieser zeit jeden,der ihn in wiederstandspläne einweit,vor den volks-gerichtshof gezert.
Rommel meinte ja nur,dass er mitmacht,falls das attentat gelingt.
also war er wie ich sagen würde ein passives mitglied der widerstandsgruppe
 
Innuendo schrieb:
ein "normaler" deutscher general hätte aber zu dieser zeit jeden,der ihn in wiederstandspläne einweit,vor den volks-gerichtshof gezert.
Rommel meinte ja nur,dass er mitmacht,falls das attentat gelingt.
also war er wie ich sagen würde ein passives mitglied der widerstandsgruppe

Ja was jetzt? Mitläufer (der würde ja doch auch ein wenig beitragen), passives Mitglied - oder nur jemand, der von den Plänen wahrscheinlich (!) wusste und nicht gleich zur Gestapo rannte? Irgendwie gibt es hier leichte Schwierigkeiten mit Begrifflichkeiten.

"Als Mitläufer bezeichnet man eine Person, die sich einer problematischen Ideologie, Gruppierung oder Handlung anschließt, jedoch weniger aus innerer Überzeugung, sondern weil „das ja alle tun“ oder aus Denkfaulheit. Vermutlich besteht ein großer Teil der Anhängerschaft jeder Ideologie oder Religion aus solchen Mitläufern."

Weder Denkfaulheit noch "weil das ja alle tun" - oder von mir aus auch Angst - können der Grund für Rommel gewesen sein, die Pläne nicht weiter zu verraten.

"Passives" Mitglied setzt voraus, dass Rommel Mitglied war und halt nichts tat. Aber er war eben nicht wirklich Mitglied.

Sieht's als Wortklauberei, aber Du bringst hier laufend Begriffe rein, die im Prinzip mit der Sache (Stauffenberg und Widerstand) nicht viel zu tun haben und wechselst von:

"das militär fing erst nach stalingrad "so richtig" an,wiederstandspläne zu entwerfen" (falsch)

über

"ich meine damit das der militärische widerstand erst richtig ins rollen kam(eher gesagt einen großen zulauf hatte) als sich langsam die militärische niederlage abzeichnete" (unklar: "in's Rollen kommen" oder "Zulauf haben" - im ersten Fall falsch im zweiten Fall recht unerheblich für die Frage des Wertes des Widerstands bzw. des Wertes derjenigen, die sich zum Widerstand entschlossen)

zu "aber die "mitläufer" waren nicht unbedingt alle von anfang an dabei
(Rommel und Fromm z.b.)"
(bedingt richtig ... und "Mitläufer" in Anführungszeichen - aber wenig relevant, denn das sagt über Stauffenberg und seine Mitverschwörer aber auch gar nichts aus)

und schließlich:

"Rommel meinte ja nur,dass er mitmacht,falls das attentat gelingt.
also war er wie ich sagen würde ein passives mitglied der widerstandsgruppe
"

Der erste Teil stimmt aber dann lässt Du was aus:

"Im November 1942 ordnet Rommel sogar gegen Hitlers ausdrücklichen Befehl den Rückzug vor den überlegenen Briten an, um das Leben seiner Soldaten zu schonen."

Das kann durchaus auch schon als "Widerstand" bezeichnet werden (zunächst mal gleichgültig, aus welchen Motiven).

Und so passiv oder mitläuferartig hört sich's nicht an ... dazu noch:

"Erst nach der erfolgreichen Invasion der Alliierten im Juni 1944 stößt Rommel zum Widerstand. Bislang unveröffentlichte Dokumente belegen zum ersten Mal eindeutig – Rommel weiß vom geplanten Attentat auf Hitler; er billigt es am Ende auch und will sich der neuen Regierung nach dem gelungenen Umsturz zur Verfügung stellen. Mehr noch! Rommel verfolgt einen eignen Plan, der dem Krieg ein Ende setzen soll. Er hat die Absicht, die Westfront zu öffnen und den Alliierten so den Vorstoß ins "Reich" zu ermöglichen. Rommels Verwundung am 17. Juli 1944 setzt diesem Plan ein Ende."

Quelle: http://www.daserste.de/mythosrommel/hintergruende.asp

Es wäre mir viel zu einfach, die "passive" Haltung vieler Offiziere in Bezug auf das Attentat einfach nur mit "Mitläufertum" oder genereller Passivität abzutun. Für das Zögern vieler Offiziere gab es andere Motive, vom Eid auf Hitler bis zur Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands durch die Alliierten.
 
Dernburg schrieb:
ich möchte mich sehr herzlich bei Ursi bedanken, hat sie doch in einigen links
auch hier an Widerstandskämpfer erinnert, ich möchte hier gerne auch etwas
über unbekanntere Widerstandskämpfer erfahren, die z. B. mehr reginal tätig waren


Wenn Du dir die Rote Kapelle näher anschaust, dann waren das Widerstandskämpfer die Lokal arbeiteten, nämlich in Berlin. Aber eigentlich ist die Rote Kapelle keine Widerstandsgruppe, dies wurde von der Gestapo erfunden. Es waren unabhängige Gruppierungen die sich zum teil kannten, viele aber wussten nichst von einander. Die beiden grössten Gruppen waren die Harnack-Gruppe und die Schulz-Boysen Gruppe. Beide waren seit 1933 aktiv, lernten sich aber erst 1939 kennen.

Viele der Aktivisten und Aktivistinnen sind der breiten Öffentlichkeit unbedkannt. Hier mal eine unvollständige Auflistung der Widerstandskämpfer/innen:

Gruppe Schulze-Boysen:

Seine Ehefrau Libertas
Gisella von Poellnitz (war mit Libertas verwandt)
Elisabeth und Kurt Schumacher (Künstler)
Oda Schottmüller (Tänzerin)
Walter Küchenmeister (Kommunist)
Elfriede Paul (Ärztin)
Günther Weisenborn und Joy Weisenborn
Marta Husemann

Gruppe Harnack

Seine Ehefrau Mildred
Rosa Schlösinger (Sozialdemokratin)
Greta Kuckhoff (Studienfreundin Arvid Harnack)
Eva Maria Buch
Maria Terwiel (Halbjüdin und Jusstudentin)
Annie Krauss
Hilde und Hans Coppi
Ursula Goetz
Eva Rittmeister
Liane Berkowitz
Hannelore Thiel
Karl Behrens und seine Frau Cläre
Bodo Schlösinger und seine Frau Rose
Wilhelm Utech
Leo Skrzypczynski
Wolfgang Havemann
Herbert Gollnow

Liane Berkowitz war 19 Jahre alt als man sie verhaftete, nach der Geburt iher Tochter wurde sie hingerichtet. Die Tochter kam zur Grossmutter und musste dann wegen Mangelerscheinungen ins Krankenhaus, dort wurde das Baby vermutlich ermordet.

Hilde Coppi bekam ihren Sohn ebenfalls im Gefängniss und durfte ihn 6 Monate bei sich behalten, bis zur ihrer Hinrichtung, der Sohn kam ebenfalls zur Grossmutter und wurde später Historiker.

Insegeamt wurden im Herbst 1942 139 Menschen verhaftet, davon waren es 52 Frauen. Von diesen 52 Frauen wurden 36 hingerichtet. Weit über 50 Männer wurden gehängt.

Sobald ich meine Arbeit über die Rote Kapelle fertig habe, werde ich einen Teil hier reinstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dernburg schrieb:
hat nicht auch Trepper dort eine Rolle mitgespielt?

Es gab ein paar Mitglieder der Kapelle die Kontakt zu ihm gehabt hatten, aber auch diese Gruppe um Trepper war eigentständig. Trepper baute im Auftrag der sowjetischen Mititäraufklärung in Frankreich und Belgien ein Netz nachrichtendenstlicher Stützpunkte aus, diese Gruppe arbeitete eng mit der Résistance zusammen.

Man muss ganz klar zwischen den verschieden Gruppen unterscheiden, die in bisherigen Darstellungen unzulässig miteinander verwoben wurden. Das führt auf die gefälschten und manipulierten Gestapo-Akten zurück, die aus den verschieden Gruppen eine Gruppe eben die Rote Kapelle machte. Man muss die Gruppen gesondert bedrachten und sie als eigenständige Widerstandsgruppen anschauen.
 
Nachtrag zu Trepper:

Trepper wurde irrtümlich als Chef der Roten Kapelle bezeichnet. Viele der Mitglieder lernte er erst nachdem Krieg kennen. Trepper musste Hartmut Schulze-Boysen, der Bruder von Harro Schulze-Boysen, zugeben Harro nie gekannt zu haben. Das hat Trepper in seiner Biographie erfunden. Wenn er gekannt hatte, ist nicht wirklich bekannt.
 
Heinrich Kloppers (1891 Bad Bentheim - ermordet 1944 in Neuengamme)

Ich möchte heute einen Menschen ehren, der in der Geschichte keine große
Rolle gespielt, aber sein Leben für den Widerstand gegen das Hitlerregime
hingegeben hat. Er war ein Mann, der sich bis zur Selbstaufgabe eingesetzt hat, der ein Gegner von Unrechtsherrschaft und Diktatur war. Herr Kloppers
hat auch in dieser Zeit seine Meinung immer öffentlich geäußert, und hat immer wieder Zwangsarbeitern geholfen. Er wird der Gesinnung nach,
als der Kurt Schuhmacher von Gildehaus bezeichnet.
 
Papa_Leo schrieb:
Ja was jetzt? Mitläufer (der würde ja doch auch ein wenig beitragen), passives Mitglied - oder nur jemand, der von den Plänen wahrscheinlich (!) wusste und nicht gleich zur Gestapo rannte? Irgendwie gibt es hier leichte Schwierigkeiten mit Begrifflichkeiten.

"Als Mitläufer bezeichnet man eine Person, die sich einer problematischen Ideologie, Gruppierung oder Handlung anschließt, jedoch weniger aus innerer Überzeugung, sondern weil „das ja alle tun“ oder aus Denkfaulheit. Vermutlich besteht ein großer Teil der Anhängerschaft jeder Ideologie oder Religion aus solchen Mitläufern."

Weder Denkfaulheit noch "weil das ja alle tun" - oder von mir aus auch Angst - können der Grund für Rommel gewesen sein, die Pläne nicht weiter zu verraten.

"Passives" Mitglied setzt voraus, dass Rommel Mitglied war und halt nichts tat. Aber er war eben nicht wirklich Mitglied.

Sieht's als Wortklauberei, aber Du bringst hier laufend Begriffe rein, die im Prinzip mit der Sache (Stauffenberg und Widerstand) nicht viel zu tun haben und wechselst von:

"das militär fing erst nach stalingrad "so richtig" an,wiederstandspläne zu entwerfen" (falsch)

über

"ich meine damit das der militärische widerstand erst richtig ins rollen kam(eher gesagt einen großen zulauf hatte) als sich langsam die militärische niederlage abzeichnete" (unklar: "in's Rollen kommen" oder "Zulauf haben" - im ersten Fall falsch im zweiten Fall recht unerheblich für die Frage des Wertes des Widerstands bzw. des Wertes derjenigen, die sich zum Widerstand entschlossen)

zu "aber die "mitläufer" waren nicht unbedingt alle von anfang an dabei
(Rommel und Fromm z.b.)" (bedingt richtig ... und "Mitläufer" in Anführungszeichen - aber wenig relevant, denn das sagt über Stauffenberg und seine Mitverschwörer aber auch gar nichts aus)

und schließlich:

"Rommel meinte ja nur,dass er mitmacht,falls das attentat gelingt.
also war er wie ich sagen würde ein passives mitglied der widerstandsgruppe"

Der erste Teil stimmt aber dann lässt Du was aus:

"Im November 1942 ordnet Rommel sogar gegen Hitlers ausdrücklichen Befehl den Rückzug vor den überlegenen Briten an, um das Leben seiner Soldaten zu schonen."

Das kann durchaus auch schon als "Widerstand" bezeichnet werden (zunächst mal gleichgültig, aus welchen Motiven).

Und so passiv oder mitläuferartig hört sich's nicht an ... dazu noch:

"Erst nach der erfolgreichen Invasion der Alliierten im Juni 1944 stößt Rommel zum Widerstand. Bislang unveröffentlichte Dokumente belegen zum ersten Mal eindeutig – Rommel weiß vom geplanten Attentat auf Hitler; er billigt es am Ende auch und will sich der neuen Regierung nach dem gelungenen Umsturz zur Verfügung stellen. Mehr noch! Rommel verfolgt einen eignen Plan, der dem Krieg ein Ende setzen soll. Er hat die Absicht, die Westfront zu öffnen und den Alliierten so den Vorstoß ins "Reich" zu ermöglichen. Rommels Verwundung am 17. Juli 1944 setzt diesem Plan ein Ende."

Quelle: http://www.daserste.de/mythosrommel/hintergruende.asp

Es wäre mir viel zu einfach, die "passive" Haltung vieler Offiziere in Bezug auf das Attentat einfach nur mit "Mitläufertum" oder genereller Passivität abzutun. Für das Zögern vieler Offiziere gab es andere Motive, vom Eid auf Hitler bis zur Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands durch die Alliierten.


Was in den meisten Arbeiten über Rommel zu kurz kommt ist, Rommel hatte seine Karriere komplett Hitler zu verdanken!
Hätte Rommel Hitler nicht zufällig kennengelernt, hätte er maximal Oberstleutnant werden können! Mehr auf gar keinen Fall. Er machte eine Karriere, wie sie eigentlich nur in totalitären Systemen möglich ist.
Bei seinem anfänglichen Zögern, er wollte Hitler nicht umbringen, sondern gefangen setzen, mag durchaus auch eine Spur Dankbarkeit gegen seinen Förderer mitgespielt haben.

Andererseits, wer hat denn seinem Führer ins Gesicht gesagt: Der Krieg ist verloren, man muss ihn sofort beendigen. Ich glaube wirklich nur Rommel.

Grüße Repo
 
Rommels Widerstand -aus naheliegendem gutem Grund ...ja :

"Im November 1942 ordnet Rommel sogar gegen Hitlers ausdrücklichen Befehl den Rückzug vor den überlegenen Briten an, um das Leben seiner Soldaten zu schonen."

so der Zweck die strategischen Mittel heiligt... Nein !

seit Herbst 1943 , nach Mussolinis Sturz hatte Italien unter P. Badoglio die Fronten gewechselt, heizte Rommel wie General-Feldmarsch. Kesselring durch
völkerrechtwidrige Befehle den deutschen Vergeltungsterror an !
Am 23.9.1943 erließ Rommel als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B in Italien die Weisung : " Irgendwelche sentimentalen Hemmungen des dt. Soldaten gegenüber Badoglio hörigen Banden in der Uniform des ehemaligen Waffenkameraden sind völlig unangebracht.Wer von diesen gegen den dt. Soldaten kämpft, hat jedes Anrecht auf Schonung verloren und ist mit der Härte zu behandeln, das dem Gesindel gebührt, das plötzlich seine Waffen gegen seinen Freund wendet. "

Gerade der letzte Satz; mit den Waffen, die plötzlich gegen Freunde gerichtet werden-trifft auf die Widerstandskämpfer zu, die in unmittelbarer Umgebung Rommels das Attentat vom Juli 1944 vorbereitet haben und das ganze Risiko der Vorbereitung auf sich genommen haben, während Rommel in Einschätzng eines möglichen Attentats -Erfolgs auf einen Zug gesprungen ist, den er nicht angeschoben hat. Für mich ein Opportunist im Guten wie im Bösen.

Quelle : J. Knab : "Wider die Kriegsmaschinerie- Kriegserfahrungen und Motive des Widerstandes der Weißen Rose"
soeben erschienen im Klartextverlag Essen

Auszüge in der "Zeit " aktuelle Ausgabe vom 1011. 2005 , hier der Artikel :
" Zeitlose soldatische Tugenden "
 
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