[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif] Vor diesem Hintergrund tauchten im Jahr 1896 im Südwesten der Provinz die »Langen Messer« (Dadaohui) auf, eine Gruppierung, deren ursprünglicher Zweck es gewesen war, den größeren Landbesitzern Schutz vor Überfällen durch Banditen zu bieten.
Diese Gruppe gewann sehr schnell an Anhängerschaft. Ihre Mitglieder praktizierten traditionelle Kampftechniken. Durch das Rezitieren von Zaubersprüchen und durch das Trinken von in Wasser aufgelöster Asche von Zetteln mit verbrannten magischen Formeln hofften sie Unverwundbarkeit zu erlangen. Infolge einer Auseinandersetzung mit einem Grundbesitzer, der unter dem Schutz der katholischen Kirche stand, richteten sie Angriffe gegen westliche Missionsschulen, konnten aber von den lokalen Autoritäten relativ schnell wieder in die Schranken gewiesen werden. Auch im Norden der Provinz Schantung sprossen überall »Boxschulen« empor, in denen besonders die jugendliche ländliche Bevölkerung unter der Führung von erfahrenen »Boxmeistern« Kampftechniken praktizierte. Als im Jahr 1898 auch im Nordwesten der Provinz die Konflikte zwischen den christlichen und nichtchristlichen Bevölkerungsteilen immer ernstere Formen annahmen, griffen die Boxer, die sich jetzt Yihequan (»In Rechtschaffenheit vereinigte Boxer«) nannten, auf Seiten der Nichtchristen ein und begannen, gegen chinesische Christen, christliche Schulen und Kirchen vorzugehen. In diesem Zusammenhang tauchten die ersten Plakate und Fahnen mit dem Aufruf »Unterstützt die Qingdynastie und vernichtet das Ausländische« (fu Qing mie Yang) auf, vermutlich mit dem Ziel, ein Eingreifen der Provinzbehörden abzuwenden[/FONT]