Aber einmal abgesehen von der These des Matriarchats hat es vermutlich Kulturen gegeben, in denen Frauen eine größere Anerkennung und Wertschätzung erfuhren, als bei anderen Völkern.
Vor allem bei Steppenvölkern, Nomaden und dort erklärt sich das aus der extremen Härte des Überlebens damals. Aber das waren auch keine Matriarchate, auch wenn es sogar weibliche Kämpfer bei diesen Völkern gab (Skythen) Hingegen:
Solches vermutet man z.B. bei der minoischen Kultur, wo Frauen nicht nur auffallend häufig dargestellt sind, sondern oft auch in zentraler oder bevorzugter Position.
Die Darstellung von Frauen sagt sehr wenig über den tatsächlichen Stellenwert von Frauen in der Gesellschaft. Die Minoer waren patriarchalisch.
Auch bei den Etruskern hat man den Eindruck, dass Frauen eine hohe Geltung besaßen, was zahlreiche Fresken oder Skulpturen auf Sarkophagen nahelegen.
Bei den Etruskern hatte die Frau eine vergleichsweise gute Stellung, im Vergleich ! zu den Griechen. Frauen waren dennoch bei den Etruskern den Männern untergeordnet.
Allgemein sollte man mal überlegen, unter welchen Bedingungen ein Matriarchat überhaupt existieren könnte:
Es hat ja Gründe, warum vor dem Schwarzpulver weltweit Patriarchale Strukturen klar dominierten. Überall Patriarchate, warum eigentlich ? Warum setzten sich diese durch: die Antwort ist, daß die Patriarchale Gesellschaftsform für das Überleben der Gruppe förderlicher war, und vor allem bei Krieg und Kampf sich auf Dauer durchsetzte. Nun kann man davon ausgehen, daß ab dem Zeitpunkt, wo die Menschen anfingen Kriege zu führen und der Raum erstmals durch größere zahlen von Menschen besetzt wurde, sich patriarchalische Strukturen durchsetzten. D.h. das schon in der Altsteinzeit diese Entwicklung angefangen haben muß, in der Jungsteinzeit darf man vermutlich bereist von weltweit vorherrschenden patriarchalischen kulturen ausgehen.
Es täuscht hier die religiöse Verehrung von Frauen die es auch in extrem patriarachalischen Gesellschaften geben kann (z.B. Marienverehrung durch den Deutschen Ritterorden !! u.v.a.)
und es täuscht hier die Matrilineare Erbfolge, die aber mit Matriarchaten nichts zu tun hat.
Ein Matriarchat kann folglich nur bei einer Gesellschaft entstehen und bestehen bleiben, die:
1 sehr langsam in diese Struktur gewachsen ist und sie oft mittels religiöser oder magischer Begründungen einhält und durchsetzt
2 die keinen wirklichen direkten Druck durch kriegerische Nachbarvölker hat
3 deren Lebensumstände nicht allzu hart sind, d.h. daß das Überleben nicht allzu schwierig sein darf
Je härter das Überleben, je mehr Menschen in einem Gebiet und je mehr Krieg, desto mehr setzen sich Patriarchate durch.
Nun verwechseln hier viele Ursache und Wirkung !!!
Patriarchate sind ein Symptom, eine Folge von langwierigen kriegerischen Auseinandersetzungen, nicht deren Ursache. Zuerst war der Krieg, und dann mussten die Menschen Gesellschaftsstrukturen finden, wie sie in diesen Kriegen besser überleben konnten.
Das weiß man daher, weil man diese Vorgänge bei verschiedenen Naturvölkern in Südamerika oder Papua aktive beobachten konnte oder kann.
Aber auch in den Gesellschaften vor dem Krieg, d.h. vor dem Ackerbau dominierten vermutlich überwiegend die Männer, hier nun aus dem Grund des Überlebenskampfes gegen die Natur. In Gebieten in denen die Jagd oder frühe Formen der Viehnutzung (Rentiere) überwogen, überwogen vermutlich patriarchalische Strukturen, in Gebieten in denen das Sammeln wichtigste Grundlage war, dürften die Gemeinschaften ziemlich egalitär oder eventuell matriarchalisch gewesen sein, dies vermutlich aber oft aus religiösen Gründen.
In der von den Matriarchatsforscherinnen jedoch als Matriarchat dargestellten Jungsteinzeit, dürften diese Lebensformen schon nicht mehr existiert haben.
nach den Wanderungen der Kurgan-Völker
Gerade die Kurgan Völker waren deutlich egalitärer als die Völker die vor den Griechen und Kelten in Europa siedelten. Gerade die Kurgan Völker hatten Matrilineare Strukturen und sogar teilweise Matriarchalische Züge.
Die Pauschalität gewisser Aussagen ist einfach falsch. Z.b. ist es einfach falsch zu behaupten, die Indoeuropäischen Völker wären grundsätzlich streng patriarchalisch gewesen, das ist eine sehr große Gruppe in der es viele Abstufungen gab. Die einen waren patriarchalisch, die anderen dagegen egalitär.
Ferner gab es KEIN Matriarchat in Europa, daß sie hätten unterwerfen können, die Völker die vor ihnen hier lebten waren eben nicht matriarchalisch sondern ebenfalls überwiegend streng patriarchalisch organisiert.
mich würde interessieren, welche Quellen und Erkenntnisse es gibt, die die Situation der unterworfenen matriarchalen Völker
Fazit: Keine, schlicht und einfach weil es in Europa zu dieser Zeit solche Völker nicht gab.