Wie legitimierten die Merowinger ihre Herrschaft??

S

Sweety17

Gast
Wie legitimierten die Merowinger ihre Herrschaft?
Bitte antworten...:)
Danke im voraus...;)
 
Ein christliches Ritual der Königskrönung war die Salbung.

Der Herrscher galt als " Gesalbter des Herren ", der seine Herrschaft nicht von Menschen , sondern von Gott selbst empfangen hat.

Der erste war Chlodwig, kurz vor 500.
 
Dass Chlodwig oder irgendein anderer Merowinger zum König gesalbt wurde, ist nur eine französische Legende. Der gesalbte Chlodwig gehört genauso ins Reich der Mythen und Legende wie die Taube, die das "heilige Öl" vom Himmel holte.
Chlodwig wurde nur zum Christ getauft, König war schon vorher. Die Königssalbung führten wohl erst die Karolinger im Frankenreich ein.
Die Merowinger begründeten ihr angebliches Königsheil mit weit urigern Argumenten:
- langes Haupt
- edle Abstammung von einem übernatürlich Meeresstier, genannt "Quinotaurus"
Wie die meisten anderen germanischen Könige strebten die Merowinger auch nach Anerkennung ihrer Herrschaft durch den oströmischen Kaiser und versuchten an römische Traditionen anzuknüpfen. Chlodwig I. wurde von Kaiser Agastasius zum Ehrenkonsul ernannt und laut Gregor von Tours wurde er fortan Konsul oder gar "Augustus" genannt.
Entscheidendes Argument für die Herrschaft eines Merowingers scheint in der Praxis aber die Fähigkeit möglichst alle Konkurrenten (in der Regel ebenfalls Merowinger) auszuschalten und schon auf den geringsten Widerspruch mit einer Schädelspaltung zu reagieren.=)
 
:winke:hmm, war mir zum teil auch bekannt, langes haupt, lange haare, gegenseitiges töten in der familie,

das mit dem seeungeheuer ist neu für mich,

das mit der taube wusste ich auch, fand es unwichtig,

und stimmt, der erste wirklich gesalbte, war pippin der dritte, ein karolinger!:respekt::sorry:
 
Quinotaurus, zu finden bei Fredegar, bedeutet Stier der Königin oder Göttin (guena), Zur heiligen Hochzeit verwandelte sich der König der Merowinger in einen Stier (natürlich im Kult) und hatte Sex mir der Großen Göttin in Form der höchsten Priesterin. Die langen Haare deuten darauf hin, dass die Merowinger Priester der Großen Göttin waren, ähnlich den Galli im Kybelekult. Ich schreib gerade ein Buch drüber.)) :winke:
 
Da wir gerade bei mythologischen Stieren sind:
Vielleicht hast du auch eine Erklärung für die Frage/Unklarheit im folgenden Pfad:
...Auch die Stierfigur gibt Rätsel auf, da Stierdarstellungen im germanischen Raum eher selten sind. Lediglich der griechische Historiker und Philosoph Plutarch (50-125 n. Chr.) erwähnt bei den Kimbern auf ihrem Zug durch Gallien einen „ehernen Stier“, der bei Vertragsabschlüssen zugegen war.
Der betreffende Pfad: http://www.geschichtsforum.de/f35/sammelthread-hinweise-und-zeugnisse-auf-vorchristliche-gottheiten-19800/
(antworte am besten bitte auch dort)
 
so selten sind sie nicht. Gerade bei den Franken taucht er häufig auf. Im Childerichgrab und auch im Grab einer merowingischen Königin finden sich Stierköpfe. Teilweise hingen diesen wohl sogar Phalli aus den Mäulern. Es hängt alles mit dem vorchristlichen Kult der Magna Mater zusammen. Die Magna Mater also Große Mutter oder Mutter Erde wurde oft auch als Mondgöttin gesehen, da dem Mond Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau zugeschrieben wurde (Menstruation) Da die Mondsichel den Hörnern von Rindern gleicht, sah man die Große Göttin oft auch in der Gestalt der Kuh (weiß, rot, schwarz sind die Farben der großen Göttin), aber auch Wölfin, Hirschkuh usw.. Die männlichen Götter hingegen waren sterblich, wurden aber wiedergeboren. Sie befruchteten die Große Göttin zur Heiligen Hochzeit. Inkarnationen der männlichen Götter waren Flüsse, Regen, Nebel, aber auch Bäume, Pfähle (siehe auch Asen) sowie eben die tierischen männlichen Gegenparts. Der Stier war also die Inkarnation des männlichen Gottes, der die Heilige Hochzeit mit der Mutter Erde vollzog. Als Stellvertretung vollführte diesen Akt der König, wohl in Stiermaske, mit der obersten Priesterin der Göttin.
Im Kybelekult wurde man getauft und gereinigt, indem man sich unter einen goldfarbenen Stier stellte und dieser mit der heiligen Lanze getötet wurde. Die Feste waren meistens auch sexuell sehr freizügig. Vielleicht nehme ich hierzu auch beim nostratischen Thema Stellung. Es muss bei den Germanen eine Gottheit ähnlich Baal gegeben haben. Apollon/Baldur/Belenus/Baal usw.. Ich denke, dass er auch Nabal hieß. Baal war auch der Bezeuger der Eide und Stier, wie sein Vater El. Die Mythologie des östlichen Mittelmeeres findet sich sehr stark in der germanischen Mythologie wieder. Wenn Du Dir mal die Kritik Gregor von Tours über die Religion der Franken anschaust, wirst Du versteckt die Hinweise darauf finden.
 
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Interessanter als die Mythologie des östlichen Mittelmeeres finde ich die Mythologie des antiken Nordseeraumens, da findet sich nämlich der spätantike Gott Rhenus bicornis. In neuzeitlicher Folklore auch als "Vater Rhein" bekannt.
Bemerkenswert ist nicht nur, dass er am Rhein verehrt wurde, also mitten im Ursprungsgebiet der Franken (wohl auch genau zu der Zeit als die Franken noch Heiden waren), sondern auch seine Stiergestalt. So fand sich in Köln das Abbild eine Gottes Rhenus mit Hörnern. Der Rhein ist auch bei den antiken Schriftstellern als gehörnt bekannt.
 
Die Mythologien sind vernetzt. Attis, Adonis, Odin, Wodan; Kleito, Hludana, Latona, Leto, Nehalennia, Helena, Frau Holle, Hel usw.. Flüsse, aber auch Regen, Nebel usw. galten als Götter, das Rauschen der Flüsse als Brüllen des Stieres.
Einen Rhenus bicornus kenne ich nicht. Ist er auf Inschriften erwähnt? Das Relief kann auch jemanden anderen darstellen.
 
Nun der Rhenus bicornus muß nicht unbedingt was mit dem Stierkult zu tun haben, sondern kann sich auch auf die Gestalt des Flusses beziehen.An seinem Haupt,sprich in seinem Mündungsbereich spaltet sich der Fluß in zwei Hauptmündungsarme Lek und Wal auf, ist also buchstäblich bicornus.
 
Die Mythologien sind vernetzt. Attis, Adonis, Odin, Wodan; Kleito, Hludana, Latona, Leto, Nehalennia, Helena, Frau Holle, Hel usw.. Flüsse, aber auch Regen, Nebel usw. galten als Götter, das Rauschen der Flüsse als Brüllen des Stieres.

Du gehst mir allerdings mit deiner Vernetzung ein wenig zu weit. bei dir ist gleich jede entfernte phonetische Ähnlichkeit ein Beweis für einen gemeinsamen Ursprung. So einfach darf man es sich dann aber doch nicht machen.
 
ja ich weiß, dass ein Sprachwissenschaftler wahrscheinlich hier die Zusämmenhänge nur gelten lassen würde, wenn Sprachgesetze bestehen. Aber neben den phonetischen Ähnlichkeiten bestehen halt auch inhaltliche. Aber natürlich kann man darüber auch wieder streiten. So taucht ein Zusammenhang zwischen der Figur mit ich sage mal At (Attis, Adon, Adonis, Odin, Atlas) und der mit bhel (Balder, Apollon, Baal, Belenus, Velens usw.) auf. Das beste Beispiel sind Pluto und Hades. Oft werden sie als Brüder oder Zwillinge bezeichnet. Aber auch die Länder der Götter sind gut benannt. Göttin Kal nenne ich sie mal (Nehalennia, Helena, Eleyteia, Kali, Frau Holle usw.) - Hölle, sheolo, Ir-kalla, Hel, Elysium. Gott At - Garten Eden, Atlantis. Gott Bhel - Apollon - Avalon. Bezeichnend ist auch, dass die Azteken von der Insel Atztlan oder Tlapalan stammen sollen. Name der Wolga - türk. Ätil. Ich sehe hier auch den Ursprung von Atlantis. Es ist eine Bezeichnung des Jenseits, nämlich des Gottes Atlas. Mutter Apollons ist Leto oder Latona (im german. Hludana). Mutter Atlas Kleito. Mutter Baal Elaat. Baal/Apollon sind vor allem Wolkengötter. Selbst der Name Wolke, russ. oblako, lat. follis, türk. bulut spiegelt dies wieder. Aber klar kann man über alles streiten.
Der Namensbestandteil kleit- finden wir häufig bei den Merowingern. Chlodwig, Chlothachar usw. :winke:
Aber auch die Abweichungen im Indogermanischen dt. Blut, Wolf, Apfel könnten auf bhel zurückzuführen sein. Schon die alten Griechen erwähnten den Apollonkult der Hyperboreer.
 
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Wodan passt nämlich nicht ganz in die Reihe.)) Meiner Ansicht nach kann das A in vielen Götternamen im Norden wegfallen. Apoll Phol, Baal, Apollon-Belenus. Ein r am Ende im Norden würde von einem s am Ende im Süden kommen. ( Zeus - Ziu, Tyr) Ein Attis, Adonis würde dann eher zu einem Tir, Donir werden, was eher zu Donar, Thor passen würde. Ein Baldur könnte man dann als Baldus (Baal deus?) erkennen, einen Hödur (Balders Bruder) als Hödus - vielleicht zu Hades. Verwiesen sei auch darauf, dass Baal teilweise mit dem Gott Haddad gleichgesetzt wird. Die agyptische Schlange Apophis könnte dann im Norden zu Fofir werden, was Fafnir ähnelt. Naja alles noch im Fluss)) :S
 
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Wobei nach meiner Theorie aus Wodan eher ein semitischer Abadon werden müsste :grübel:

Wäre das nicht etymologisch dann doch etwas weit hergeholt?

Abaddon von abad ("Abgrund" oder "Untergang")
Odin/Wodan von odr ("Leidenschaft", "Gesang" oder auch "Dichtung") bzw. *woda ("besessen" oder "erregt"); vgl. dazu dann bekanntlich auch althochdeutsch wuot sowie neuhochdeutsch Wut

:grübel:
 
naja Wodan bringt man eher mit Wetter, russ. weter (Wind), mcymr. awyd (heftiger Windstoß) in Verbindung. Also ein Wind und Wettergott. :grübel:zu idg. aue-d*
 
ja ich weiß. stammt teilweise schon von den Grimms. Ist aber auch wieder alles umstritten. :S die andere Deutung gibt es auch.

El Quijote wird mir wahrscheinlich gleich die Ohren vom Stamm hauen))
 
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