Wie rechtsstaatlich war das Rechtssystem in der DDR?

Ich würde daher die Betonung nicht so sehr auf die Unbestimmtheit der Rechtsregeln, sondern auf die Rechtswirklichkeit in den Gerichtssäalen legen (also das Problem der politischen Justierung der Judikative).


Da stolpert dann der Brunnen auch über das Kind (frei nach H. Erhardt)

Ich habe ein rechtskräftiges Urteil aus dem Jahr 1953 vorliegen.
Eine Familie war bei versuchter Republikflucht erwischt worden. Der Familienvater wurde keineswegs deshalb zu 6 Monaten ohne Anrechnung der 3 Monate Untersuchungshaft verurteilt, denn Republikflucht als Straftatbestand gab es noch gar nicht, das war lediglich ein Passvergehen.
Hat man ihn wegen "Wirtschaftsvergehen" verknackt.
- Das Fuhrwerk samt Pferd mit dem die Familie zur Bahnstation gefahren war...


Da stellt sich dann für mich die Frage nach der "Rechtsstaatlichkeit" nicht mehr.
 
...Da stellt sich dann für mich die Frage nach der "Rechtsstaatlichkeit" nicht mehr.

Das wird einem, der diesen Pfad liest, immer deutlicher klar werden.
Auf Grund der Fülle an Informationen bis ich noch gar nicht dazu gekommen, alle Links ganz durchzulesen und habe sie erst mal nur überflogen.
Beim Überfliegen des Links über die Jugendkriminalität in der DDR zw. 1950-59 ( http://www.harrywaibel.de/anlagen_archiv/Manipulierte%20Kriminalitaetsstatistik%20in%20der%20DDR.pdf ) kam bei mir noch eine weitere Frage auf. Vor kurzem hat mir mein Vater beim Erzählen über seine Kinderzeit, die genau in diese Zeit viel, erzählt, daß er und seine Freunde noch Unmengen an Waffen und Munition auf den Feldern und Wäldern fanden und es soll nach seiner Erzählung auch noch Gruppen der sogenannten "Werwölfe" gegeben haben, ohne daß er darüber genauere Auskünfte geben konnte - der obige Link scheint das zu bestätigen. Denn dort wird ja allein in den Bezirken Berlin (DDR), Frankfurt/Oder, Leipzig und Halle von "ca. 200 Gruppen mit über 2.000 Angehörigen" die „zerschlagen" wurden, berichtet. Sie hatten Delikte wie >>„Hetze und Verleumdung des Staates", Rowdytum und Waffen- und Munitionsbesitz << begangen. Das paßt zu seiner Erzählung.
Gibt es dazu noch irgendwelche speziellen Untersuchungen oder sonstige Belege?
:grübel:

Und übrigens, vielen Dank für die wirklich reichnlichen Ifos - inbesondere von @Melchior und allen ein gesundes neues Jahr!
:winke:
 
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Gibt es dazu noch irgendwelche speziellen Untersuchungen oder sonstige Belege?
Und übrigens, vielen Dank für die wirklich reichnlichen Ifos - inbesondere von @Melchior und allen ein gesundes neues Jahr!
:winke:


Ich habe noch nie eine Quelle gefunden, wonach der " Werwolf " tatsächlich
organisiert als Partisanengruppe in Erscheinung trat. Vereinzelte Angriffe auf
Besatzungstruppen hat es wohl gegeben .

Eher ging es so zu:

Greußener Jungs – Wikipedia
 
Ich habe noch nie eine Quelle gefunden, wonach der " Werwolf " tatsächlich
organisiert als Partisanengruppe in Erscheinung trat. Vereinzelte Angriffe auf
Besatzungstruppen hat es wohl gegeben .

Eher ging es so zu:

Greußener Jungs – Wikipedia

Na, ich glaube, da bist du etwas zu früh zum Thema gelandet.
Ich musste 1982 mal vor einem Militärgericht stehen.
Da durfte ich sagen, was ich wollte, nur geglaubt hat man mir nicht.
Der Grund war, weil ich während einer Übung gesagt habe, ich renne weg, wenn es losgeht. Ich lass mich doch nicht für euch totschiessen. Dann habe ich noch einen Oberst ausgelacht, der mir erklären wollte, das ich unter einer Plastikplane sicher vor einem Atomangriff währe.
 
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