Wie war das tatsächlich mit Schlesien?

Zitat: Silesia
Wie ich es oben vermutet hatte, sind diese Zuordnungen/Eintragungen von 90% ausschließlich unter dem Besatzungsdruck des NS-Regimes entstanden.

Zitat: Repo
Für mich heißt das, dass je nach Zeiten, mal das slawische, mal das germanische Kulturmodell attraktiver war.


War eine Bestätigung dessen was Repo geschrieben hatte. Es gibt eben verschiedene
Mittel die Attraktivität zu steigern.

Übrigens diese Zahl - eben 95% Begeisterung für die nationale (D) Option sind
nicht nur auf den Druck zurückzuführen. Der polnische Bischof der Diözese Kattowitz,
Stanislaw Adamski rief polnische Schäfchen zu Bekenntniss zum Deutschtum bei dieser Aktion.Eben um Repressalien aus dem Weg zu gehen.
Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er aus Schlesien vertrieben - pardon - in GG deportiert wurde (Februar 1941)
Ähnlich reagierte die polnische Exil - Regierung, in den Radiosendungen aus London wurde aufgerufen, die Deklarationen entsprechend dem Wunsch und der Erwartungen der Besatzer auszufüllen, unter dem Motto: "Papier ist geduldig". Hier tat sich
insbesondere der aus Schlesien stammende Arka Bozek hervor.

Dem Bischof Adamski selbst fiel diese Aktion nach dem Krieg "auf die Füsse". Als Verräter und Kolaborateur abgestempelt wurde er 1952 seiner Ämter als Bischof in
Kattowitz enthoben und aus Schlesien ausgewiesen.

Denjenigen, die VL unterzeichnet hatten ging es nicht viel besser. Zwar ist nach 1945 die Rehabilitierung der Polen in Schlesien, die die DVL unterschrieben hatten eher
möglich gewesen als in ehem. GG oder Warthegau aber zu lachen hatte keiner.....
 
Anmerkung der Moderation zur Leserlichkeit

@xyzet

Kannst du bitte den Zitatebutton unten benutzen. Deine Beiträge lesen sich dann gleich viel besser.
 
Übrigens diese Zahl - eben 95% Begeisterung für die nationale (D) Option sind nicht nur auf den Druck zurückzuführen.

Weder gab es deutsch-nationale "Begeisterung" von 95% (natürlich bis auf den volksdeutschen Anteil mit Stand 31.8.1939 - und auch dort teilweise, anhand einiger Beispiele auch unter der polnischen Bevölkerung), noch wären die 95% ohne Besatzungsregime und den anlaufenden Terror erklärbar.

Ein Arka Bożek hatte allerdings auch mit den "Warschauern" nicht viel am Hut.

Ca. 40 % der Soldaten der polnischen Streitkräfte an der Westfront waren Ex - Wehrmachtsoldaten - sowohl polnische Staatsbürger vor 1939 (mit DVL - Status ), als auch deutsche Staatsbürger polnischer Nationalität, die übergelaufen sind, bzw. in allieerten Kriegsgefangenenlagern rekrutiert wurden. Insgesamt waren es etwa 89 000 Mann, davon aus (O)Schlesien ca. 50 000 ehemalige Wehrmachtsangehörige.
(alles "Deutsche im Sinne des Grudgesetzes")

Die polnischen Soldaten der Westfront stammten mit 44.500 Mann (von 103.000 Einberufenen, Differenz wurde als kriegswichtig in der Industrie zurückbehalten) aus dem Reservoir von rd. 500.000 polnischen Arbeitern in Frankreich, vorwiegend in den nordfranzösischen Bergwerken. Weitere knapp 40.000 kamen 1939 über die Internierung in Rumänien und Ungarn zu den Westalliierten. Das ergab in Summe rund 81.000 Soldaten 1940, von denen bereits rund 68.000 Mann in Verbänden gegliedert waren.

Die Masse davon blieb in Frankreich, etwa ein Fünftel, ca. 16.000 Mann konnten nach England evakuiert werden. Danach kamen einige Freiwillige über Jugoslawien. Die Wieder-Auffüllung sollte über Bürger polnischer Herkunft in Kanada, USA und Südamerika erfolgen, hier gab es jedoch nur geringe Rekrutierungserfolge.

Das Anwachsen der polnischen Streitkräfte auf 74.250 Mann in 1942 war auf die Evakuierungswellen aus der Sowjetunion im März und Juli 1942 zurückzuführen. Nur kleinere Gruppen schafften es 1942 noch, sich über den Balkan durchzuschlagen. Die Abholungen erfolgten überwiegend (rd. 33.000) über das Kaspische Meer. 1943 lag der Bestand bei ca. 81.000.

Weder 1940 noch 1943 haben Ex-Wehrmachtssoldaten bzw. ehemalige Wehrmachtsangehörige eine Rolle gespielt. Eine Zuordnung auf die Herkunft in Polen ist nicht möglich, der große Teil der Reorganisation 1942/43 stammte aus den östlichen polnischen Gebieten.

Quelle: Brandes, Großbritannien und seine osteuropäischen Alliierten 1939/43.
 
Zuletzt bearbeitet:


Zitat: Repo
Für mich heißt das, dass je nach Zeiten, mal das slawische, mal das germanische Kulturmodell attraktiver war.


War eine Bestätigung dessen was Repo geschrieben hatte. Es gibt eben verschiedene
Mittel die Attraktivität zu steigern.

..


Man möge mir den Hinweis erlauben, dass ich die Zeiten ca. vom "Abzug" der Wandalen bis ins 18. Jahrhundert im Blick hatte.
Das 19. und 20. Jahrhundert ist mir in der Beziehung ein zu heißes Eisen, als dass ich mir die Finger daran verbrennen möchte.

OT: Bezweifeln möchte ich, dass man im 19.+20. Jahrhundert noch von unterschiedlichen "Kulturmodellen" im östlichen Mitteleuropa reden konnte.
 
Weder gab es deutsch-nationale "Begeisterung" von 95% (natürlich bis auf den volksdeutschen Anteil mit Stand 31.8.1939 - und auch dort teilweise, anhand einiger Beispiele auch unter der polnischen Bevölkerung), noch wären die 95% ohne Besatzungsregime und den anlaufenden Terror erklärbar.

Ein Arka Bożek hatte allerdings auch mit den "Warschauern" nicht viel am Hut.

Da wäre ich vorsichtig mit der 1 Behauptung im Bezug auf Oberschlesien -
oder zumindest Teile Oberschlesiens. Im polnischen Teil O - Schlesiens
kam es zu Spannungen - politischen, nationalen, wirtschaftlichen, die
durch die Weltwirtschaftskrise und Bestrebungen der Zentralregierung,
die Autonomie der Wojewodschaft zu beschränken, vertieft wurden.
Das ganze führte (auch) zu Veränderung des Verhältnisses der Teile der
Bevölkerung zu Deutschland,zumindest in einigen Schichten.
In den letzten (halbwegs) demokratischen Wahlen zu "Sejm Slaski" 1930 erhielten die Parteien der deutschen Minderheit in Wojewodschaft Schlesien 35 % der abgegebenen Stimmen ( man vergleiche das mit dem Anteil der
deutschen Bevölkerung .....:grübel:).
Es machte sich die Enttäuschung breit, die eben Arka (Arkadiusz) Bożek
so zusammengefasst hatte:

"Nur die Herren haben sich geändert. Die Berliner sind gegangen und
es kamen Warschau - Krakauer".

Hinzu kam hohe Arbeitslosigkeit, Verdrängung der Einheimischen aus
der Verwaltung, Konflikt mit der protestantischen Kirche, und vieles
mehr. Sagen wir daß der Jubel und Blumenmeer mit dem die Kattowitzer
die Wehrmacht begrüsst haben, nicht ganz für die Wochenschau gespielt war.....:D

Die Ernüchterung - nie laut artikuliert, kam später, wo sich herausstellt,
daß "deutschsein" bedeutet unter Umständen eingezogen zu werden und
daß das Verbot der polnischen Sprache sich auch auf die Benutzung
der "Slonska godka" erstreckt.....
(Irgendwo habe ich von einem Schreiben oder Hinweis der Kreisparteiletung der NSDAP an die örtlichen Zellen gelesen, mit der Bitte, die Parteigenossen mögen wenigstens bei den Parteizusammenkünften das "wasserpolnische" lassen.......

Und Arka Bozek ?. Ende 1939 ist er Mitglied des Nationalrates bei
der (polnischen) Exilregierung in London geworden. Kehrte 1945 nach Polen zurück und ließ sich - von den "Warschauern" - als Vizewojewode in Schlesien einsetzen. Den Posten hielt er bis 1950 inne. Abgesetzt wurde er nicht weil er keine Sympathie für die "Warschauer" hegte, sonder wegen
der falschen Partei, die er vertrat.....Übrigens Arka Bozek war zwar nicht
der Ideengeber für die massenhafte "Wiederverwendung" der gefangenen Wehrmachtsoldaten aus OS an der Westfront, aber hatte ziemlich
viel zu sagen bei der Organisation der "Umerziehungslager" für diese
Soldaten in England. Zusammen mit den "Warschauern".
 
Man möge mir den Hinweis erlauben, dass ich die Zeiten ca. vom "Abzug" der Wandalen bis ins 18. Jahrhundert im Blick hatte.

Das war mir schon klar.:winke:

"Attraktivität" für die Phase 1939/43 hatte ich nur bei @xyzet verortet. In dem Bezug erscheint mir der Begriff höchst unpassend, ebenso wie "Vertreibung" in den 1970ern und 80ern.


Ist weiter OT, aber:
Übrigens Arka Bozek war zwar nicht
der Ideengeber für die massenhafte "Wiederverwendung" der gefangenen Wehrmachtsoldaten aus OS an der Westfront, aber hatte ziemlich
viel zu sagen bei der Organisation der "Umerziehungslager" für diese
Soldaten in England. Zusammen mit den "Warschauern".
Wovon redest Du hier? Zur Zusammensetzung der polnischen Armee im Exil siehe #83.

Die Gefangenenstatistiken der Wehrmacht lassen sich im Übrigen zwischen den britischen Quellen und den WAST-Meldungen fast punktgenau abstimmen. Die 113.000 in britischem Gewahrsam per Mai 1945 betrafen insgesamt 15 Nationen, und größere Mengen gab es erst ab Dezember 1944. Von Wiederverwendung kann keine Rede sein, im übrigen lag die Selektion daran, dass hier "andere Nationalität" angegeben wurde (Die deutschen Kriegsgefangenen, Bände XI.1 und XI.2 - ...in britischem Gewahrsam).



EDIT:Nachfolgende Beiträge zu polnischen Streitkräften bei den Westalliierten in eigenes Thema ausgegliedert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zurück nach SILESIA,
mit einem kleinen Umweg über Italien.

In der Nähe des bekannten Klosters Monte Cassino liegt ein großer
polnischer Soldatenfriedhof. Auf diesem Friedhof findet man Grabstätten
von Godryt Bednorz, Franciszek Marchwitz, Pawel Sroka und Reinhold
Wozniczka. Alle stammten aus Deutsch Piekar, Oberschlesien.
Aus Oberschlesien stammen insgesamt etwa 160 der dort ruhenden
Soldaten des II Korpus Polskich Sil Zbrojnych na Zachodzie.
Nicht weit entfernt, in der Nähe von Cassino befinden sich zwei deutsche Kriegsgräberstätten.
Dort findet man Gräber von Angehörigen der Fallschirm-Panzer-Division Hermann Göring und anderer Truppenteile. Insgesamt etwa 200 von ihnen
stammen aus Gorny Slask, einige auch aus Piekary Slaskie......

Das ist halt Oberschlesien. Und scheint lange Tradition zu haben.

Zeit - und Ortwechsel.

Die Stadt Beuthen/Bytom liegt nicht weit
von Deutsch Piekar/Piekary Slaskie - vielleicht 30 Kilometer - entfernt.
534 Jahre bevor sich die Einwohner von Deutsch Piekar/Piekary Slaskie
irgendwo in Italien gegenseitig umbrachten, gehörte diese Stadt
zwei Besitzern.

Das nördliche Teil besaß Ksiaze Olesnicki Konrad VII Bialy.
Konrad VII. (Oels) ? Wikipedia

Das südliche Teil gehörte dem Herzog von Teschen, Boleslaus I. von Teschen.
Boleslaus I. (Teschen) ? Wikipedia

1410 beschlossen der Herzog und der Ksiaze in den Krieg zu ziehen.
In diesm Fall waren die Einwohner der Stadt verpflichtet dem jeweiligen
Herren eine Anzahl bewaffneter Männer aus ihren Reihen zur
Verfügung zu stellen, Zwecks Erbringung üblicher anlässlich dieser
Gelegenheit (Krieg) Leistungen.

Dummerweise ist das zwar der gleiche Krieg gewesen, aber die
Besitzer der Stadteile haben sich für verschiede Seiten entschieden.
Der Herzog von Teschen zog nach ( das spätere) Ostpreußen an der
Seite des Polenkönigs Wladislaw Jagiello.Gegen Kreuzritter
Der Ksiaze Olesnicki Konrad Bialy eilte in Richtung Norden um denselben
Kreuzritter vom Deutschen Orden zur Seite zu stehen.

Der Stadthistoriker von Beuthen/Bytom vertritt zwar die These daß sich
alle Stadtkinder bei einem Dorf, namens Grunwald im (späteren) Ermland
zusammengefunden haben und das taten was von Ihnen erwartet wurde -
das heisst sich gegenseitig die Köpfe/andere Körperteile ein/abgeschlagen.
Aber sicher verbürgt ist es nicht.
Wie das damals tatsächlich mit Schlesien/schlesiern war - ?.

Gute Nacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt schon Merkwürdiges. In Italien dürften sie aber außerhalb der schlesischen Geschichten kaum aufeinander getroffen sein.

Der Friedhof Cassino birgt alle deutschen Gefallenen aus Süditalien von Salerno bis zur Gustav-Linie (rd. 20.000). Die annektierten Gebiete in Polen hatten über 10 Mio. Einwohner. In Italien kämpften überwiegend "Neuaufstellungen" 1943ff., so dass sich ein hoher Anteil aus den "neuen" Reichsgebieten ergeben hat.
 
Das ist halt Oberschlesien. Und scheint lange Tradition zu haben.


"Ach wissen sie", hat mir mal eine alte Oberschlesierin erzählt, "wir im Grenzgebiet können beide Sprachen, wir haben uns immer arrangiert".

Einer der als Handelsvertreter dort arbeitete, "Die Kohlengruben gingen unter der Grenze in beiden Richtungen, die Kumpels hat man aufmotiviert, die haben sich in den Straßen verprügelt. Die Herren haben Schampus miteinander gesoffen"
 
"Ach wissen sie", hat mir mal eine alte Oberschlesierin erzählt, "wir im Grenzgebiet können beide Sprachen, wir haben uns immer arrangiert".

Ja, die Erzählungen.

Das Verhältnis scheint auch heute noch etwas "speziell" gegenüber dem restlichen Polen zu sein, wenn man so in Katowize oder Wrocław abends zusammensitzt.

Polen hat große Opferzahlen im Zweiten Weltkrieg durch die Besatzung erlitten. Man legt dort entsprechend viel Wert auf den Beitrag, den Polen im Krieg geleistet hat. Ob man dann solchen Hochrechnungen von 2 Mio. unter Waffen unbedingt folgen muss, die mit den anderen Armeen verglichen werden, oder eben den Höchstständen der Exilarmee im Westen, die erst im April 1945 erreicht wurden (während man im Herbst 1944 noch Probleme mit der Auffüllung hatte), steht auf einem anderen Blatt.

Bedeutend war übrigens - neben den Tschechen - auch der Beitrag zur Royal Air Force. In der BoB flogen einige polnische Squadrons.
 
Ja, die Erzählungen.

Das Verhältnis scheint auch heute noch etwas "speziell" gegenüber dem restlichen Polen zu sein, wenn man so in Katowize oder Wrocław abends zusammensitzt.


Ja, sehr speziell sogar. Sag niemals zu einem Schlesier, er käme aus Polen, könnte passieren, dass es am hellichten Tage plötzlich dunkel wird und die Sterne funkeln... :still:
 
Die Schlesier, die ich kenne, regen sich regelmäßig darüber auf, dass Polen nie die Vorrunde durchstejt (eigentlich ein Tippfehler, den ich hier aber mal passenderweise stehen lasse) und hängen vor der Glotze, wenn Adam Małysz springt.
 
Kommt vielleicht auch auf die Generation an - alle mir bekannten Schlesier Ü40 sind da mehr als nur ein Bisschen sensibel...
 
Ja, sehr speziell sogar. Sag niemals zu einem Schlesier, er käme aus Polen, könnte passieren, dass es am hellichten Tage plötzlich dunkel wird und die Sterne funkeln... :still:

Die Schlesier, die ich kenne, regen sich regelmäßig darüber auf, dass Polen nie die Vorrunde durchstejt (eigentlich ein Tippfehler, den ich hier aber mal passenderweise stehen lasse) und hängen vor der Glotze, wenn Adam Małysz springt.

Kommt vielleicht auch auf die Generation an - alle mir bekannten Schlesier Ü40 sind da mehr als nur ein Bisschen sensibel...

Das ist nicht die Generation. Ihr redet von 2 paar Stiefeln. Frl. Füchslein;) kennt Niederschlesier. ElQ dagegen Oberschlesier.

In Niederschlesien gab es nie eine zählbare Minderheit, vor 45 keine Polen, nach 45 keine Deutschen. Niederschlesien wurde auch noch zu einem erheblichen Teil von der Bevölkerung geräumt.
In Oberschlesien fuhren die T34 durch das Zechengelände als die Schicht noch drin war. Und da gab es auch ständig Minderheiten, bis heute.

90% des in diesem Thread geschriebenen trifft lediglich für Oberschlesien zu.

Insofern ist was Silesia über die Breslauern von heute, und ihrem besonderes Verhältnis zum übrigen Polen schreibt, polnischer Lokalkolorit.
Eine ganz andere Kiste als in Kattowitz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Polen hat große Opferzahlen im Zweiten Weltkrieg durch die Besatzung erlitten. Man legt dort entsprechend viel Wert auf den Beitrag, den Polen im Krieg geleistet hat. Ob man dann solchen Hochrechnungen von 2 Mio. unter Waffen unbedingt folgen muss, die mit den anderen Armeen verglichen werden, oder eben den Höchstständen der Exilarmee im Westen, die erst im April 1945 erreicht wurden (während man im Herbst 1944 noch Probleme mit der Auffüllung hatte), steht auf einem anderen Blatt.

Naja....wenn man die Polen in der Wehrmacht dazu zählt wird das schon
mit den 2 Mio. unter Waffen irgendwie stimmen.....:devil:

Gegen Ende des Krieges stellte sich sogar heraus, daß die gesamte
SS - Division Galizien aus Polen bestand. Zumindest aus polnischen
Staatsbürgern....:pfeif:. Deswegen haben die Briten sie nicht
an Russen ausgeliefert. Vielleicht half da auch ein Gespräch zwischen
Genral Anders und dem letzten Kommandeur der "polnischen" SS Einheit.
Anders war vor dem Krieg Vorgesetzter vom Pawlo Shandruk - seinerzeit
Oberst bei der polnischen Armee.
Shandruk ist übrigens in den 60 - er mit der höchsten polnischen militärischen Auszeichnug - dem Kreuz Virtuti Militari dekoriert worden....:devil:


Aber irgendwie weichen wir permanent vom Thema ab....
Soll über Schlesien sein

Zitat:
silesia
Ja, die Erzählungen.

Das Verhältnis scheint auch heute noch etwas "speziell" gegenüber dem restlichen Polen zu sein, wenn man so in Katowize oder Wrocław abends zusammensitzt.



Denkfehler. Ich fresse einen Besen wenn es in Wroclaw so ist.
Katowice bedingt. Ich wüsste da andere Ecken wo das voll richtig sein
dürfte. (dabei meine ich nicht Görlitz oder Hoyerswerda....:devil:)
Denk an die Entwicklung nach dem Krieg. Die Region ist zu einer Mosaik geworden. Nur der Begriff bildet eine Klammer, die vor Ort immer brüchiger und kleiner wird. Aber das ist eine andere Geschichte.


 
Sehr richtig, lieber Repo! (bewerten konnt ichs nich, dewegen so)

Hatte ich nicht auch schon darauf hingewiesen, daß da zu differenzieren is?
 
Sehr richtig, lieber Repo! (bewerten konnt ichs nich, dewegen so)

Hatte ich nicht auch schon darauf hingewiesen, daß da zu differenzieren is?

Sehr richtig lieber Tekker,

aber wer liest einen 99 Beiträge Strick von Anfang an durch, wenn er nach ein paar Monaten wiederbelebt wird?
Ich, siehe Beispiel auch nicht.
 
In Niederschlesien gab es nie eine zählbare Minderheit, vor 45 keine Polen, nach 45 keine Deutschen.

Insofern ist was Silesia über die Breslauern von heute, und ihrem besonderes Verhältnis zum übrigen Polen schreibt, polnischer Lokalkolorit.
Eine ganz andere Kiste als in Kattowitz.

Naja.....das :devil: steckt im Detail. Aber Groß Wartenberg, Reichtal,
muss man nicht unbedingt kennen..... Man schaue sich auch die Orte an, wo heute deutsche Minderheit in Schlesien - "Ober und Nieder" aktiv ist.

Kattowitz - ne andere Kiste ? ....hmmm......Die Gegend schon - die Stadt selbst - ? in den grösseren Städten OS ist das schlesische Dialekt
" wasserpolnisch" auf dem Rückzug ( Man bedenke allein die Abwanderung seit den 50 - er.)

"Oberschlesischer" ist eher auf dem Land, in den kleineren Städten
vertreten.

2002 gabs eine Volkszählung, wo zum ersten
mal seit 30 - 40 Jahren nach der Nationalität gefragt wurde.

Ergebnisse:

Narodowy Spis Powszechny 2002 ? Wikipedia, wolna encyklopedia

ca 170 000 Menschen bekannten sich zu schlesischer Nationalität
ca. 150 000 zu deutscher

Interessant ist die Verteilung innerhalb der zwei Wojewodschaften -
Slonskie (Kattowitz) und Opolskie (Oppeln).
Deutsche Minderheit - Oppeln (incl. Kreise ,die früher zu Niederschlesien gehörten). Kaum Kattowitz. Die "Schlesische" Minderheit
- Eher Kattowitz - Oppeln weniger.
Das gemeisame - beide kaum in den oberschlesischen Großstädten vertreten. Z.B. die deusche Minderheit bekam in den letzten Komunalwahlen in der ganzen Wojewodschaft Opole ca 50 000 Stimmen.
( 17 % der abgegebenen) In der Stadt Opole selbst - praktisch null. Ähnlich verhält es sich mit der "schlesischen Minderheit -
obwohl das Gefälle Land - Stadt nicht so stark ausgeprägt ist.
 
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