Wiener Kongress / Erwartungen der Bevölkerung nach dem Sieg über Napoleon
Hallo!
Ich arbeite gerade an einer Hausaufgabe über den Wiener Kongress (mit kurzer Übersicht über den Niedergang Napoleons) und habe einen etwas längeren Text dazu verfasst. Da aber meine Hauptquelle wikipedia war, habe ich so meine Bedenken, weil dort ja manchmal ziemlicher Mist drin steht. Jedenfalls wollte ich hier mal meinen Text posten, um sicherzugehen, dass alles stimmt. Vllt könnte der ein oder andere Geschichtsexperte ja mal schauen, ob alle Sachverhältnisse richtig sind.
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Der Untergang Napoleons
Der Niedergang Napoleons begann 1812 mit dem Feldzug nach Russland. Von seiner Grande Armée, die zu Beginn mit rund 675.000 Mann die größte in der europäischen Geschichte war und es bis heute ist, kehrten nur 18.000 Soldaten nach Frankreich zurück. Hunger, Krankheiten Schnee, Kälte und die Angriffe der russischen Kosaken hatte den napoleonischen Truppen schwer zugesetzt. Bonaparte selbst war allerdings schon früher zurück nach Frankreich geflohen, um eine neue Armee aufzustellen. Seine Niederlage führte besonders in Deutschland zu einem Aufschwung der nationalen Bewegung. Viele ehemalige Verbündete Napoleons wandten sich der Gegenseite zu. König Friedrich Wilhelm III schloss ein Bündnis mit Russland und rief zum Befreiungskrieg auf. Trotz der schlecht ausgebildeten Armee Bonapartes siegte er bei Lützen am 2. Mai 1813 und bei Großgörschen am 20. Mai. Allerdings zeigte sich, dass die reorganisierten preußischen Truppen ein ernstzunehmender Gegner war, der den Franzosen hohe Verluste einbrachte. Diese Tatsache bewog Napoléon schließlich dazu, einem Waffenstillstand zuzustimmen.
Auf dem Friedenskongress in Prag forderten seine Gegner ihn dazu auf, den Rheinbund aufzulösen, das Großherzogtum Warschau aufzugeben und die Grenzen Preußens von 1806 wiederherzustellen. Da dies praktisch die Aufgabe der französischen Vormacht in Europa bedeutet hätte, willigte Napoleon nicht ein. Daraufhin erklärten auch Österreich und Schweden den Krieg gegen Frankreich. Damit waren nunmehr alle nicht von Bonaparte beherrschten Staaten gegen ihn.
Die endgültige Niederlage der Franzosen 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig führte anschließend dazu, dass die Rheinbundstaaten Napoleon die Gefolgschaft kündigten. Außerdem gab es in Frankreich selbst öffentliche Proteste gegen das Regime. Als die Legislative die Freiheitsrechte der Bürger einforderte, ließ Napoléon diese schließen. Durch die Ablehnung der Bevölkerung wurde es zunehmend schwerer für den Kaiser, neue Soldaten zu rekrutieren. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit gelang es ihm allerdings noch einige Male, seine Feinde zu schlagen, was ihn dazu veranlasste, ein weiteres Friedensangebot auszuschlagen. Doch dies war ein schwerwiegender Fehler: Die Überlegenheit der Gegner machte den Truppen stark zu schaffen und die alliierten Truppen nahmen am 31. März 1814 Paris ein. Folglich verlor Napoleon jegliche Unterstützung der Armee, Politik und selbst engen Getreuern. So blieb ihm nichts anderes übrig als bedingungslos abzudanken. Er behielt nur seinen Kaisertitel. Zudem wurde im die Insel Elba übertragen.
Seine Tätigkeiten dort füllten ihn allerdings nicht vollständig aus. Durch ein Netz von Agenten erfuhr er von der weit verbreiteten Unzufriedenheit in Frankreich. Ermutigt von dieser Meldung kehrte er 1815 nach Frankreich zurück. Die Soldaten, die ihn aufhalten sollten, gingen zu ihm über. König Ludwig XVIII floh nach Tuilerien. Zwar wurde die Verfassung des Kaiserreiches liberalisiert, aber die Zustimmung zum wiederhergestellten napoleonischen Regime blieb begrenzt.
Der Wiener Kongress
Der Niedergang Napoleons führte zum Wiener Kongress. Von September 184 bis Juni versammelten sich die europäischen Staatsmänner, mit Ausnahme des Osmanischen Reiches, in der österreichischen Hauptstadt, um das Machtverhältnis in Europa wieder zu ordnen. Die Gastgeber versuchten, den Aufenthalt der Herrscher so angenehm wie möglich zu gestalten. Festtafeln, um den Sieg über Napoleon zu feiern, Bälle und ähnliche Festivitäten standen auf der Tagesordnung. Charles Joseph Fürst von Ligne schrieb: „Man schreibt mir das Wort zu: ‚Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vorwärts.‘ Es sickert auch nichts durch als der Schweiß dieser tanzenden Herren. Ich glaube auch gesagt zu haben: ‚Dies ist ein Kriegskongress, kein Friedenskongress.“ Auch viele ungeladene Gäste kamen nach Wien. Hierzu äußerte sich Marschall Büchler folgendermaßen: „Der Kongress gleicht einem Jahrmarkt in einer kleinen Stadt, wo jeder sein Vieh hintreibt, es zu verkaufen und zu vertauschen.“
Der Wiener Kongress hatte 3 wichtige Hauptziele:
(Schema der Ziele des Wiener Kongresses, Bilddatei)
Doch dies war nicht so einfach, wie man zunächst denkt. Abseits des Ballsaals herrschte nämlich keine völlige Einigkeit. Am 8. Juni 115 wurde dann die Schlussakte des Kongresses unterzeichnet, der das Gleichgewicht in Europa sichern sollte. Frankreich verlor alle von Napoleon eroberten Gebiete, damit galten die Grenzen von 1792. Zusätzlich wurde der Deutsche Bund begründet, ein Zusammenschluss der 41 souveränen Staaten (37 Fürstenstaaten & die 4 Freien Städte Deutschlands [Lübeck, Hamburg, Bremen, Frankfurt]). Dieser Bund trat an die Stelle des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches. In der Bundesakte von 1815 legte man die Rechte und Aufgaben der Bundesversammlung als zentrales und einziges Organ des Zusammenschlusses im Sitz in Frankfurt fest. Österreich führte den Vorsitz und damit wurde Fürst Metternich, einer der einflussreichsten Politiker.
Wichtige Beschlüsse konnten allerdings nur mit einer Zweidrittel-Mehrheit gefasst werden, weshalb die Staaten ihre Politik weiterhin einzeln entschieden.
Diese Ordnung berücksichtigte vor allem die Interessen der Großmächte, die Wünsche der Bevölkerung aber wurden ignoriert.
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Zusätzlich muss ich die Frage beantworten, welche Erwartungen und Einstellungen das politische Leben nach dem Sieg über Napoleon bestimmten. Dazu habe ich mehrere Quellen, u.a. von Fürst Metternich. Seine endgültige Position kommt aber sehr schlecht heraus. Für die allgemeine Bevölkerung habe ich bis jetzt Stichpunkte, wie politische Teilhabe, persönliche Freiheit und nationale Einheit. Allerdings wäre es gut, wenn mir jemand noch ein bisschen mehr weiterhelfen kann. Wäre wirklich toll.
Danke im Voraus, Alexandra