Zunächst einmal konnte 1918 niemand wissen, was 1933-45 in Deutschland und Europa geschehen würde. Ich glaube, diese "ex-post"-Perspektive bringt einen nicht wirklich weiter.
GB, F und USA waren mit dem russischen Zaren verbündet. Nach der Februar Revolution 1917 musste der Zar abtreten und wurde durch die mehr oder weniger demokratische Regierungen Lwow gefolgt von Kerenski ersetzt. Diese kämpfte weiter gegen die Deutschen, wurde aber im November 1917 von einer zweiten Revolution durch die Bolschewiki in einen Bürgerkrieg verwickelt, der bis etwa 1922 andauern sollte. Zaristische, "Demokratische" und andere Gruppen kämfpten als "Weiße" gegen die "Roten", die im Endeffekt die Oberhand behielten. Die Bolschewistische ("rote") Regierung schloss im März 1918 Frieden mit Deutschland (Friede von Brest-Litowsk).
Neben diesen allianzpolitsch/militärischen Gründen, warum die Alliierten, "es mit den Weißen hielten", gab es auch wirtschaftliche. Privatwirtschaft führt im Kommunismus bestenfalls ein Nischendasein. Private Fabriken und Geschäfte werden verstaatlicht. Wenn beispielsweise eine Konservendosenfabrik einem französischen Millionär oder eine Kohlemine einer englischen Bank gehörte, war alles investierte Kapital im kommunistischen Russland für die alten Eigentümer verloren. Außerdem hatte des Zarenreich Kredite bei den Westalliierten aufgenommen. Die Bolschewiki dachten natürlich im Traum nicht daran diese zurückzuzahlen. Daher war es den Alliierten alles andere als egal, ob sozialistisch oder demokratisch.