Ich weiß jetzt nicht, wie genau die Antwort sein soll, aber ich gebe mir Mühe:
Durch die Pest mitte des 14. Jahrhunderts kam es zu so einem enormen Bevölkerungsrückgang, dass ein akuter Arbeitskräftemangel bestand.
Land:
Bspw. sürzten die früher verhältnismäßig hohen Getreidepreise ins bodenlose, Grundherren hatten ein deutlich geringeres Einkommen. Es kam zur Aufhebung der Leibeigenschaft, dafür wurde der sog. Arbeitszwang eingeführt. Die wirtschaftliche Not wurde durch die Pest gelindert (aufgrund der annähernden Verdoppelung der Bevölkerung Europas innerhalb von nur 350 Jahren kam es zu einer gravierenden Verknappung der Lebensmittel, was durch den Ausbruch der Pest abgebremst wurde). Bauern konnten während und nach der Pest ihren Landbesitz vergrößen. Da mehr Land zur Verfügung war, mit dem weniger Menschen ernährt werden mussten, wurde die Landwirtschaft vermehrt auf Viehzucht umgestellt, wodurch auch die Textilindustrie aufblühte (durch verstärkte Schafzucht und dem "Import" des Spinnrades Ende des 13. Jhrds. aus China).
Stadt:
Durch den Mangel an Arbeitskraft stiegen die Löhne kräftig an, als folge daraus die Nachfrage nach Luxusgütern, aber auch die Preise i. A. In Folge dessen kam es zu Produktionsausweiterungen und mehr Export und Import (jew. im Vergleich zur Zeit vor der Pest). Dadurch entstand ein neues System zwischenstaatlicher Beziehungen, vgl. Il Principe von Machiavelli, in dem M. komplett mit den Vorstellungen der früheren Zeit bricht. Neu: Allmacht und Vorrang des Staates, was erlaubt alle Möglichkeiten zu nutzen um erfolgreich zu sein (= Staatsräson).
Allg. Tendenzen: sog. Frühkapitalismus
Grundsätzlich gab es in Europa zwei Wirtschaftszentren: Flandern und Italien. Ende des Mittelalters kam es zu einer erheblichen Steigerung des Geldverkehrs. Mit Florentinern und Dukaten kam es zu internationalen Zahlungsverkehr ohne Geld wechseln zu müssen (sozusagen die Dollar des Mittelalters). Außerdem wurde mit der Einführung des Wechselbriefs und der ersten Girokonten der bargeldlose Zahlungsverkehr etabliert.
Aus dem mittelalterlichen Nebeneinander entwickelte sich auch immer mehr ein Wettbewerb. Die Zünfte lösten sich immer mehr auf, viele Handwerker wurden zu lohnempfangenden Heimarbeitern.
Wenns noch ein bisschen mehr sein darf, einfach nochmal Bescheid sagen.