Wo und wann tauchte Gott als Einziger allein auf?

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Gast
Frage von Heinz :

Wo und wann tauchte Gott als Einziger allein auf?

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Antwort von Imperator :

Hallo Heinz,
mit Sicherheit bei der Entstehung des Judentums. Leider weiß ich nicht, wann das war, doch ich schätze so etwa 2000 v. Chr.

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Beitrag von Larissa :

Naja, ich habe gerade den neusten Spiegel gelesen - ohne jetzt auf die wissenschaftliche Tiefe des Artikels eingegen zu wollen - und da werden ein paar ganz interessante Theorieansätze der neusten Forschung zur Entstehung des Monotheismus und zum einzigen Gott Jaweh vorgestellt.

Im Großen und Ganzen geht es darum, dass der Glaube an den einzigen Gott doch nicht so alt ist, wie man immer dachte. Es wurden nach neusten Untersuchungen (Ausgrabunbungen usw) tatsächlich noch lange Götter neben bzw. mit Jaweh verehrt, darunter wohl auch eine Art Göttin als Gattin Jawehs. teilweise, so der Artikel, bis ins 4. Jahrhundert v. Chr.

So ganz bekomme ich den ganzen Artikel jetzt nicht zusammen, aber vielleicht kauft Ihr Euch einfach mal den Spiegel - man kann ja dann an Hand der genannten Wissenschaftlern weitere Literatur sammeln

Grüße, Larissa

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Antwort von Apollon :

Ave und Frohe Weihnachten!

Man kann natürlich nie festlegen ab wann es eine "neue" Religion gab, im Hinblick auf die Antike. Doch man kann sagen, dass es das Judentum schon mehr als 2000 Jahre gibt. Wahrscheinlich ist diese Religion schon 3000-4000 Jahre alt.

Zu der Frage von Heinz:
Man kann sagen, dass das Judentum als erste Religion einen Gott hatte. Vorsicht ist geboten, denn nicht ein Mal die Hälfte der Weltgeschichte zu dieser Zeit ist vorhanden und ersichtlich, so kann es gut sein, dass ein Stamm in Südamerika nur einen Gott hatte.

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Antwort von Heinz :

Bei den Ägyptern hat es Echnaton mit seinem Sonnengott versucht. Die Juden bekamen lt. Spiegel erst in der babylonischen Gefangenschaft den Glauben an einen Gott. Das muß ungefähr im 7. oder 6. Jahrhundert v.Chr. gewesen sein.

Frohe Weihnachten und ein friedliches Jahr 2003 wünscht Euch allen

Heinz


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Anmerkung von Apollon :

Dann waren aber die Juden doch noch schneller. :)

Einen guten Rutsch.

"friedliches Jahr 2003" ich glaube, dass es nur ein Wunschgedanke sein kann, für den ich aber auch hoffe.

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Dankeschön von Heinz :

Danke Apollon für den Wunsch,
die Hoffnung stirbt als Letztes.

Heinz

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Antwort von Apollon :

Bitte
 
Warum denkt denn niemand an Zaratrusthra? Den gab es schon vor Nietzsche.
Und bevor die Juden nach Babylon verschleppt wurden, hatten die Perser ihren Pantheon weitgehent abgeschafft.
 
Zur Zeit des Alten Testaments (um 1500 vor Christus) gab es noch mehrere Götter. Deswegen wird immer betont, wenn vom "Gott Jakobs" die Rede ist!

Gruß Widukind
 
Als erster monotheistischer Versuch gilt der des ägyptischen Königs Amenophis IV., der Ägypten im 14.Jhr v. Chr. regierte, sich nach einigen Jahren mit der Priesterschaft überwarf und Aton als alleinigen Gott einführte. Er nannte sich dann Echnaton, bekannt ist auch seine Frau Nofretete. Der Starrsinn des Pharaos zog Ägypten in eine tiefe Krise, der Spuk hatte nach seinem Tod gut 30 Jahre später ein schnelles Ende, die alten Götter (z.B. Amun- Re) und Kulte wurden schon unter Tutanchamun wieder eingeführt, die Erinnerung an den "Ketzerpharao" systematisch ausgelöscht.

Die Geschichte des Judentums beginnt wohl nicht vor 1200 v. Chr., lange Zeit wurden neben Jahwe auch andere Götter in Israel und Judea verehrt, z.B. der kanaanitische Gott Baal. Dies war offenbar auch Gegenstand langwieriger theologischer und innenpolitischer Auseinandersetzungen, die an verschiedenen Stellen des Alten Testaments angedeutet werden, freilich sehr einseitig aus der Sicht der sich später durchsetzenden monotheistischen Strömung, die sich wohl tatsächlich erst im 6 Jhr. unter den deportierten Juden in Babylon endgültig durchsetzte. Das alte Testament ist wohl auch erst um 400 v. Chr. in seine heutige Gestalt umgeschrieben worden.
 
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askan schrieb:
Warum denkt denn niemand an Zaratrusthra? Den gab es schon vor Nietzsche.
Und bevor die Juden nach Babylon verschleppt wurden, hatten die Perser ihren Pantheon weitgehent abgeschafft.
Zarathustra's Lehre ist nicht rein monotheistisch, das Prinzip des Guten wird sich erst in der Zukunft endgültig gegen das Prinzip des Bösen durchsetzen. Versuch's mal bei www.kroi.de/zarathustra.htm Der Aufstieg Persiens unter Kyros vollzog sich übrigens nicht etwa vor, sondern während der berühmten babylonischen Gefangenschaft der jüdischen Oberschicht. Die Eroberung Babylons durch Kyros 539 v.Chr. beendete selbige. Ich weiß allerdings nicht genau, wann sich die Lehren Zarathustras in Persien durchsetzten. Die Geburt des Religionsstifters soll aber wohl im 7. Jhr. erfolgt sein (ist aber streitig).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Assurbanipal schrieb:
Das alte Testament ist wohl auch erst um 400 v. Chr. in seine heutige Gestalt umgeschrieben worden.

In Wirklichkeit ist es noch komplizierter: Das Alte Testament ist ja kein monolithischer Block, sondern besteht aus sehr unterschiedlichen Schriften, von denen die ältesten wohl aus dem 8. Jh. v. Chr. stammen, die jüngsten - je nachdem.
Denn der Umfang des Alten Testaments wurde von den einzelnen Kirchen durchaus unterschiedlich festgelegt. Die äthiopische Kirche hat ein anderes Altes Testament als die römisch-katholische, und die wieder ein anderes als diverse reformierte Kirchen.
 
Besten Dank für die fundierte Erinnerung an Echnaton!

Dort im Ägypten des 14. Jahrhunderts haben die späteren Israeliten den Monotheismus vermutlich kennengelernt!

Gruß Widukind
 
Also bei den Nordamerikanischen Indianern ist doch nur von Manitou die Rede, also reinem Monotheismus?
 
Kennt jemand..

..ältere Stories von Gott Nr.1.,als die von Anahyta ?? - wenn nicht, und ich bezweifele es auch, spielt der Rest nur eine Nebenrolle. Oder ?
 
Bei den Ägyptern hat es Echnaton mit seinem Sonnengott versucht. Die Juden bekamen lt. Spiegel erst in der babylonischen Gefangenschaft den Glauben an einen Gott. Das muß ungefähr im 7. oder 6. Jahrhundert v.Chr. gewesen sein.



Als erster monotheistischer Versuch gilt der des ägyptischen Königs Amenophis IV., der Ägypten im 14.Jhr v. Chr. regierte


Moses lebte etwa 1200 v.Chr., Abraham, auf den sich die 3 großen monotheistischen Weltreligionen beziehen etwa 2100 v.Chr.
Zarathustra (der definitiv das Judentum mit beeinflußt haben muß) "erst" 600 v.Chr.
Echnaton mag der erste gewesen sein, der eine monotheistische Religion "so richtig im großen Stil" einführte. Die Grundlagen liegen aber früher.
 
tamas schrieb:
..ältere Stories von Gott Nr.1.,als die von Anahyta ?? - wenn nicht, und ich bezweifele es auch, spielt der Rest nur eine Nebenrolle. Oder ?
Ich finde deine Geschichten ja irgendwie rührend, nur ist es manchmal schwierig zu unterscheiden, ob du gerade in deinen Schriften (die bisher niemand außer dir zu kennen scheint) steckst, oder ob du geruhst, dich in die Niederungen der Uneingeweihten herabzulassen.

Trotz der regionalen Beschränktheit der Überlieferung deiner Anahyta-Texte (nur ungarische Links?) habe ich dennoch eine kurze englische Übersetzung durch einen Anhänger Paál Zoltáns gefunden. Allerdings habe ich noch nicht heraussen, wie da Kuusinen reinpaßt, aber du wirst uns sicher aufklären...

Vielleicht freuen sich ja die Kollegen darüber, dass sie sich zusätzlich zu deinen Andeutungen endlich ein Bild machen dürfen... :rolleyes:
 
Ich bitte dich ...

Anahyta findest du im Avesta .(Persien)
Ardwishura Anahyta , ich dachte das ist Klar. Sorry.

Zu meine "Geschichten"..

Du missverstehst mich villeicht, ich behaupte nichts, nur etwas was ich nicht weiss, möchte ich nachfragen, ob jemand.....weil es ist schier unglaublich,was ich hier lese.Ich habe keine Geschichte Studiert ! Ich habe auch keine Thesen, ich bin nur Neugierig, und lese gerne .
Und das, was ich momentan lese, (weil inzwischen habe ich es !)- das ist das unglaublichste, was mir je....
Entweder eine riesen Sensation, oder ein riesen Fake, -dann aber in eine Atemberaubende Grössenordnung.
Das mit Kuusinen , Salminen etc.steht in der Nachwort, in der geschichte, wie das Ganze werk Ungarn erreichen Sollte. Leider viel zu wenig, und im Netz fand ich nichts.
Von Hurvinek erfuhr ich erst, dass die wirklich etwas vorhatten.. was auch immer...ich würde liebend gerne erfahren wo er das her hat, aber..."Käse".
Aber das nimmt bald ein Ende, weil ich jezt eine webseite einrichte darüber, und hoffe so mehr zu erfahren.
 
Danke..

..für die Links, aber hier geht es um etwas anderes.
Dieser Kuusinen hat ausser Politik und Literatur noch etwas gemacht, ich weiss nicht was aber die Leitun "dessen" gab er ab an "Pandjaleh" (mögl.Partisanen Kodname)am 25.Nov.1943
Nacher fuhr dieser "Pandjaleh" nach Potsdamm . Hier irgendwo ist der Hund vergraben.
Diese Gruppe wollte eine art Geschichte, Chroniken sammlung , der seit angeblich Jahrtausenden geführt wird , nach Ungarn retten, und taten es anscheinend auch.
Wie die damit die "Welt retten" wollten ? Keine Ahnung.
 
Um überhaupt darüber diskutieren zu können wo die erste Monotheistische Glaube aufgetreten ist müßte man erst genau definieren was unter Monotheismus zu verstehen ist, und auch dazu was der alleinige Gott in diesem bezug bedeutet.
 
Ich habe vor kurzem irgendwo gelesen, dass der Monotheismus eigentlich die urspünglichere Form der Religion sei und erst die Phantasie der Menschen später zum Polytheismus geführt hätte. Zunächst war ich überrascht, aber dann dachte ich an die Lehre Zarathustras, die sich ja auch über die Jahrhunderte langsam vom Monotheismus zum Polytheismus wandelte und fand die Theorie gar nicht so abwegig. Was sagt ihr dazu?
 
Viele Religionen die einem als Polytheistisch erscheinen sind eigentlich tatsächlich Monotheistisch, je nach dem wie man Mono- und Polytheistische definiert, und wie man Gott definiert.
 
Eure Diskussion ist interessant. Darf ich ein paar weiter führende Gedanken in diese einbringen?

Den Begriff Gott zu fassen, ist an sich schwer, obwohl er ein Zentralbegriff in vielen Religionen, in der Religionswissenschaft und in der abendländischen Metaphysik ist. Wenn ich hier mitkomme, geht es Euch vor allem darum, welche schriftlichen Quellen als früheste eine monotheistische Vorstellung von „dem Allbeweger“ berichten. Dazu ist wohl – für uns Europäer – fast alles Bekannte berichtet worden.

Als Gott/Götter bezeichnete man vielerlei: ein absolutes Wesen ,eine hilfreiche Kraft, ein dämonenähnliches Wesen. Wie hier schon angedeutet wurde, im dualistischen System Zarathustras sogar als der eine „ böse“ Teil des Guten, des Absoluten.

Unsere abendländische Tradition zur Definition Gottes beruht auf zwei Denkrichtungen.

1. Die griechische Philosophie definiert GOTT ontologisch, d.h in diesem Falle , Gott ist per se in jeder Hinsicht vollkommen. (Platon: Politeia 381b).Auch wird GOTT als das erste und eigentliche Prinzip begriffen ( so Aristoteles: Metaphysik 1064a 37).

2. Wie die Bibel Gott darstellt, wissen wir alle: als Person, als transzendenten Schöpfer, und als dessen Wille ((Hlg.Geist), der in das laufende Weltgeschehen eingreift.

Seit dem frühen Mittelalter gehen nun diese Gottesbegriffe munter ineinander über, führten auch zu Glaubenskämpfen – und das allein in der monotheistischen Form des Christentums.



Liebe Grüße
Marianne
 
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