Wohin ging Athelind?

El Quijote

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Bei Manfred Balzer findet sich in Die Stadtwerdung [Münsters] vom 9. bis 12. Jahrhundert folgende Passage:

Im Jahr 1110 sind erstmals mit [...] Herrmann und seiner Frau Athelind ministerialische Burgbewohner genannt; denn im Zuge einer Stiftung für ihr Seelenheil war die Frau auch in die Gebetsverbrüderung des Kapitels aufgenommen worden. Zugleich wurde ihr eine Pfründe mit Reichnissen (Brot, Fleisch, Speck usw.), wie sie einem Kanoniker zustanden, auf Lebenzeit zugesichert. [...] die ergänzenden Bestimmungen: War Athelind von Münster abwesend, ihr Mann aber zuhause, sollte er die volle Lieferung erhalten.​

Meine Frage zielt jetzt nicht auf Osnabrück, Dülmen oder Dortmund, also Geographie oder auf den unwahrscheinlichen Fall, dass es weitere Zeugnisse zu Athelindes Leben gibt, sondern ist eher sozialgeschichtlich motiviert: Was für einen Bewegungsradius könnte die Frau eines Ministerialen im 11./12. Jhdt. gehabt haben, so, dass sie offenbar über Tage von zuhause abwesend war?
 
Eine Wallfahrt könnte ich mir vorstellen. Außerdem einen längeren Aufenthalt bei Verwandten - etwa um einer verheirateten Tochter oder Schwester bei einer Geburt beizustehen oder ältere Verwandte bei Krankheit zu pflegen.

Wäre interessant in welchen geographischen Radius die Ministerialien damals in Münster zu heiraten pflegten. Je weiter dieser Radius desto weiter - und länger - könnte Athelind von zuhause fort gewesen sein
 
Nun, es gab zwar keine "Kurorte" aber doch Badeorte ...
Berühmt Aachen, einige Solheilbäder usw, schon seit der Steinzeit und früher...
 
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