Zugang zu Archiven?

G

Gast123a

Gast
Hallo,

ich möchte für eine Hausarbeit auch Quellenmaterial verwenden. Ist zwar nicht gefordert, aber ich halte es dennoch für sinnvoll.

Ich habe einige Akten und Dokumente gefunden, die im Bundesarchiv-Militärarchiv, Freiburg und im Bundesarchiv in Koblenz sowie im Archiv des Auswärtigen Amtes stehen.

Mein Problem ist aber, dass ich keines der Archive schnell erreichen kann und mir ehrlich gesagt die Anreise auch etwas zu aufwändig ist für eine "normale" Hausarbeit.

Ist es vielleicht irgendwie möglich, dass die Archivare mir die Sachen gegen Unkostenbeitrag kopieren und zuschicken? Ist sowas generell überhaupt möglich? Ich frage zuerst hier, um mich bei den Archiven nicht zu blamieren *g*

Hoffe auf eure Hilfe.

PS: Gibts vielleicht so eine Art Service, die man mit dem Kopieren beauftragen könnte? Wenns nicht so viel kostet wäre das vielleicht ne Möglichkeit.
 
Guck mal hier:
Bundesarchiv - Recherchedienste
"Recherche und Benutzung erfolgen grundsätzlich vor Ort in den Räumen des Bundesarchivs durch die Benutzer selbst.
Kleinere Nachforschungen werden in der Regel von den Mitarbeitern des Bundesarchivs übernommen, können aber unter Umständen gebührenpflichtig sein. Eine umfangreiche und zeitaufwändige Suche durch das Archivpersonal ist in aller Regel nicht möglich.
Sollten Sie Ihre Nachforschungen nicht selbst vor Ort durchführen können, besteht die Möglichkeit, dass Sie eine Privatfirma mit den erforderlichen Arbeiten beauftragen. Falls Sie einen Recherchedienst beauftragen, sind Sie zur Abgabe eines eigenen Benutzungsantrages dennoch verpflichtet. Es wird empfohlen, den ausgefüllten und unterschriebenen Vordruck "Benutzungsantrag" dem Recherchedienst zu übersenden, der diesen bei Beginn der Benutzung dem Bundesarchiv aushändigt – zusammen mit dem Benutzungsantrag des Recherchedienstes. Mit der Antragstellung auf dem Vordruck "Benutzungsantrag" verpflichten Sie sich zur Einhaltung der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes sowie der Benutzungsverordnung und der Kostenverordnung.
In den nachstehenden Listen und Übersichten finden Sie eine Reihe von privaten überregionalen Recherchediensten, aber auch von Firmen, die bevorzugt an den Dienstorten Berlin und Freiburg Nachforschungen übernehmen. Die Zusammenstellungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und werden nur in unregelmäßigen Zeitabständen aktualisiert. Mit der getroffenen Auswahl steht das Bundesarchiv nicht für die Qualität und die Preiswürdigkeit der angebotenen Dienste ein."
 
PS: Gibts vielleicht so eine Art Service, die man mit dem Kopieren beauftragen könnte? Wenns nicht so viel kostet wäre das vielleicht ne Möglichkeit.
Von großen Bibliotheken kenne ich das, aber normalerweise, wird das auch im Internet von denen dann beworben.

Hast Du schon Adressen von den Militärarchiven ergoogelt?

Grundsätzlich fragt sich, wieviel Personal die haben und wieviel sie z.B. ohnehin schon von ihren Beständen digitalisiert haben.

Edit:
@ Tannhaeuser:
War klar, dass Du das besser beantworten kannst. Unsere Antworten haben sich überschnitten. Ich gehe auch eher den Weg über die Antiquariate und das andere ist eher die Ausnahme bei meinen privaten Forschungen.
 
@Briso, das gilt aber meiner Kenntnis nach auch nur für Zeitschriftenaufsätze, die man via JASON fernleihen kann (konnte?). Dass das für Dokumente in Archiven gilt/gegolten hätte, wäre mir unbekannt.
 
@Briso, das gilt aber meiner Kenntnis nach auch nur für Zeitschriftenaufsätze, die man via JASON fernleihen kann (konnte?)
Kann man nach wie vor:

subito - Dokumente aus Bibliotheken - Startseite

Für Archive muß man in der Tat meist auf private Dienste zurückgreifen, was in der Natur der Sache liegt: Zeitschriften existieren an diversen Orten, Archivalien sind zumeist Unikate, die obendrein in Faszikeln bewahrt werden. Da das richtige zu suchen und zu kopieren ist wesentlich aufwendiger, zumal man als Außsenstehender oft nicht genau weiß, was der Benutzer denn nun genau benötigt...
 
@Briso, das gilt aber meiner Kenntnis nach auch nur für Zeitschriftenaufsätze, die man via JASON fernleihen kann (konnte?). Dass das für Dokumente in Archiven gilt/gegolten hätte, wäre mir unbekannt.
Tut mir leid. Ich hoffe, das nicht ausgeschlossen zu haben. Ich bin aber auch, wie gesagt nicht so sehr im Bilde.:rotwerd:

Grundsätzlich ist das natürlich ganz wichtig, was Tannhaeuser sagt, dass eben Archive vor allem mit Unikaten oder zumindest besonders seltenen Exemplaren arbeiten. Dabei können auch nicht alle, neu eventuell hinzukommende Stücke aufgenommen werden, weil das schlicht den Arbeitsrahmen sprengen würde, der personell geleistet werden kann.

Also Archivarbeit ist grundsätzlich sehr aufwändig.
 
Tut mir leid. Ich hoffe, das nicht ausgeschlossen zu haben. Ich bin aber auch, wie gesagt nicht so sehr im Bilde.:rotwerd:

Grundsätzlich ist das natürlich ganz wichtig, was Tannhaeuser sagt, dass eben Archive vor allem mit Unikaten oder zumindest besonders seltenen Exemplaren arbeiten. Dabei können auch nicht alle, neu eventuell hinzukommende Stücke aufgenommen werden, weil das schlicht den Arbeitsrahmen sprengen würde, der personell geleistet werden kann.

Also Archivarbeit ist grundsätzlich sehr aufwändig.


Das kann man bedenkenlos unterschreiben, dass Archivarbeit aufwändig ist, und seit in vielen Archiven fast nur noch 1 Eurojobber arbeiten, lässt auch die Qualität der Beratung nach. Bei so manchen alten Archivaren, die zum Inventar zu gehören schienen, hatte man fast das Gefühl, dass die jede Akte persönlich zu kennen schienen und einem oft ganz hervorragende Tipps geben konnten.
 
Scorpio schrieb:
Das kann man bedenkenlos unterschreiben, dass Archivarbeit aufwändig ist, und seit in vielen Archiven fast nur noch 1 Eurojobber arbeiten, lässt auch die Qualität der Beratung nach.

Das ist übertrieben dargestellt. Es gibt zwar in vielen Archiven - zumal den größeren - Ein-Euro-Jobber, freie Mitarbeiter (die oft Akademiker sind) und ständig Praktikanten. Aber ich habe noch nie erlebt, dass die Beratung von einem Nicht-Archivar übernommen wird.
 
Das ist übertrieben dargestellt. Es gibt zwar in vielen Archiven - zumal den größeren - Ein-Euro-Jobber, freie Mitarbeiter (die oft Akademiker sind) und ständig Praktikanten. Aber ich habe noch nie erlebt, dass die Beratung von einem Nicht-Archivar übernommen wird.
Ich kenne nur Landes- und Staatsarchive und bei denen war die Beratung immer fachkundig, soweit ich das als Laie einschätzen kann. Aber mein Erfahrungskreis ist durch meine Tätigkeit regional sehr beschränkt.
 
Das ist übertrieben dargestellt. Es gibt zwar in vielen Archiven - zumal den größeren - Ein-Euro-Jobber, freie Mitarbeiter (die oft Akademiker sind) und ständig Praktikanten. Aber ich habe noch nie erlebt, dass die Beratung von einem Nicht-Archivar übernommen wird.

Ich gebe gerne zu, dass meine Ausführungen übertrieben und auch etwas ungerecht sind. Ich habe seinerzeit für meine Magisterarbeit im Hessischen Staatsarchiv in Marburg viel geforscht und habe heute noch gelegentlich wegen Recherchen dort zu tun. Die Beratung war immer kompetent, und das Personal immer sehr bemüht, weiterzuhelfen. dennoch merkt man, dass der Rotstift angesetzt wurde, und zwei Archivare, die besonders kompetent waren, sind leider im Ruhestand. Inge Auerbach, Marita Metz- Becker oder Reinhard König bin ich aber nach wie vor zu Dank verpflichtet, zumal ich ihnen sehr gute Fundhinweise verdanke.
 
Zurück
Oben