Zum Nationalfeiertag am 3. Oktober

H

hyokkose

Gast
Der 3. Oktober wird in der Republik Korea unter der Bezeichung "Tag, an dem sich der Himmel öffnete" als Nationalfeiertag begangen.

Angeblich soll der göttliche Urahn der Koreaner am 3. Oktober 2333 v. Chr. vom Himmel herabgestiegen sein. Woher dieses genaue Datum stammt, habe ich nicht herausgefunden. Die älteste Version der Legende stammt aus dem Geschichtswerk "Samguk-yusa", das der Mönch Iryón (1206-1289) um 1281 verfaßt hat:

"Vor alter Zeit gab es Hwanung, den Sohn des Hwanin - auch Chesók [König des Himmels, vgl. Šakrodeva-Indra] - von einer Nebenfrau. Dieser wünschte oftmals, vom Himmel herabzusteigen, und es verlangte ihn nach der Welt der Menschen. Der Vater wußte von den Absichten seines Sohnes, blickte herunter auf den Dreifach abschüssigen [Berg] T'aebaek und hielt ihn für angemessen zur Ausbreitung des Heils auf die Menschheit. Dann gab er ihm drei himmlische Siegel und sandte ihn aus, hinzugehen und zu regieren.
[Hwan]ung führte 3.000 Gefolgsleute an und stieg herab auf den Gipfel des T'aebaek-Berges - den heutigen Berg Myohyang -, unterhalb des Heiligen Sandelholzbaumes. Er nannte [diesen Ort] "Sinsi" [= Heilige Stadt]. Er selbst nannte sich "Himmlischer König Hwanung". Er führte den Grafen des Windes, den Meister des Regens und den Meister der Wolken an, um die Menscheit im Pflanzen von Getreide, im Schicksal, in [Heilen von?] Krankheiten, im Strafrecht, in Gut und Böse, in insgesamt über 360 Angelegenheiten anzuleiten und Ordnung in die Welt zu bringen.

Zu dieser Zeit gab es einen Bären und einen Tiger, die zusammen in einer Höhle lebten. Sie beteten immerzu zu dem Göttlichen [Hwan]ung, denn sie wünschten, zu Menschen zu werden. Damals gab ihnen der Göttliche ein Büschel Beifuß und zwanzig Knoblauchzehen und sprach: Wenn ihr das eßt und 100 Tage kein Sonnenlicht seht, dann erlangt ihr Menschengestalt. Bär und Tiger nahmen und aßen es und befolgten 37 Tage lang das Verbot. Während der Bär den Körper eines Mädchens erhielt, schaffte es der Tiger nicht, das Verbot einzuhalten, und er erhielt nicht den Körper eines Menschen.
Das Bären-Mädchen hatte keinen Gefährten, den es heiraten könnte. Daher flehte es immer unter dem Sandelholzbaum, mit einem Kind gesegnet zu werden. [Hwan]ung verwandelte sich daraufhin und nahm sie zur Frau. Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Dieser wurde Tangun Wanggóm genannt.

Im 50. Regierungsjahr des Tang Gao [= der legendäre chinesische Herrscher Yao], einem kyóngin-Jahr - das erste Regierungsjahr Tang Gaos war ein mujin-Jahr, dann war das 50. Jahr ein chóngsa- und kein kyóngin-Jahr, was falsch und was richtig ist, bleibt zweifelhaft - machte er die Festung P'yóngyang - die heutige Westliche Hauptstadt - zu seiner Residenz."
 
hyokkose schrieb:
Weil wir Deutschen seit ein paar Jahren am 3. Oktober immer irgendwas zu feiern haben, und warum sollte das nicht der koreanische Nationalfeiertag sein? Würde vom Datum her mehr Sinn machen als die Erinnerung an die deutsche Wiedervereinigung, die bekanntlich am 9. Nov. 1989 begann und zur Stunde noch andauert. Außerdem hat Korea die Wiedervereinigung noch vor sich, und da sollten sich doch gerade die Deutschen solidarisch zeigen.​
 
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