Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg

Eckehard Ross

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Polnische Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg:
Wurden Polinnen im dt. Reich auch als Au pair Mädchen eingesetzt?
 
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Polnische Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg:
Wurden Polinnen im dt. Reich auch als Au pair Mädchen eingesetzt?

Wenn man "Au pair" (frz. auf Gegenleistung) wörtlich nimmt, dann sicher nicht. Es handelte sich ja definitionsgemäß um Zwangs(!)arbeit und nicht um einen freiwilligen Auslandsaufenthalt.

Wenn mit der Frage aber gemeint ist, ob Zwangsarbeiter auch klassische Aufgaben von Au pairs übernommen haben, so muss man differenziert antworten.

Die sog. "Polen-Erlassen" untersagten strikt den privaten Kontakt von polnischen Zwangsarbeitern mit der deutschen Bevölkerung.

Polen-Erlasse ? Wikipedia

Das bedeutet aber nicht, dass es nicht de facto zu solchen Kontakten gekommen ist - gerade für in Privathaushalten, in landwirtschaftlichen Betrieben o. ä. eingesetzte Zwangsarbeiter ist belegt, dass dieses Verbot stellenweise unterlaufen worden ist. Einen konkreten Beleg, dass polnische Zwangsarbeiterinnen auch klassische au pair-Aufgaben wie die Kinderbetreuung übernommen haben, kann ich aber momentan leider nicht finden. Denkbar wäre es jedenfalls.
 
Wenn man "Au pair" (frz. auf Gegenleistung) wörtlich nimmt, dann sicher nicht. Es handelte sich ja definitionsgemäß um Zwangs(!)arbeit und nicht um einen freiwilligen Auslandsaufenthalt.

Wenn mit der Frage aber gemeint ist, ob Zwangsarbeiter auch klassische Aufgaben von Au pairs übernommen haben, so muss man differenziert antworten.
Ebenso sehr wie auf "Zwang" muss man die Betonung auf "Arbeit" legen. Das war Knochenarbeit, die da zu leisten war (egal ob in Fabriken oder in der Landwirtschaft), kein stundenweises Babysitting. Das einzige "aupair-mäßige" könnte man darin sehen, dass ein Teil der Zwangsarbeiter mehr oder weniger deutsch gelernt hat.

Die sog. "Polen-Erlassen" untersagten strikt den privaten Kontakt von polnischen Zwangsarbeitern mit der deutschen Bevölkerung.

Polen-Erlasse ? Wikipedia

Das bedeutet aber nicht, dass es nicht de facto zu solchen Kontakten gekommen ist - gerade für in Privathaushalten, in landwirtschaftlichen Betrieben o. ä. eingesetzte Zwangsarbeiter ist belegt, dass dieses Verbot stellenweise unterlaufen worden ist. Einen konkreten Beleg, dass polnische Zwangsarbeiterinnen auch klassische au pair-Aufgaben wie die Kinderbetreuung übernommen haben, kann ich aber momentan leider nicht finden. Denkbar wäre es jedenfalls.
In der Landwirtschaft war es nicht selten, dass die Zwangsarbeiter zumindest mit den anderen LandarbeiterInnen (Knechten/Mägden) am Tisch saßen. Aber ein Verhältnis auf gleicher Ebene war das trotzdem nicht so ohne weiteres.
Kinderbetreuung war (etwas verkürzt gesagt) Aufgabe älterer Geschwister oder anderer Kinder. Kinderbetreuung durch "Untermenschen" wäre nicht nur politisch, sondern auch bei den Eltern unerwünscht gewesen.
 
In der Villa ten Hompel in Münster befindet sich in der Polizeiausstellung eine GeStaPo-Akte, wo dem unkenntlich gemachten Delinquenten u.a. "Geschlechtsverkehr mit Polin" zum geheimstaatspolizeilich untersuchten Vorwurf gemacht wird.
 
Wenn man "Au pair" (frz. auf Gegenleistung) wörtlich nimmt, dann sicher nicht. Es handelte sich ja definitionsgemäß um Zwangs(!)arbeit und nicht um einen freiwilligen Auslandsaufenthalt.

Wenn mit der Frage aber gemeint ist, ob Zwangsarbeiter auch klassische Aufgaben von Au pairs übernommen haben, so muss man differenziert antworten.

Die sog. "Polen-Erlassen" untersagten strikt den privaten Kontakt von polnischen Zwangsarbeitern mit der deutschen Bevölkerung.

Polen-Erlasse ? Wikipedia

Das bedeutet aber nicht, dass es nicht de facto zu solchen Kontakten gekommen ist - gerade für in Privathaushalten, in landwirtschaftlichen Betrieben o. ä. eingesetzte Zwangsarbeiter ist belegt, Vass dieses Verbot stellenweise unterlaufen worden ist. Einen konkreten Beleg, dass polnische Zwangsarbeiterinnen auch klassische au pair-Aufgaben wie die Kinderbetreuung übernommen haben, kann ich aber momentan leider nicht finden. Denkbar wäre es jedenfalls.

Mein Vater, geb. 1942 behauptet, dass er noch dunkle Erinnerungen an einen polnischen Knecht hat, der auf dem nordhessischen Hof meines Urgroßvaters beschäftigt war. In der Nähe befand sich ein Gefangenenlager, und es wurden von dort offenbar Arbeitskräfte ausgeliehen an Bauern. die Behandlung der Kriegsgefangenen, zumal der Russen und Polen war sehr unterschiedlich. Die Versorgung im "Stalag" muss furchtbar gewesen sein, und manche Bauern holten alles aus ausgemergelten Gefangenen heraus, andere genossen recht große Freiheit bei ordentlicher Verpflegung, und die Arbeitskraft und der Einsatz der Polen war bei manchen Bauern so geschätzt, dass man ihnen offenbar bedenkenlos Kleinkinder anvertraute.
 
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