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Warum wurden Kolonien gegründet?
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Ein weiterer Grund, der oft angeführt wird, ist, dass durch die Gründung von Kolonien von innenpolitischen Problemen abgelenkt werden sollte bzw. dass diese so gelöst werden sollten (ein bekanntes Beispiel stellen die sog. "Strafkolonien" wie z. B. Australien dar, in die kriminell gewordene Bürger abgeschoben wurden). Hans-Ulrich Wehler hat versucht, dies mit der sog. "Sozialimperialismustheorie" zu beschreiben.
Hinsichtlich der deutschen Kolonien lässt sich behaupten, dass ihre Gründung neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor allem auf den übersteigerten Nationalismus und das Weltmachtstreben des Kaiserreichs zurückzuführen ist (hier erlangte der Ausspruch von Bülows vom 6. Dezember 1897 sprichwörtliche Berühmtheit: "Mit einem Worte: wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne").
Richtig.Die meisten Kolonien, die im 19. Jahrhundert gegründet wurden, waren eher Abschreibe und Rennomierprojekte.
Schon bei den Franzosen bezweifele ich, daß sie wirklich von ihren Kolonien profitiert haben - jedenfalls nachdem sie die wirklich lukrativen Gebiete (Zuckerinseln in der Karibik, Kanada, Handelsstützpunkte in Indien) im siebenjährigen Krieg an die Engländer verloren haben.
Die in Amerika waren ja die, die Frankreich weitgehend an England verloren hat (außer Louisiana, dafür bekamen sie später wenigstens einen netten Kaufpreis).Wie sah es mit Kolonien in Afrika aus, bzw Kolonien in Amerika, ...
Scheint mir richtig zu sein, kanns mir jetzt auch nicht anders vorstellen.Die in Afrika halte ich insgesamt für Verlustbringer.
Natürlich hatten die auch Rohstoffe, haben Kolonisten dort gesiedelt, haben Händler dort Gewinne gemacht - das wird aber wohl die immensen Kosten für Militär, Infrastruktur und Verwaltung nicht aufgewogen haben.
Wohlgemerkt: Das sind persönliche Schätzungen von mir, m. W. ist das nie korrekt berechnet worden.
Netter Kaufpreis? LOL, 15 Mio.$ (nach heutiger Kaufkraft 250 Mio. $) für ein Gebiet, das im Grunde ein Viertel der heutigen USA umfasst.@R.A.ie in Amerika waren ja die, die Frankreich weitgehend an England verloren hat (außer Louisiana, dafür bekamen sie später wenigstens einen netten Kaufpreis).
außer Louisiana
Wikipedia schrieb:Da Frankreich fürchtete, seine gesamten amerikanischen Kolonien an England zu verlieren, trat es im Vorfrieden von Fontainebleau 3.11. 1762 Louisiana westlich des Mississippi sowie die "Isle of New Orleans" an Spanien ab.
(...)
Spanien wurde von Napoleon gezwungen, seinen Anteil an Louisiana an Frankreich abzutreten (Geheimvertrag von San Ildefonso 1. Oktober 1800)
Alle halbwegs lukrativen Kolonien waren halt schon im 18. Jahrhundert längst verteilt, was danach erobert wurde, brachte nur in Ausnahmefällen Rendite (hatte ja meist seinen guten Grund, daß es vorher nicht erobert wurde).
Nur nach Bauchgefühl geschätzt vermute ich mal, daß nur Spanier, Engländer und Holländer wirklich nennenswert Profite durch den Kolonialismus gemacht haben. Und auch da nicht mit allen Gebieten.
Netter Kaufpreis? LOL, 15 Mio.$ (nach heutiger Kaufkraft 250 Mio. $) für ein Gebiet, das im Grunde ein Viertel der heutigen USA umfasst.
Das Schwergewicht der britischen Reichsbildung lag zwischen 1848 und 1856 in Indien, ca. 750.000 qkm, darunter das gesamte Industal.
Um die ökonomischen Daten zu fassen: der Kolonialhandel stieg wertmäßig für England von 1814 bis 1888
insgesamt von 11,7 auf 357 Mill. Pfund Sterling p.a.
für Indien von 10,5 auf 162 Mill. Pfund p.a.
für Australien von 0,2 auf 122 Mill. Pfund p.a.
für Kanada von 1 auf 44 Mill. Pfund p.a.
für Südafrika von Null auf 17 Mill. Pfund.
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Damit kann er aber nur die neuen Kolonien bzw. Kolonialmächte gemeint haben - alles vor 1800 war m. E. weitgehend gewinnbringend.Schumpeter bezeichnet schon 1919 den Erwerb von Kolonien durch kapitalistische Staaten als "Betriebsunfall" den "alten Eliten" geschuldet und von diesen zu verantworten.
Richtig.Bei der Auflistung der "Kolonial-Gewinner", weiter oben, fehlt Portugal.
Man kann aber streiten, ob diese zusätzlichen Quadratmeter es nun finanziell wirklich gebracht haben - gerade das Beherrschen solcher Flächen erforderte ja auch enorme Investitionen und laufende Mittel.Das Schwergewicht der britischen Reichsbildung lag zwischen 1848 und 1856 in Indien, ca. 750.000 qkm, darunter das gesamte Industal.
Damit kann er aber nur die neuen Kolonien bzw. Kolonialmächte gemeint haben - alles vor 1800 war m. E. weitgehend gewinnbringend.
Richtig.
Und natürlich kann man auch Rußland als Kolonial-Gewinner bezeichnen, seine Erwerbungen jenseits des Ural, in Mittelasien und am Kaukasus waren ja de facto ebenfalls Kolonien.
Für die Handelsgewinne mit Indien war doch viel entscheidender, daß England schon im 18. Jahrhundert die übrigen europäischen Mächte (vor allem Frankreich) fast komplett aus Indien vertrieben hatte und über seine Küstenstützpunkte den Handel Indiens mit Europa fast komplett kontrollierte.
Dass die Kolonien des 15-18. Jahrhunderts ein gigantisches Geschäft für die Kolonialmachte waren, ist unbestritten.
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