Buchempfehlung Ostfront zweiter Weltkrieg

Maspas

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Ich suche ein einfaches Buch, in dem detailliert die Frontverläufe der Ostfront im zweiten Weltkrieg behandelt werden.
Bestenfalls leicht verständlich, aufs wesentliche beschränkt und sehr gerne mit Kartenmaterial. Ein großes Buchformat wäre auch wünschenswert.

Habe schon einige Shops durchforstet und nichts passendes gefunden. Ich dachte mir ich frage hier einfach mal nach.

Ich hoffe ich verstoße nicht gegen Forenregeln und habe ins richtige Forum gepostet. Ansonsten bitte ich um Nachsicht, und darum dieses Thema ins richtige Forum zu verschieben.
 
Phililippi/Heim: Der Feldzug gegen Sowjetrußland 1941 -1945

Das Buch bekommst du aber nur noch im Antiquariat.
 
Der Hinweis von Turgot betrifft eine solide militärhistorische Darstellung. Die Bücher von Mannstein und von Guderian sind sicherlich auch noch lesenswert und enthalten eine Fülle an Kartenmaterial zur Ostfront.

Aktuell und kritischer die Arbeiten der "Münchner" zu dem Thema.

Der deutsche Krieg im Osten 1941-1944: Facetten einer Grenzüberschreitung - Christian Hartmann - Google Books

Wichtige Darstellungen liegen leider nur in englisch vor.

Stalingrad to Berlin: The German Defeat in the East (Paper) - Earl F. Ziemke - Google Books

Before Stalingrad: Barbarossa, Hitler's Invasion of Russia 1941 - David M. Glantz - Google Books

When Titans Clashed: How the Red Army Stopped Hitler - David M. Glantz, Jonathan Mallory House - Google Books

Moscow to Stalingrad - Earl Frederick Ziemke, Magna E. Bauer, Center of Military History - Google Books

Im Prinzip hätten die beiden Monographien von Erickson zu dem Thema auch angeführt werden müssen.

Und noch ein eher populärwissenschaftliches Buch.
War Without Garlands: Operation Barbarossa 1941-1942 - Robert J. Kershaw - Google Books
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich suche ein einfaches Buch, in dem detailliert die Frontverläufe der Ostfront im zweiten Weltkrieg behandelt werden.
das ist ein enorm materialreiches Thema!... ob eine Gesamtübersicht überhaupt noch detailliert sein kann?

zur verbunkerten Oder-Warte Stellung und zu den Breslauer sowie Warschauer Bunkern gibt es "Spezialliteratur", teilweise sehr ausführliche auf polnisch - das ist allerdings Literatur, die sich mit dem Detail des linearen und gestaffelten Festungsbaus (Bunkersysteme, Auffangstellungen etc) befasst; allerdings waren diese Anlagen ja teilweise in der Spätphase des WW II in den Frontverlauf integriert.
falls dich so etwas auch interessiert, so z.B.:
Ostwallinfo
Festungsfront Oder-Warthe-Bogen ? Wikipedia
(im Wiki Artikel immerhin 3 Publikationen zum Ostwall / Pantherstellung)
 
Ich suche ein einfaches Buch, in dem detailliert die Frontverläufe der Ostfront im zweiten Weltkrieg behandelt werden.
Bestenfalls leicht verständlich, aufs wesentliche beschränkt und sehr gerne mit Kartenmaterial. Ein großes Buchformat wäre auch wünschenswert.

Detailliert und einfach gibts wahrscheinlich nicht.

Aber Einfach: Der grosse Atlas zum II. Weltkrieg, Hrsg. Peter Young, Deutsch. Bearb. Christian Zentner., 247 Karten, 262 Fotos, 288 Seiten
Zentner-Bücher bekommt man meist zentnerweise antiquarisch. Hat leider keinen Quellenteil
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Einfach und detailliert sollte es sein, das ist wirklich kompliziert.

Die guten Kompromisse sind schon genannt worden. Wenn man etwas ausführlicher möchte, also detaillierter, dann wäre die Buchreihe "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" vom MGFA zu empfehlen.

Das betrifft die Bände 4, 6, 8 und 10/1. Das wären dann aber schon 4000+ Seiten.:winke:

Wem das zuviel ist, der ist mit den guten Tipps weiter oben versorgt.
 
Danke für die Hilfe.

Aber Einfach: Der grosse Atlas zum II. Weltkrieg, Hrsg. Peter Young, Deutsch. Bearb. Christian Zentner., 247 Karten, 262 Fotos, 288 Seiten
Zentner-Bücher bekommt man meist zentnerweise antiquarisch. Hat leider keinen Quellenteil

Genau diesen Stil suche ich. Allerdings wünsche ich mir solch ein Buch, ausschließlich über den Krieg im Osten. Gerne auch inklusive Balkan und Südeuropa.
Ich gehe davon aus, das o.g. Buch ähnlich diesen hier ist, welche ich schon besitze.
Der Zweite Weltkrieg: Die visuelle Geschichte: Amazon.de: Richard Holmes: Bücher
http://www.amazon.de/Bildatlas-Zweiter-Weltkrieg-Bildern-Karten/dp/3625124130/ref=pd_cp_b_2

Das sind tolle Einsteiger Bücher, aber das Thema Ostkrieg wird zu oberflächlich behandelt.
Mich interessieren die genauen Daten, die Verschiebung der Front. Vor- und Rückzug der Wehrmacht.. Bedeutende Schlachten und Armee/ Truppenstärke während den Kriegsmonaten.
 
Hallo Maspas,
Das sind tolle Einsteiger Bücher, aber das Thema Ostkrieg wird zu oberflächlich behandelt. Mich interessieren die genauen Daten, die Verschiebung der Front. Vor- und Rückzug der Wehrmacht.. Bedeutende Schlachten und Armee/ Truppenstärke während den Kriegsmonaten.
ich fürchte den gewünschten Mittelweg gibt es nicht, dazu ist der Umfang der Abläufe und die Anzahl der eingesetzten Verbände einfach zu groß. Turgots Vorschlag
Phililippi/Heim: Der Feldzug gegen Sowjetrußland 1941 -1945
bleibt einigermaßen übersichtlich. Zum Buch gehören 36 herausnehmbare Kartenskizzen zur Ostfront. Bilder gibt es keine, zumindest nicht in meiner Ausgabe von 1962. Eine knappe, zeitgenössische Vorstellung findet sich im Spiegel.
Damals war das Buch übrigens für DM 24,00 zu haben.
 
ich erinner mich noch düster an die Bücher von Piekalkiewiecz und Carell. Sind sicher nicht mehr state-of-the art und Carell ist auch politisch mittlerweile unter Verschiss. Trotzdem: Das waren Massenauflagen, müssten billig zu kriegen sein, viele Karten, viele Bilder. Warum nicht mal versuchen? Da machst du nicht viel Geld, schlimmstenfalls Zeit, kaputt
 
Carell ist keine gute Empfehlung:
Paul Carell ? Wikipedia

Das Buch hat mit der Realität wenig zu tun, propagandistisch ähnlich schlimm wie "Der Große Vaterländische Krieg" der anderen Seite aus den 1960ern. Neben dem durchschimmernden gerechten Krieg gegen die "russische Walze" jede Menge Falschdarstellungen, Auslassungen, Niveau wie bei "Der Landser".
 
Carell ist keine gute Empfehlung:
Paul Carell ? Wikipedia

Das Buch hat mit der Realität wenig zu tun, propagandistisch ähnlich schlimm wie "Der Große Vaterländische Krieg" der anderen Seite aus den 1960ern. Neben dem durchschimmernden gerechten Krieg gegen die "russische Walze" jede Menge Falschdarstellungen, Auslassungen, Niveau wie bei "Der Landser".

Komm, hör uff mit dem langweiligen Carell-Bashing. Der Mann war in den 60ern und 70ern, als er veröffentlicht hat, politisch voll korrekt: die Wehrmacht war noch klasse, die Nazis Scheisse und ohne die Schwachmaten in der obersten Heeresleitung hätte der deutsche Landser den Krieg locker gewuppt. Unser Schulrektor, SPD-Stadtrat, Wehrmachtsuffz., erklärter Willi-Brandt-Fan und Dorfbibliotheksleiter hat auf jeden Fall jeden Band für seine Bücherei geordert. Das Carell heute nicht mehr pc ist, macht seine Bücher nicht besser und nicht schlechter.

Ich dachte, ich hätte noch Carell von Oppa im regal, is aber nicht. Nach meiner Erinnerung waren die Dinger auf jeden Fall vollgestopft mit Karten mit vielen weissen und schwarzen Pfeilen und kryptischen Einheitsbezeichnungen. Ansonsten waren sie einfach und damit entsprechen sie einem Anforderungspunkt von Maspas.

Das größte Problem an Carell ist m.E. ein ästhetisches. Der fürchterliche Sprachstil...
 
Komm, hör uff mit dem langweiligen Carell-Bashing. Der Mann war in den 60ern und 70ern, als er veröffentlicht hat, politisch voll korrekt: die Wehrmacht war noch klasse,

Ein deutlicher Widerspruch zu dieser Einschätzung. Und wenn Carrell im Rahmen seines Wirkens kritisch beurteilt wird, dann hat es nichts mit "langweiligem Bashing" zu tun. Ich persönlich finde eher den Versuch einer "Rehabilitierung" von Carrell als seriösem Historiker als langweilig.

Ansonsten war die Wehrmacht in den Siebzigern in Teilen der Gesellschaft eher ein "Nicht-Thema".

Dem Artikel von Benz, der den Hintergrund beleuchtet, ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

http://www.geschichtsforum.de/f46/2-weltkrieg-pressechef-paul-carrel-42463/

Aber wir können gerne ins Detail der Schilderung der Operation Barbarossa bei Carrell einsteigen. Interessant ist bereits die Begründung für den Angriff Hitlers auf die UdSSR bei Carrell.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Wehrmacht war noch klasse, die Nazis Scheisse und ohne die Schwachmaten in der obersten Heeresleitung hätte der deutsche Landser den Krieg locker gewuppt.

Das ist also die Empfehlung?

Oder sind's die mit schwarzen Pfeilen wie eine Weihnachtsgans vollgestopften Karten?

Da kann man auch gleich Goebbels Tagebücher zum Ostkrieg konsumieren. :S
 
Ansonsten waren sie einfach und damit entsprechen sie einem Anforderungspunkt von Maspas.

Das größte Problem an Carell ist m.E. ein ästhetisches. Der fürchterliche Sprachstil...

Mit Carell-Bashing hat das nichts zu tun. Carell ist allerdings auch keine Frage des Ästhetik, sondern der fortgesetzten Propaganda über die Ostfront, die der ehemalige Pressesprecher von Goebbels unter seinem Pseudonym "Carell" betrieben hat. Zugleich diente er als "Verstärker" der Memoiren-Literatur der Heeresgeneralität.

Mir ging es - das mag Dir langweilig erscheinen, das kann ich aber nicht ändern - um die inhaltlichen Aussagen und Falschdarstellungen eines Buches, das auf Basis seines Propagandamaterials aus der Kriegszeit entstanden ist.

Das sollte man ganz nüchtern und sachlich betrachten. Jemanden Carell zu empfehlen, der dazu keine oder geringe Vorkenntnisse hat, halte ich für falsch.

Da das Urteil nur an den Sachaussagen in Carells Buch orientiert ist, stört mich auch der "PC-Vorwurf" wenig. Von dem Buch kann man nur abraten.

Damit nun nicht der Vorwurf einer Pauschalverurteilung der Generalitätsliteratur kommt, noch ein Hinweis: Tippelskirch, Geschichte des Zweiten Weltkrieges, mit einem Schwerpunkt auf den militärischen Ereignissen der Ostfront. Enthält auch reichlich Fehler und Auslassungen, daneben Unkenntnis zur Roten Armee, würde aber sicher den "ästhetischen" Anspüchen genügen und ist weitgehend frei von Propaganda.
 
Mir ging es - das mag Dir langweilig erscheinen, das kann ich aber nicht ändern - um die inhaltlichen Aussagen und Falschdarstellungen eines Buches, das auf Basis seines Propagandamaterials aus der Kriegszeit entstanden ist.

Das sollte man ganz nüchtern und sachlich betrachten. Jemanden Carell zu empfehlen, der dazu keine oder geringe Vorkenntnisse hat, halte ich für falsch.

Da das Urteil nur an den Sachaussagen in Carells Buch orientiert ist, stört mich auch der "PC-Vorwurf" wenig. Von dem Buch kann man nur abraten.

Ich möchte dir da nirgends widersprechen. Bin bisher davon ausgegangen, dass Carells Sachaussagen und die vielen schwarzen Pfeile einigermassen korrekt (natürlich nicht auf Stand der Forschung) sind. Wenn er sachlichen Mist schreibt ist es natürlich Mist.

Ob Maspas Carell vernünftig einordnen kann, würde ich mal ihm überlassen. Ich kenn den Mann/Mädchen/Jungen ja nicht, hoffe aber, dass er nach "Unternehmen Barbarossa" nicht gleich braunen Hautausschlag bekommt.

Ich hab jetzt doch noch ein Carell-Buch gefunden: "Sie kommen! - Die Invasion 1944", Neuauflage 1994 von Ullstein. Ist gar nicht so schlecht geschrieben, wie ich es in Erinnerung hatte. Journalistische Schreibe, keine hohe Kunst, aber solides Handwerk. 1994 war er interessanterweise für Ullstein noch politisch tragbar.

Fazit: ich les Carell nicht und er fehlt mir auch nicht, aber eine ernsthafte Gefahr für die FDGO seh ich in Carell auch nicht. Lassen wir Maspas entscheiden, ob ihm die schwarzen Pfeile helfen, der wird sich schon nicht gleich der NSU anschliesen
 
Die Zeitung "Die Welt" berichtet in einem interessanten Artikel am 27.12.2012 über die "Operation Mars". Passt indirekt zu diesem Strang als Info.

-Parallel zu ihrer Offensive bei Stalingrad griff die Rote Armee mit zwei Millionen Mann nordwestlich von Moskau an. Anders als an der Wolga, erlitt Marschall Schukow eine schwere Niederlage. -

Bis Mitte Dezember hatte sich die Lage weitgehend stabilisiert, die sowjetischen Verluste betrugen mehr als 330.000 Mann, davon 100.000 Tote. Die Gegenseite verlor 40.000 Mann an Toten und Verwundeten.

In Velikie Luki, einer wichtigen Eisenbahnstation im äußersten Nordwesten des Kampfgebiets, kam es zu einer Situation, die der von Stalingrad glich. Rund 7000 deutsche Soldaten wurden von überlegenen sowjetischen Kräften eingeschlossen.

Statt auch hier eine Frontrücknahme zu gestatten, verlangte Hitler ultimativ die Wiederherstellung des "Status quo ante". Bis in den Januar 1943 mussten die Verteidiger ausharren, mehrere Entsatzversuche schwacher Truppen scheiterten. Schließlich waren die sich noch haltenden Überreste so erschöpft, dass ein Ausbruch unmöglich wurde. Sie wurden aufgerieben.

"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Schukow richtig liegt und 'Mars' wirklich nur eine Ablenkung war, dann gab es nie eine so große und plump ausgeführte, und auch keine so verlustreiche", resümiert Glantz

"Operation Mars" : Wie Stalins größter Stratege seine Armee ruinierte - Nachrichten Geschichte - Zweiter Weltkrieg - DIE WELT
 
"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Schukow richtig liegt und 'Mars' wirklich nur eine Ablenkung war, dann gab es nie eine so große und plump ausgeführte, und auch keine so verlustreiche", resümiert Glantz

"Operation Mars" : Wie Stalins größter Stratege seine Armee ruinierte - Nachrichten Geschichte - Zweiter Weltkrieg - DIE WELT

Wenn "Die Welt" denn schon Glantz - und auch andere- glaubt zitieren zu müssen, dann hätte man sich auch die Mühe machen können, auf die Rahmenbedingungen für das russische Handeln einzugehen und vielleicht auch die Quelle für das Zitat bzw. die Einschätzung benennen sollen, S. 320. Die nebenbei m.E. eher irreführend ist für die Analyse von Glantz, aber egal.

Zhukov's Greatest Defeat: The Red Army's Epic Disaster in Operation Mars, 1942 - David M. Glantz - Google Books

Wesentlich relevanter sind die Hinweise von Glantz auf die ideologische Interpretation von Mars in der stalinistischen UdSSR bzw. das weitgehende Totschweigen dieses wohl gravierendsten militärischen Fehlschlags der Roten Armee, nach den vernichtenden Niederlagen des Jahres 1941.

Und die Erklärung der Katastrophe, die Glantz auch liefert, gilt bis in die Endphase des Krieges, und ist in der Unerfahrendheit der sowjetischen Verbände und Kommandeure zu suchen (vgl. Epilogue).
 
Guter Hinweis.:winke:

Das Buch ist schon lange auf dem Markt, erstaunlich, dass das Thema "Mars" erst jetzt "entdeckt" wird.

Die wesentliche These von Glantz ist dann, dass "Mars"/Rshew die "Hauptschlacht" war, und die Einkreisung von Stalingrad nachrangig. Darauf lassen die Konzentrationen und die zeitliche Taktung schließen.
 
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