Diverse Fragen zum 2. Weltkrieg

Kilon

Gesperrt
Hat nur am Rande mit dem Thema zu tun, aber um zu verstehen warum 1939 die Armeen mit so fipsigen Paks ausgestattet waren.

Hier ( 2 Cm Maschinen-Kanone Oerlikon 1 ) kann man sich eine Broschüre über die Oerlikon 2 cm Maschinenkanone ansehen, vorgestellt nicht in ihrer später relevanten Rolle als Flak sondern als Infanteriebegleitgeschütz zur Verwendung vor alle gegen gegen MG-Nester und zur Tankabwehr. Ich vermute es muss aus den frühen 20.ern stammen.

Ein Auszug:

"Da der Tank nur auf Nahfeuerwirkung berechnet ist, braucht ihn das vorne stehende Abwehrgeschütz nur auf kurze Entfernung zu bekämpfen. Die Dicke der Panzer der feldmäßig und in Masse auftretenden Tanks kann in aller Zukunft 25 bis höchstens 30 mm an den lebenswichtigen Stellen nicht übersteigen. Vom Abwehrgeschütz ist daher ein Durchschlagen von 30 mm Panzerplatten auf kurze Entfernung zu verlangen."

(Seite 11)



So kann man daneben liegen.

Ja, andererseits ist die "Waffe" die wohl für die meisten Panzervernichtungen auf deutscher Seite im 2. WK sorgte, die berühmte "88er" ich glaub aus dem Jahr 1918, sprich aus dem 1. WK wohl relativ eilig gegen die von Jahr zu Jahr besser werdenden Flugzeuge entwickelt, denn die Flugzeugentwicklung war damals ja wirklich noch in den Kinderschuhen, alles "Doppeldecker" die vermutlich nicht sehr hoch flogen/fliegen konnten hätte ich jetzt gesagt, aber dann hätte man nicht diese 88mm FlaK entwickelt, denn für tieffliegende Flugzeuge jener Zeit wäre das absoluter Overkill, eig. für jedes Kampfflugzeug bis Heute.

Ich habe im T-34 Artikel gesucht aber nur ungenaue Angaben gefunden. Da du ja sehr gut informiert bist silesia, hast du genaue Angaben über die sowjetischen Panzerverluste im 2. WK? Mehr oder weniger genaue.

Ansonsten wie beurteilst du z.b. die größte Panzerschlacht aller Zeiten bei Kursk, sie war früher geplant aber der Gefreite wollte unbedingt die neuesten Panzer mit dabei haben die auch sicher auf diesen Druck hin hastig vom Heereswaffenamt freigegeben wurden, die beschlossen doch ob eine Waffe in Serienproduktion geht oder nicht oder ggf. was noch verbessert werden muss?

Na jedenfalls gab das den Sowjets zusätzliche Zeit um mehr Panzer heranzuführen, die Wolga die gute 6 Monate nicht passierbar war, war seit Februar auch wieder frei für Transporte. Jedenfalls stand das letztens irgendwo in einer Stalingrad-Diskussion, dass die Sowjets eben viel mehr Menschen verloren haben, die "Bindung" der Truppen sowie die Blockierung der Wolga. Lediglich die Luftbrücke hat noch zusätzlich die ganze Luftwaffe in Mitleidenschaft gezogen. War eig. eine interessante Diskussion,

v.a. die Frage wozu die Sowjets 1942 ohne die massive Hilfe aus dem Leih- und Pachtgesetz fähig gewesen wären. Denn die Logistik war ein massives Problem und schwupps liefern die USA 400.000 Jeeps/LKW, 13.000 (Diesel!)Lokomotiven und Güterzüge, 90 Frachtschiffe.

Mehr als 20.000 Flugzeuge und mit über 12.000 Panzern wohl fast soviele Panzer wie die Deutschen insgesamt vom Typ IV, V und VI hergestellt haben. Ebenfalls Treibstoff als die Felder im Kaukasus vorbereitet waren für eine Evakuierung und ein Anzünden wie bei Maikop. Sprich wirklich wie eine Weihnachtswunschliste die erfüllt wird. Die Deutschen hätten wohl vorallem Treibstoff, Munition, Nahrung in die Region haben wollen wenn sie an dieser Stelle gewesen wären, und danach dann die Waffen und LKW usw.

Ohne die amerikanische Logistikhilfe hätten die Sowjets es wohl nicht geschafft soviele Tausend Fahrzeuge nach Stalingrad zu bringen in so kurzer Zeit. Waren ja nicht nur die Panzer die auch Unmengen Sprit brauchten, sondern auch Tausende Geschütze inkl. Unmengen an Munition für die Artillerie, FlaK und (Maschinen)Gewehre und dazu Nahrungsmittel, Zigaretten, Post etc. für über 1 Million Soldaten. Was die Sowjets bis zum 19. November da alles zusammen getragen haben muss eine gewaltige Menge gewesen sein.

Am Ende sind gerade beim Panther, vom dem im Januar 1943 gerade mal 4 Stück gebaut wurden, 18 (Feb), 59 (März), 78 (April), 165 (Mai), 160 (Juni) und 202 im Juli 1943. Wobei vermutlich bis Anfang Juli nur die Wagen die bis Anfang oder Mitte Mai gebaut wurden den langen Weg zur Front schafften. Allerdings fielen wohl 80% in den ersten Tagen ohne Feindeinwirkung aus wegen "Kindheitsproblemen" vor denen aber auch gewarnt wurde aber Hitler als Panzer-Fan wollte sie dabei haben. Die wenigen die aber zum Einsatz kamen waren schon erfolgreich denke ich, wenn wirklich alle "reif" gewesen wären und zum Einsatz gekommen wären, dann hätten die Russen wohl noch ein paar Panzerdivisionen verloren.

Überhaupt die Einteilung in "Niederlage" für das 3. Reich resultiert aus dem Scheitern den Kursker Bogen wieder zu erobern? Wenn wir jetzt z.b. der amerikanischen "Bodycount"-Strategie folgen halt als "Tankcount" dann haben die deutschen Panzertruppen diesen für sich entschieden oder? Bei Stalingrad haben die deutschen den echten "Bodycount" wegen oben geschilderter Taktik auch für sich gewonnen.

Ich will deshalb nicht wieder ein 2. WK Thread hier in dem Bereich eröffnen deshalb frage ich hier. Ich finde der Panther war eigentlich der beste deutsche Panzer wenn man a) Produktionsaufwand b) Treibstoffverbrauch c) Mobilität mit dem Tiger I vergleicht, beim Königstiger ist es ja noch extremer, da es jedoch ein sehr defensiver Panzer ist der Königstiger kann er schon teilweise nützlich gewesen sein in den letzten Kriegsmonaten.

Achja war es damals so schwer bzw. nicht möglich Motoren mit mehr als 500 PS in "Panzergröße" zu bauen? Heute sind es ~1500 PS die so Standard sind, aber egal welche Seite, ich kenne keinen Panzer aus dem 2. WK der einen 1.000 PS Motor oder gar stärker hat.

ebenso verstehe ich nicht wieso der Panzer IV bis Kriegsende gefertigt wurde, er war zwar leicht und günstig herzustellen, v.a. ab den 1944/45 Varianten wo eig. nur noch gespart wurde, aber spätestens ab Spätsommer 1943 hätte man die Produktion auf Panther umstellen sollen bzw. die Chassis als Übergangslösung bis auf Panther umgestellt wurde für Sturmgeschütze verwenden sollen.

Solche Panzergefechte wird es wohl niemals wieder geben (was auch gut ist). Bald wird selbst im Krieg der Mensch durch Maschinen ersetzt, natürlich nur teilweise erstmal um die "Angestellten" in diesem Fall Soldaten erst mal zu beruhigen... erst Drohnen, dann Flugzeuge, am Ende Panzer, Artilleriestellungen, MG-Nester usw... ein paar Männer müssen für den Fall der Fälle natürlich immer da sein, aber ich denke in die Richtung zielt es ab. Denn so weit ich weiß sind die Drohnen ja nicht mal "Wegwerfdrohnen" sondern fliegen brav zurück wenn sie in Pakistan ihre Last abgeworfen haben.
 
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Ja, andererseits ist die "Waffe" die wohl für die meisten Panzervernichtungen auf deutscher Seite im 2. WK sorgte, die berühmte "88er" ich glaub aus dem Jahr 1918, sprich aus dem 1. WK wohl relativ eilig gegen die von Jahr zu Jahr besser werdenden Flugzeuge entwickelt, denn die Flugzeugentwicklung war damals ja wirklich noch in den Kinderschuhen, alles "Doppeldecker" die vermutlich nicht sehr hoch flogen/fliegen konnten hätte ich jetzt gesagt, aber dann hätte man nicht diese 88mm FlaK entwickelt, denn für tieffliegende Flugzeuge jener Zeit wäre das absoluter Overkill, eig. für jedes Kampfflugzeug bis Heute.
Die 8,8-cm-FlaK 18 wurde entwickelt, damit eine größere Höhe erreicht werden konnte. Die größeren Kaliber bei der Flak sind in erster Linie für die größere Treibladung entwickelt worden und erst dann für mehr Sprengkraft. Letzteres war aber der Grund für die gute Verwendbarkeit als PaK.

Ansonsten wie beurteilst du z.b. die größte Panzerschlacht aller Zeiten bei Kursk, sie war früher geplant aber der Gefreite wollte unbedingt die neuesten Panzer mit dabei haben die auch sicher auf diesen Druck hin hastig vom Heereswaffenamt freigegeben wurden, die beschlossen doch ob eine Waffe in Serienproduktion geht oder nicht oder ggf. was noch verbessert werden muss?

Na jedenfalls gab das den Sowjets zusätzliche Zeit um mehr Panzer heranzuführen, die Wolga die gute 6 Monate nicht passierbar war, war seit Februar auch wieder frei für Transporte. Jedenfalls stand das letztens irgendwo in einer Stalingrad-Diskussion, dass die Sowjets eben viel mehr Menschen verloren haben, die "Bindung" der Truppen sowie die Blockierung der Wolga. Lediglich die Luftbrücke hat noch zusätzlich die ganze Luftwaffe in Mitleidenschaft gezogen. War eig. eine interessante Diskussion,

[...]

Überhaupt die Einteilung in "Niederlage" für das 3. Reich resultiert aus dem Scheitern den Kursker Bogen wieder zu erobern? Wenn wir jetzt z.b. der amerikanischen "Bodycount"-Strategie folgen halt als "Tankcount" dann haben die deutschen Panzertruppen diesen für sich entschieden oder? Bei Stalingrad haben die deutschen den echten "Bodycount" wegen oben geschilderter Taktik auch für sich gewonnen.
Operation Zitadelle war ein taktisches Unentschieden, aber eine strategische Niederlage. Nimmt man nur die Kämpfe selbst, dann hat die Rote Armee einen Abwehrerfolg erzielt (der Angriff musste abgebrochen werden), aber dabei auch sehr viel Material und Personal verloren (überproportional viel im Vergleich zur Wehrmacht).

Aber strategisch verlor die Wehrmacht die Fähigkeit zu großen Offensiven. Die Luftüberlegenheit war einmal, die Zahl an Panzern reichte nicht mehr aus und die Verfügbarkeit von Sprit und anderem Nachschub war unzureichend.

Was die Sowjets bis zum 19. November da alles zusammen getragen haben muss eine gewaltige Menge gewesen sein.
Ja, die Lieferungen der USA waren gewaltig und erlaubten der Sowjetunion schon 1942 die massive Aufrüstung von Truppen. Ohne hätte die Rote Armee wahrscheinlich erst deutlich weiter im Osten die Wende geschafft.

Achja war es damals so schwer bzw. nicht möglich Motoren mit mehr als 500 PS in "Panzergröße" zu bauen? Heute sind es ~1500 PS die so Standard sind, aber egal welche Seite, ich kenne keinen Panzer aus dem 2. WK der einen 1.000 PS Motor oder gar stärker hat.
Ich mag die Diskussion um den "besten" deutschen Panzer nicht, weil sie die zeitliche Entwicklung und die Zwänge der unzureichenden deutschen Kriegswirtschaft nicht erfasst. Aber die Frage nach dem Motor ist relativ leicht zu beantworten: Das Hauptproblem beim Verbrennungsmotor war lange Zeit nicht der Motor selbst, sondern die Kraftübertragung. Ein Verbrennungsmotor kann nicht unter Last anfahren wie eine Dampfmaschine oder ein Elektromotor. Es muss also eine Kupplung dafür sorgen, dass bei einer gewissen Drehzahl des Motors der Kraftschluss erfolgt. Erst 1936 war das Problem bei der Eisenbahn gelöst worden (V 140), allerdings mit einem deutlich höheren Motor- und Getriebegewicht.

Solwac

P.S. So viele unterschiedliche Themen in einem einzelnen Beitrag sind unglücklich. ;)
 
Ja, andererseits ist die "Waffe" die wohl für die meisten Panzervernichtungen auf deutscher Seite im 2. WK sorgte, die berühmte "88er" ich glaub aus dem Jahr 1918, sprich aus dem 1. WK wohl relativ eilig gegen die von Jahr zu Jahr besser werdenden Flugzeuge entwickelt, denn die Flugzeugentwicklung war damals ja wirklich noch in den Kinderschuhen, alles "Doppeldecker" die vermutlich nicht sehr hoch flogen/fliegen konnten hätte ich jetzt gesagt, aber dann hätte man nicht diese 88mm FlaK entwickelt, denn für tieffliegende Flugzeuge jener Zeit wäre das absoluter Overkill, eig. für jedes Kampfflugzeug bis Heute.
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Hier werden gleich mehrere übliche Fehler aufgeführt.

Die 8,8 cm Flak 18 stammt nicht aus dem 1 WK. Es gab zwar eine Waffe mit diesem Kaliber damals, es war aber eine völlig andere Konstruktion. Die Flak 18 wurde von Rheinmetall in der Zwischenkriegszeit entwickelt, mit Hilfe von Bofors in Schweden. Die Bezeichnung "18" ist eine Tarnmaßnahme die für Waffen verwendet wurde, die während der Verbotsperiode des Versailler Vertrags entwickelt wurden.

Neben der Flak 18 gab es aber noch eine Reihe von weiteren Geschützen in diesem Kaliber, einerseits die Fortentwicklungen (Flak 36 und 37) und die die Neuentwicklung Flak 41, andererseits die Pak (KwK 36) entwickelt aus der "alten" Flak, so wie die ebenfalls neuentwickelte Pak 43.

Die Munition war zwischen der18/36/37 und den anderen nicht austauschbar, ob sie es innerhalb der selben Familie war, bin ich auch nicht sicher.

Es stimmt auch nicht, dass die meisten Feindpanzer durch die "88" zerstört wurden. Es gab eine Zeit bei der die schwereren gegnerischen Panzer fast nur durch dieses Waffe auf vernünftigen Abstand bekämpft werden konnten, aber es waren nicht immer Flak-Geschütze in der Nähe,
so dass man sich mit dem behalf, was man zur Hand hatte.

Nach alliierten Studien wurden jedoch nach der Landung in der Normandie, die meisten Abschüsse durch 7,5 cm Kanonen erzielt, bei der es auch verschiedenen Modelle gab, die häufigste jedoch die Pak 40. Die lange 7,5 cm Kanone des Panthers hatte auch eine größere Durchschlagskraft als die 8,8 des Tigers.

...

P.S. So viele unterschiedliche Themen in einem einzelnen Beitrag sind unglücklich. ;)

Stimmt.
 
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... denn die Flugzeugentwicklung war damals ja wirklich noch in den Kinderschuhen, alles "Doppeldecker" die vermutlich nicht sehr hoch flogen/fliegen konnten hätte ich jetzt gesagt, aber dann hätte man nicht diese 88mm FlaK entwickelt, denn für tieffliegende Flugzeuge jener Zeit wäre das absoluter Overkill, eig. für jedes Kampfflugzeug bis Heute.

Mit der FlaK 18/36/37 liegt ein Geschütz vor, das von der Wehrmacht relativ universal eingesetzt wurde. Auch der Einsatz als klassisches Artillleriegeschütz ist hinreichend dokumentiert. Auch andere Nationen nutzten schwere FlaK als Panzerabwehrgeschütze z.B. die Rote Armee die 85-mm-FlaK M1939 oder die Italiener die Cannone da 90/53.

Für tieffliegende Flugzeuge nutzt man leichte FlaK gerne auch mehrläufig z.B. den 2-cm-FlaK-Vierling 38 oder auch MGs, die US Navy benutzte zu diesem Zweck wassergekühlte 0.30 Cal MGs. Ein so schweres Geschütz wie die 8,8 und lässt sich oft nicht schnell genug bewegen bzw. schwenken um mit der hohen Geschwindigkeit über Grund mitzuhalten.

Im 1. WK gab es eigentlich noch keine echten FlaK-Waffen, die meisten entstanden durch Umbauten von vorhandenen Waffen oder auch solche skurillen Maßnahmen wie dem Aufbocken von normalen Geschützen. Allerdings konnten, bedingt durch die geringe Geschwindigkeit der Flugzeuge, durchaus Abschüsse mit normalen Infanteriewaffen erzielt werden (siehe den Abschuss von Manfred von Richthofen).
 
Ja, die Lieferungen der USA waren gewaltig und erlaubten der Sowjetunion schon 1942 die massive Aufrüstung von Truppen. Ohne hätte die Rote Armee wahrscheinlich erst deutlich weiter im Osten die Wende geschafft.

Der Beitrag von LL war sicherlich primär für die Militär-Ökonomie der UdSSR durch die Lieferung wichtiger strategischer Rohstoffe sehr wichtig. Allerdings war der Anteil für 42 nicht entscheidend und stieg 43 lediglich leicht an. Eine "massive Aufrüstung" der RKKA im Jahr 1942 durch Lieferungen im Rahmen von LL wäre mir eher neu, aber wo hast Du diese Informationen gefunden? Ein deutlicher Anstieg der Lieferungen ergab sich 1944 und wirkte sich militärisch beispielsweise im Rahmen der Sommeroffensive sehr deutlich im Bereich der Unterstützung von Führung (Funkgeräte) und Logistik (LKW etc.) aus und ermöglichte erst den russischen "Blitzkrieg" in Richtung Westen bis vor die Tore von Warschau. Ohne diese logistische Fähigkeit wäre "Bagration" deutlich früher zum Erliegen gekommen.

Lend Lease:
http://www.geschichtsforum.de/f68/l...n-die-sowjetunion-1941-45-a-33799/#post626501

http://www.geschichtsforum.de/f68/boris-v-sokolov-bedeutung-des-lend-lease-programms-43654/

Operation Zitadelle war ein taktisches Unentschieden, aber eine strategische Niederlage. Nimmt man nur die Kämpfe selbst, dann hat die Rote Armee einen Abwehrerfolg erzielt (der Angriff musste abgebrochen werden), aber dabei auch sehr viel Material und Personal verloren (überproportional viel im Vergleich zur Wehrmacht).

Zitadelle war sowohl taktisch, operativ und strategisch eine deutsche Niederlage. Sie war schon deswegen eine taktische Niederlage für die WM, weil die RKKA das Schlachtfeld behaupten konnte und somit ihr Material, im Gegensatz zur WM, bergen konnte. Es war auch taktisch eine Niederlage, weil kein geografisches Ziel erreicht werden konnte.

Der Verweis auf Verluste ist zudem alleine kein Kriterium für eine Niederlage. Diese wurden im Gegensatz zur WM relativ schnell ersetzt und die RKKA war parallel an anderen Stellen der Front weiterhin offensiv handlungsfähig.

Es war operativ eine Niederlage, weil die Kesselbildung nicht gelang und die Front nicht verkürzt werden konnte.

Und es war strategisch eine Niederlage, weil die Initiative endgültig an der Ostfront verloren ging. Auch wenn die eigentlichen Verluste an Panzern nicht entscheidend waren. Es war eher die allgemeine Überanstrenung der WM in Kombination mit dem Ausdünnen von Panzerverbänden in anderen Teilen der Front für Zitadelle.

Kursk
http://www.geschichtsforum.de/f68/kursk-juli-1943-operation-zitadelle-28645/
 
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Eine "massive Aufrüstung" der RKKA im Jahr 1942 durch Lieferungen im Rahmen von LL wäre mir eher neu, aber wo hast Du diese Informationen gefunden?
Da habe ich mich wohl nicht genau genug ausgedrückt. Die Rüstung der Roten Armee im Jahr 1942 profitierte durch die Lieferungen, das bedeutet aber nicht, dass die gelieferten Rohstoffe noch in dem Jahr als Endprodukt einsatzfähig war. Auch dürfte nur ein Teil der gelieferten Fertigprodukte schon den Weg in den Einsatz gefunden haben. Aber durch die Lieferungen wurde insgesamt die industrielle Basis der Sowjetunion gestärkt und die Produktion von Waffengerät musste nicht zugunsten von Landwirtschaft oder Transportmitteln eingeschränkt werden. Danke für Deine Links. Ich kann mich noch an die damalige Diskussion erinnern.
Zitadelle war sowohl taktisch, operativ und strategisch eine deutsche Niederlage. Sie war schon deswegen eine taktische Niederlage für die WM, weil die RKKA das Schlachtfeld behaupten konnte und somit ihr Material, im Gegensatz zur WM, bergen konnte. Es war auch taktisch eine Niederlage, weil kein geografisches Ziel erreicht werden konnte.
Ist wirklich so viel Gerät auf dem Schlachtfeld geblieben? Wenn ja, dann ist Formulierung natürlich wesentlich genauer.

Solwac
 
Mir ging es eigentlich nur bei der "taktischen Niederlage" um das Kriterium der Behauptung des Schlachtfeldes. Soweit ich mich auch an das Kriterium von Sieg oder Niederlage erinnere, war eigentlich immer derjenige der Sieger, der zum Schluss auf dem Schlachtfeld noch anzutreffen war. Vielleicht ein krudes Kriterium?
 
Mir ging es eigentlich nur bei der "taktischen Niederlage" um das Kriterium der Behauptung des Schlachtfeldes. Soweit ich mich auch an das Kriterium von Sieg oder Niederlage erinnere, war eigentlich immer derjenige der Sieger, der zum Schluss auf dem Schlachtfeld noch anzutreffen war. Vielleicht ein krudes Kriterium?

Doch, das ist völlig plausibel.:winke:

Man muss sich das weitere Schicksal der deutschen Nord- und Südgruppe von Kursk verdeutlichen.

Models konzentrierte Nordfront "verflüchtigte" sich in der Abwehr der sowjetischen Großoffensive im Orelbogen; sie verzögerte diese zwar, aber nutzte sich erheblich ab.

Mansteins konzentrierte Kräfte im Süden verflüchtigten sich in der Abwehr der sowjetischen Mius-Offensive (zB das SS-Panzerkorps, von den allerdings die LSSAH nach Italien verlegt wurde), oder in der sehr schwierigen Abwehr der Rumjanzew-Offensive, die kaum 3 Wochen nach dem deutschen Stopp der Zitadelle-Offensive begann. Dabei setzte die Röte Armee Kräfte ein, die soeben in der Abwehr schwere Verluste im Kursker Bogen erlitten hatten und binnen weniger Tage wieder auf volle Stärke gebracht waren. Für die Heeresgruppe Süd begann eine 6-monatige schwere Abwehrschlacht, in deren Verlauf die wesentlichen Teile der besetzten Ukraine verloren gingen und die Front fast bis nach Rumänien bzw. an den Dnjestr ostwärts verschoben wurde.

Selbst wenn man sich bei Zitadelle irgendwie einen taktischen Sieg zurechtbasteln würde, ist das völlig bedeutungslos. Die tatsächlich erlittenen Verluste der Roten Armee hemmten deren Angriffsstärke nicht einmal 3 Wochen.
 
Hallo,

Danke für eure Antworten wie immer :) Bdain ich meinte nicht die 88er Flak im Einsatz als PaK alleine, sondern zusätzlich auch die 88mm Kanonen der Panzer! Die hatten ja dieses Kaliber aus Produktionsgründen (selbe Munition?) nehme ich an. Sprich gemeint sind Panther, Tiger und alle anderen Panzer mit 88mm Kanone.


Tut mir leid mit den mehreren Themen, aber ich habe eben leider keinen Zugriff auf das 2. WK Forum und wollte nicht gleich 3-4 neue Threads hier bei Fragen und Antworten eröffnen, oder ist das besser?! Selbst dieser Thread wurde von einem Mod erstellt indem er meinen Post aus dem "PaK-Artikel" hierher verschoben hat.

Das mit dem Motor ist dann also wie ich dachte, in "Panzergröße" ;) gab es keinen entsprechend starken, denn selbst wenn man an Sparsamkeit denkt ist ein nehmen wir an 50% stärkerer Motor vermutlich sparsamer als ein Motor der sich abrackert ohne Ende um den Königstiger auf 15-17km/h im Gelände zu bringen, der Jagdtiger mit bis zu 71,7t hatte wie vermutlich alle ab Panzer V einen "Maybach HL 230 P 30 mit 515 kW (700 PS)". Da habe ich mit den 500 PS irgendwie einen Fehler abgespeichert im Kopf, vlt. wegen kW aber das sind ja auch nicht 500, ich dachte immer die hätten alle nur einen 500 PS Motor gehabt.

Das sind beim Panzer IV (300 PS) 12 PS/t gegenüber 15,4–16,3 PS/t beim Panther, also noch halbwegs im Orangenem Bereich bzw. ganz anständig beim Panther, dass der Tiger I mit 12,3 PS/t mehr Leistung als der Panzer IV hat hätte ich nie gedacht. Erst beim "Königstiger" mit 10 PS/t bzw. 9,7 PS/t beim Jagdtiger ist er stark untermotorisiert und der Königstiger mit ~505 Liter Straße bzw. ~715 Liter im Gelände je 100km ein wahrer Alptraum für die Logistiktruppen. Am besten gleich einen Tankwagen direkt dahinter der mitfährt :>

Habe noch mal die Kursk Zahlen geschaut und die von Wikipedia erscheinen mir irgendwie sehr komisch:

Deutsche Truppen: 778.907 Soldaten, 2.465 Panzer und StuG, 1.372 Flugzeuge und ca. 7.417 Geschütze.

Verluste: 54.182 Mann, 252 - 323 Panzer und StuG, 159 Flugzeuge, ca. 500 Geschütze.

Sowjetische Truppen: 1.910.361 Soldaten, 4.938 Panzer und StuG, 3.648 Flugzeuge und ~31.415 Geschütze.

Verluste: 177.847 Mann, 1.614 – 1.956 Panzer und StuG, 459 – 1.961 Flugzeuge, ~3.929 Geschütze.


Ich hab etwas andere Zahlen im Kopf und eine Doku auf youtube spricht von mehr als 8.000 sowjetischen Panzern und Sturmgeschützen. Ich dachte die wären eine deutsche Eigenheit die StuG, die Doku spricht auch von über 47.000 sowjetischen Geschützen! Soldaten etwas über 2 Millionen Mann. Die Verluste der Deutschen sind aber irgendwie so niedrig, ich dachte ein Großteil von mind. 50%, eher mehr, wurde aufgerieben und hat dabei eben eine weitaus größere Zahl sowjetischer Panzer zerstört.

Im Interview berichtet ein Teilnehmer von einer (unüberlegten) Offensive am 2. Tag der Schlacht als ein General mit rund 100 Panzern, ~50 T-70 und 50 T-34 eben die deutschen angreifen wollte.

Ich dachte in Stalingrad war der letzte "sinnvolle" Einsatz vom T-70, vom T-60 auch, wurde zwar bisher (bin in der Doku noch nicht so weit) nicht erwähnt aber auch das schliesse ich nicht aus... nach dem Motto: Der Dreck muss weg und die dadurch gesteigerte Zahl an Panzern hat auch Auswirkungen auf die Moral und die Dinger konnten praktisch als "Schutzschild" für die T-34 verwendet werden, so kamen die T-34 näher an das Ziel. Die 100 Panzer fuhren in Richtung einer deutschen Formation mit 17 Tiger vorne, dahinter Panzer IV und Sturmgeschütze. Die Tiger hätten die 100 Panzer offenbar sogar alleine zerstören können. Die T-70 mit ihren 2 Benzinmotoren explodierten dazu noch extrem bei Treffern und der General war seine 100 Panzer los und bekam sicher nicht mal einen einzigen weiteren Panzer während dieser Schlacht unterstellt^^
 
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Oh stimmt, das macht die Sache schwierig, da der Panther mit rund 6.000 produzierten Einheiten dem Tiger von der Menge her deutlich überlegen ist, ich denke aber trotzdem, dass die meisten (sowjetischen?) Panzer die durch eine Kanone zerstört wurden, durch ein 88mm Geschoss zerstört wurden, die 75er scheint aber dann auch eine große Bedeutung gehabt zu haben, auch als PaK. Bei 88mm war aber Schluss bei Panzern und PaK im 2. WK auf deutscher Seite oder?

der Jagdpanther hatte dafür eine "8,8-cm L/71", die L/71 ist sehr lang oder? Ich glaube der Jagdpanther hatte um Ressourcen zu sparen keinen Turm und konnte seine Kanone daher kaum bewegen, hat sich aber dennoch sehr gut bewährt offenbar.

Der Panther selbst hatte auch eine schön lange "7,5-cm-KwK 42 L/70". Der Tiger 1 mit seiner "88-mm-KwK 36 L/56" war da offenbar um einiges kürzer. Hat die Kaliberlänge wirklich starken Einfluss auf die Durchschlagskraft? Ich dachte das Kaliber sei der absolut primäre Faktor!

Die Panzer III waren es glaub ich wo die ersten Exemplare eine "Stummelkanone" hatten, die dann später durch eine lange ersetzt wurde. Ich dachte erst das wäre aus optischen und damit auch psychologischen Gründen geschehen, so eine Stummelkanone sieht nicht sehr gefährlich aus im ggs. zur langen Kanone. Ich glaub die frühesten Panzer IV hatten evtl. auch eine Stummelkanone.
 
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Oh stimmt, das macht die Sache schwierig, da der Panther mit rund 6.000 produzierten Einheiten dem Tiger von der Menge her deutlich überlegen ist, ich denke aber trotzdem, dass die meisten (sowjetischen?) Panzer die durch eine Kanone zerstört wurden, durch ein 88mm Geschoss zerstört wurden,

Hast Du eine Begründung dafür oder basiert das nur auf einer Annahme? Es gab auch zahlreiche mit 7,5 cm bewaffneten Jagdpanzer und Selbstfahrlafetten wie Jagdpanzer IV, Marder und Hetzer, die recht erfolgreich in der Abwehr und für zahlreiche Abschüsse verantwortlich waren, so wie auch die gewöhnliche und weit verbreitete PaK 40.

die 75er scheint aber dann auch eine große Bedeutung gehabt zu haben, auch als PaK. Bei 88mm war aber Schluss bei Panzern und PaK im 2. WK auf deutscher Seite oder?

Mitnichten, der Jagdtiger hatte die 128 mm PaK44 L/55

der Jagdpanther hatte dafür eine "8,8-cm L/71", die L/71 ist sehr lang oder? Ich glaube der Jagdpanther hatte um Ressourcen zu sparen keinen Turm und konnte seine Kanone daher kaum bewegen, hat sich aber dennoch sehr gut bewährt offenbar.

Es gab sehr wenige Exemplare dieses Modells. M.W. wurden knapp über 300 davon gebaut. Von der ebenfalls mit der 88 mm Pak 43 bewaffneten Hornisse/Nashorn gab es knapp 500 Stück, während es z.B. von dem Marder III ca. 1.600 Exemplare gab und vom Hetzer über 2.500 gebaut wurden.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Sowjetpanzer vor ein 7,5cm Geschütz zu geraten war einfach deutlich größer als auf eine 8,8 zu stoßen. Für die meisten Ziele reichte die 7,5 cm völlig aus.


Der Panther selbst hatte auch eine schön lange "7,5-cm-KwK 42 L/70". Der Tiger 1 mit seiner "88-mm-KwK 36 L/56" war da offenbar um einiges kürzer. Hat die Kaliberlänge wirklich starken Einfluss auf die Durchschlagskraft? Ich dachte das Kaliber sei der absolut primäre Faktor!
Eigentlich ist es die Geschossgeschwindigkeit in Verbindung mit einem Geschoss dass hart genug ist. Und die Geschossgeschwindigkeit hängt bedeutend von der Lauflänge ab.

Die Russen haben so z.B. die Effektivität einiger ihrer Pak-Modelle verlängert in dem sie diesen schlicht längere Läufe verpassten.
Die sowjetische 57 mm -Pak hatte z.B. eine sehr gute Durchschlagskraft und wurde sogar nach dem Krieg noch verwendet.

57 mm anti-tank gun M1943 (ZiS-2) - Wikipedia, the free encyclopedia
 
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der Jagdpanther hatte dafür eine "8,8-cm L/71", die L/71 ist sehr lang oder? Ich glaube der Jagdpanther hatte um Ressourcen zu sparen keinen Turm und konnte seine Kanone daher kaum bewegen, hat sich aber dennoch sehr gut bewährt offenbar.
Es war nicht nur, um Ressourcen zu sparen, die AchtAcht hätte auch nicht in den Turm gepasst. Der Jagdtpanter war allerdings speziell für die Begleitung der Infanterie vorgesehen, um dieser die Feindpanzer vom Halse zu schaffen. Für diese Aufgabe benötigte er keinen Drehturm.
Hitler wurde wurde am 20.10.1943 ein 1:1 Holzmodell vorgeführt. Der war davon sofort begeistert und bezeichnete es als Panzerkasematte.
Die in den Jagdpanther eingebaute 8,8cm L/71 erhielt durch ihre Veränderungen die Bezeichnung 43/4.
 
Du sprichst zwar immer wieder interessante Punkte an, der Umfang und die Vielfältigkeit der Themen in deinen Beiträgen macht es jedoch schwierig darauf schlüssig zu antworten. :D

....Japan hatte glaube ich nur wenig in Panzerentwicklung gesteckt, ich würde mich schon als kleiner 1. und 2. WW-Freak bezeichnen, aber ich kann jetzt keinen japanischen Kampfpanzer der zwischen 1939 und 1945 zum Einsatz kam beim Namen nennen.

Das ist nicht ganz fair. Die japanische Armee hatte eine Anzahl von Panzer im Dienst (den Chi-Ha (Type 97 Chi-Ha - Wikipedia, the free encyclopedia) oder den Ha-Go (Typ 95 Ha-Go ? Wikipedia), sollte man als Panzerfreak schon bennenen können), die dem Standard der späten dreissiger Jahren schon entsprachen und nicht wesentlich schlechter als ihre westlichen Gegenparts waren, darunter einige sehr einfallsreiche Schwimmpanzer und Dschungel-"Pflügen" die den Amerikanischen und Britischen Sonderlösungen für den D-day (Hobarths Funnies und Hedgehog) um ein paar Jahre voraus gingen.

Die damalige begrenzte Japanische Industrielle Kapazität, verhinderte jedoch größere Zahlen oder eine weitere Entwicklung. Alles was nach dem M3-Stuart /Honey kam, war den japanischen Material haushoch überlegen.

War ja auch nicht so wichtig bei den hunderten von Inseln, da war die Marine das mit Abstand wichtigste sowie die Luftwaffe im Verband mit der Marine und von der Armee wohl eben Kompanien, Züge oder was auch immer zur Sicherung der Inseln und sicher werden auch die Japaner sehr viel Marineinfanterie gehabt haben, ich weiß nur von dem "Grenzvorfall" der glaub ich 1937 stattfand als japanische Truppen sich mit sowjetischen ein kleines Gefecht gaben (Grenzstreitigkeiten wegen des neuen Marionettenstaates Japans, Mandschurei oder wie das hieß?) , dabei haben die Japaner aber wohl den kürzeren ziehen müssen, ...

Du sprichst vom Nomonhan "Zwischenfall" bzw. der Schlacht von Chalchin Gol (Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt ? Wikipedia). Bei diesem "kleinen" Gefecht waren über 130.000 Mann beteiligt und es gab ca. 16.000 Tote und zigtausende Verletzte.
Die Japaner hatten Panzer dabei (sogar zwei ganze Panzerdivisionen mit 60 Panzern), jedoch in geringerer Anzahl und Qualität als die Sowjetischen. Überlegen war jedoch im wesentlichen die russische Anwendungsweise, verglichen mit den "französischen" Taktiken der Japaner.

...die Armee kämpfte gegen Chinesen ohne Panzer in den 30igern, aber gegen Sowjets mit ihren Panzern, auch die frühen aus den 30ern hatten die Japaner wohl wenig entgegen zu setzen.......

Gerade in China verwendeten die Japaner die meisten ihrer Panzer und mit dem größten Erfolg, dank der geringen Ausstattung mit Panzern oder Panzerbrechenden Waffen bei den Chinesen. Diese hatten nur einige wenige Exemplare alter französischer Renaults FT-17, britischer leichte Carden-Lloyds und Vickers, italienische CV 33 und sogar 10 Stück deutsche PzKpfW I. zur Verfügung (also fast alles leichte MG-Panzer). Später geringe Mengen an Amerikanischen Material dass über Burma geliefert wurde.

Chinesische Renaults:
 

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Der Untergang der Wilhelm Gustloff gilt soweit ich weis nicht als zivile Schiffartskatastrophe.

Und daher ist wohl die Titanic 1912, also noch vor dem ersten Weltkrieg ein unfassbares Unglück gewesen.

Und nun, 1945 nach 6 Jahren Krieg und in einer Phase in der es überall richtig dicke für die Deutschen kam - gehen 9000 Leute leider "unter" - im wahrsten Sinne des Wortes.

Gut möglich das die Titanic 1919 gesunken wäre ohne das wir heute noch davon sprechen..


"Deutschland konnte nicht wie Hitler seinen Generälen irgendwann mal sagte bis 1942 warten mit dem Krieg"


/ironie an
Stimmt, da wäre uns einiges entgangen.
/ironie aus.
 
Du sprichst zwar immer wieder interessante Punkte an, der Umfang und die Vielfältigkeit der Themen in deinen Beiträgen macht es jedoch schwierig darauf schlüssig zu antworten. :D



Das ist nicht ganz fair. Die japanische Armee hatte eine Anzahl von Panzer im Dienst (den Chi-Ha (Type 97 Chi-Ha - Wikipedia, the free encyclopedia) oder den Ha-Go (Typ 95 Ha-Go ? Wikipedia), sollte man als Panzerfreak schon bennenen können), die dem Standard der späten dreissiger Jahren schon entsprachen und nicht wesentlich schlechter als ihre westlichen Gegenparts waren, darunter einige sehr einfallsreiche Schwimmpanzer und Dschungel-"Pflügen" die den Amerikanischen und Britischen Sonderlösungen für den D-day (Hobarths Funnies und Hedgehog) um ein paar Jahre voraus gingen.

Die damalige begrenzte Japanische Industrielle Kapazität, verhinderte jedoch größere Zahlen oder eine weitere Entwicklung. Alles was nach dem M3-Stuart /Honey kam, war den japanischen Material haushoch überlegen.



Du sprichst vom Nomonhan "Zwischenfall" bzw. der Schlacht von Chalchin Gol (Japanisch-Sowjetischer Grenzkonflikt ? Wikipedia). Bei diesem "kleinen" Gefecht waren über 130.000 Mann beteiligt und es gab ca. 16.000 Tote und zigtausende Verletzte.
Die Japaner hatten Panzer dabei (sogar zwei ganze Panzerdivisionen mit 60 Panzern), jedoch in geringerer Anzahl und Qualität als die Sowjetischen. Überlegen war jedoch im wesentlichen die russische Anwendungsweise, verglichen mit den "französischen" Taktiken der Japaner.



Gerade in China verwendeten die Japaner die meisten ihrer Panzer und mit dem größten Erfolg, dank der geringen Ausstattung mit Panzern oder Panzerbrechenden Waffen bei den Chinesen. Diese hatten nur einige wenige Exemplare alter französischer Renaults FT-17, britischer leichte Carden-Lloyds und Vickers, italienische CV 33 und sogar 10 Stück deutsche PzKpfW I. zur Verfügung (also fast alles leichte MG-Panzer). Später geringe Mengen an Amerikanischen Material dass über Burma geliefert wurde.

Chinesische Renaults:


Danke für die Infos :) Ich sagte WW-Freak und nicht Panzerfreak ;) Okay, stimmt irgendwo hatte ich das gelesen mit leichten Panzern, aber angesichts des Panzerwettrüstens in Europa und im kleinerem Maße in Nordafrika sind das kleine leichte Panzer gewesen die für alles mögliche verwendet wurden, z.b. Flammenwerfer-Panzer usw... hab ich jedenfalls in einer Doku mal gesehen, war auch bei den Amis beliebt, leichte Panzer bei Landungen die effektiv gegen die raffinierten Tunnelsysteme der Japaner vorgehen konnten, ein 20-40m? langer Feuerstrahl in einen Graben ist da "ziemlich" effektiv. In Europa wären sie nicht mal als Spähfahrzeuge geeignet wegen der Motorisierung. Irgendwie keine "echten" Panzer für mich^^ eher leicht gepanzerte Transporter oder so, selbst das MG war anfangs nur im Kaliber 6,5mm.

Nehmen wir den Type 95, sieht den Daten nach aus wie ein besserer Panzer II mit einer 37mm statt 20mm Hauptwaffe. Der Type 95 ist etwas stärker gepanzert, aber die 57mm Kanone ist für einen Kampfpanzer zu schwach, ebenso die Panzerung. Das gute daran: er ist leicht, aber mit 170 PS so schlecht motorisiert, dass er trotz seiner ~15 Tonnen nur auf 38km/h (vermutlich Straße?) kam und das bei einer Reichweite von lediglich 210km. Das war eig. schon 1938 veraltet aber wurde laut der Wiki-Verlinkung bis 1943 weiter gebaut? Wiegesagt vermutlich nur gegen die (ich hoffe nicht mein nächster Fehler^^) vermutlich schlecht ausgerüsteten Chinesen eine echte Verbesserung der Type 95.

Das mit dem Grenzvorfall ja den meinte ich, "klein" war vlt. falsch aber es kam ja dann der Nicht-Angriffspakt und es war dann eben ein großes Aufeinandertreffen, welches jedoch zu keinem Sowjetisch-Japanischem Krieg führte ;) Ich hatte 1937 im Kopf, vlt. gab es da einen kleineren Konflikt. Jedoch sind auch bei dieser Schlacht die Japaner im Bereich der Panzer hoffnungslos unterlegen gewesen und bei Flugzeugen auch (wobei das eher eine Frage der Stationierung war, eine recht gute Flugzeugindustrie hatten die Japaner ja glaub ich, auch wenn gegen Kriegsende wohl die Allierten immer mehr aufholten.

Ich glaube einem Konflikt gegen die sowjetischen T-34, IS-1 und IS-2 und den anderen Panzern wäre Japan in keinster Weise gewachsen gewesen. Das meinte ich, wobei es natürlich gerade für Nazideutschland eine große Hilfe gewesen wäre, welche sowjetische Truppen gebunden hätte und Hilfslieferungen die über den Pazifik und über Wladiwostok liefen deutlich erschwert hätte.

Ebenfalls wären wohl viele Industriegebiete die vor den Deutschen hinter den Ural evakuiert wurden dadurch in der Reichweite von japanischen Langstreckenbombern, womit das sichere Gebiet in der Sowjetunion weit nach Nordsibirien verlegt worden wäre, wo alleine das Klima schon die Arbeit erschwert, von Infrastruktur und Reichweite mal ganz zu schweigen. Stattdessen haben die Japaner noch die USA mit ins Boot geholt.
 
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Ich hatte 1937 im Kopf, vlt. gab es da einen kleineren Konflikt.

Es gab mehrere Konflikte in und um die Mandschurei im Vorfeld des WK II, auf die letzte dieser Operationen komme ich später noch einmal zurück. Tante Wiki gibt hier einige kurze Infos zum Verlauf der Mandschurei-Krise, siehe vor allem die internen Links.

...und bei Flugzeugen auch (wobei das eher eine Frage der Stationierung war, eine recht gute Flugzeugindustrie hatten die Japaner ja glaub ich, auch wenn gegen Kriegsende wohl die Allierten immer mehr aufholten.

Über das Abschneiden der Kaiserlich Japanischen Heeresluftwaffe im Grenzkonflikt habe ich jetzt noch nichts konkretes gefunden, aber im direkten Vergleich der Typen, würde ich die Japaner nicht als unterlegen einschätzen. Die Rote Luftflotte benutzte wahrscheinlich in der Masse I-16 und I-153, wobei vor allem erstgenannte, zu dieser Zeit noch ganz brauchbar war. Allerdings standen der Kaiserlich Japanischen Luftwaffe zu dieser Zeit auch Typen wie die Nakajima Ki-27 und die Mitsubishi A5M zur Verfügung, die beide keine schlechten Jäger waren. Inwieweit diese an dieser Front zum Einsatz kamen, kann ich, wie gesagt, nicht beurteilen.

Die japanischen Jäger dominierten allerdings die ersten beiden Jahre des Pazifikkrieges, bis zum massenhaften Auftauchen der F6F und der F4U. Die P-40 konnten mit den schnellen und wendigen A6M nicht mithalten, wenngleich die Flying Tigers Flugmanöver entwickelten, die es ihnen erlaubten, die mangelnde Wendigkeit der P-40 wenigstens teilweise auszugleichen. Die F4F hatten ähnliche Probleme, die sie aber durch ihre enorme Zähigkeit teilweise ausgleichen konnten. A6M vertrugen dagegen nur sehr wenige Treffer, da sie nicht über selbstdichtende Tanks verfügten.

Ich glaube einem Konflikt gegen die sowjetischen T-34, IS-1 und IS-2 und den anderen Panzern wäre Japan in keinster Weise gewachsen gewesen. Das meinte ich, wobei es natürlich gerade für Nazideutschland eine große Hilfe gewesen wäre, welche sowjetische Truppen gebunden hätte und Hilfslieferungen die über den Pazifik und über Wladiwostok liefen deutlich erschwert hätte.

Wie der Angriff auf die Mandschurei/Mandschuko im August 1945 zeigte, konnten sie auch nicht mit den modernen Typen mithalten; aber das war ja schon beim M4 der Fall.

Wie du bereits anklingen läßt, hätte die wichtigste Unterstützung der Japaner für das Deutsche Reich in der Eröffnung einer zweiten Front und der damit einhergehenden Bindung von Material, Soldaten und Logistik für die Sowjetunion zu erheblichen Problemen geführt. Auch wenn ein Angriff nicht erfolgreich gewesen wäre, hätte er erhebliche Ressourcen der Roten Armee gebunden, die diese dringend gegen die Wehrmacht brauchte.

Das Unterbinden von Lend-Lease-Lieferungen finde ich einen interessanten Ansatz, der für die Sowjetunion sicher schwere Folgen zeitigen hätte können.

Ebenfalls wären wohl viele Industriegebiete die vor den Deutschen hinter den Ural evakuiert wurden dadurch in der Reichweite von japanischen Langstreckenbombern, womit das sichere Gebiet in der Sowjetunion weit nach Nordsibirien verlegt worden wäre, wo alleine das Klima schon die Arbeit erschwert, von Infrastruktur und Reichweite mal ganz zu schweigen.

Die Kaiserliche Japanische Heeresluftstreitkräfte verfügten tatsächlich über einige Bomber mit höherer Reichweite als die Luftwaffe, z.B. Mitsubishi G3M "Nell" und G4M "Betty", deren Bombenlast aber für strategische Angriffe zu gering ist (bei beiden 800 kg). Ob ein solcher Einsatz allerdings sinnvoll möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Mehr oder weniger die gesamte Flugstrecke hätte über sowjetischem Gebiet gelegen, das bedeutet immer im Bereich der Jagdabwehr. Es wäre also massiver Geleitschutz durch Langstreckenjäger unerlässlich gewesen (was ansonsten passiert, zeigt die Operation Double Strike).
 
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Die Kaiserliche Japanische Heeresluftstreitkräfte verfügten tatsächlich über einige Bomber mit höherer Reichweite als die Luftwaffe, z.B. Mitsubishi G3M "Nell" und G4M "Betty", deren Bombenlast aber für strategische Angriffe zu gering ist (bei beiden 800 kg). Ob ein solcher Einsatz allerdings sinnvoll möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Mehr oder weniger die gesamte Flugstrecke hätte über sowjetischem Gebiet gelegen, das bedeutet immer im Bereich der Jagdabwehr. Es wäre also massiver Geleitschutz durch Langstreckenjäger unerlässlich gewesen (was ansonsten passiert, zeigt die Operation Double Strike).

Wenn man auf den Globus schaut, sieht man zudem, dass Tscheljabinsk (Standort eines der Hauptwerke für die T34-Produktion) weiter entfernt von Japan und deren besetzten Gebieten lag als vom Deutschen Reich und dessen damaligen Eroberungen.

Berlin-Tscheljabinsk: 3163 Km
Kiev-Tscheljabinsk: 2144 Km

Tokyo Tscheljabinsk: 6300 Km
Baotou (China) Tscheljabinsk:3900 kM (westlichster in Nordchina von den Japanern besetzter Ort)
 
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