Teilung des römischen Reiches um 500???

hooop

Neues Mitglied
Hallo,
ich soll einen Vortrag in Geschichte halten über den erfall des römischen Reiches um 500. Meine Lehrerin sagt, dass sie damit die Teilung meint, aber ich seh da irgendwie nicht durch, da das Reich ja schon 395 von Theodius (oder wie der heißt) geteilt wurde. Und da isr ja auch nicht groß was passiert, er hat es ja nur seinen Söhnen gegeben und die haben es halt nich auf die Reihe bekommen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, was sie von mir möchte :rotwerd:
Kann mir wer helfen, bitte?? :cry:
Danke :winke:
 
Vermutlich möchte sie von Dir etwas über den Prozess des Verfalls des Westreiches hören, eben von der Reichsteilung über die Auflösung durch die Völkerwanderung, bis hin zur Absetzung des Romulus Augustulus 476 (der lohnte nicht mal ermordet zu werden, so schwach war der...).
 
Hi,

nen Tipp und das kommt immer gut an, mach nen Zeitstrahl, ne Kurzübersicht. Erklär mit einleitenden Worten die Geschichte und die Macht Roms. Dann die Beweggründe zur Teilung im Besonderen.
Achja und rede doch mit deiner Lehrerin, vielleicht hat sies auch nur falsch ausgedrückt und das wär doch dann mehr als blöd.

Viel Glück auf jedenfall :winke:
 
ich hatte ja schon mit ihr geredet und gefragt, ob sie vllt den zerfall des weström. reiches meint, aber sie meint nur die gründe für die teilung um 500 :S
 
ich hatte ja schon mit ihr geredet und gefragt, ob sie vllt den zerfall des weström. reiches meint, aber sie meint nur die gründe für die teilung um 500 :S

Deine Lehrerin scheint die Geschichte neu schreiben zu wollen. Lass Dir mal Literatur von ihr nennen, in der eine Teilung des Römischen Reiches um 500 statt findet. :autsch:
Ganz platt gesagt, war 476 n. Chr. Schluss mit dem Weströmischen Reich. Da gab es um 500 nichts mehr zu teilen. Nördlich der Alpen waren die fränkischen Könige Nachfolger der römischen Herrschaft, auf der iberischen Halbinsel hatten sich längst die Westgoten etabliert und im Kernland Italien herrschten die Ostgotenkönige. Letztere verstanden sich als Herrscher über die Römer als Beauftragte des Kaisers von Byzanz. 488 n. Chr. bot Kaiser Zenon Theoderich d. Gr. die Möglichkeit, Italien Odoaker zu entreißen und als sein Stellvertreter dort zu regieren.

Wenn Deine Lehrerin das meint, dann sollte sie es auch sagen. Solche unpräzise Aufgabenstellung verhagelt Schülern ja von vornherein das Interesse an Geschichte.:S
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke,dass die von Diocletian eingeführte Tetrarchie eine Rolle gespielt hat,vllt. wurde so der absolute Gedanke eines von Rom aus zentralistisch regierten Staates abgeschwächt,Konstantin machte auch noch Konstantinopel zur Hauptstadt(auch wenn wieder ein geteiltes Kaisertum eingeführt worden war).
Byzanz versuchte aber auch noch in der Spätzeit Rom zu helfen(468 Flottenexpedition gegen Vandalen),sogar noch im 6. Jahrundert konnte Byzanz Italien,Nordafrika und Südspanien wiedererobern ,wenn auch nur für kurze Zeit...was mit der Fragestellung deiner Lehrerin gemeint wahr habe ich glaube ich auch nicht ganz verstanden,aber ich hoffe ,dieser Eintrag hat dir geholfen :)
 
Die Tetrarchie sollte niemals als Teilung des Reiches verstanden werden. Sie sollte eine bessere administrative Durchdringung des Reiches erlauben, indem eben je ein 'Kaiser' an allen Brennpunkten parat sein können sollte und durch ein entsprechendes Hinterland auch in die Lage versetzt wurde entsprechend zu handeln. Die Idee des Gesammtreiches wurde niemals aufgegeben. Es gab zwei herausgehobene "Augusti" als 'Oberkaiser', bei dem der Dienstälteste einen Vorrang eingeräumt werden sollte. Jeder hatte als 'Unterkaiser' einen "Caesar" bei der Hand, der ihm Unterstellt war und in das Amt des 'Augustus' nachrücken sollte, sobald dessen Amtszeit abgelaufen war. Allein schon die Tatsache, dass das 'Amt' des Kaisers in der Tetrarchie nur noch auf Zeit vergeben werden sollte, macht es schwierig sich das vorzustellen. Ersetze in Gedanken das Wort Kaiser also besser mit 'Präsident' oder etwas Ähnlichem damit der Unterschied zu einer echten Monarchie klarer wird.
So weit die Theorie...


Praktisch überlebte diese Amtsteilung nur die erste Periode, als Diokletian und sein Mitaugustus friedlich zurücktraten, doch dann begann der Kampf um die Ämter. Konstantin der Große wurde letztlich Sieger und ersetzte die Tetrarchie wieder durch ein monarchistisches Kaisertum in einem geeinten Reich unter seiner Herrschaft. Die durch ihn gegründete Dynastie teilte sich nach seinem Tode die Amtsgeschäfte ebenfalls regional auf, denn das Prinzip regionale Scherpunkte der Herrschaft zu setzten lies sich nicht umgehen. Daraus entwickelte sich in der Folge letztlich die Reichsteilung, auch wenn der Zuschnitt der Teilbereiche nicht allzu konstant blieb. Es lag an der Schwäche der römischen Innenpolitik und dem Ehrgeiz der Kaiser der Teilreiche das diese Entwicklung letztlich so verlief. Ohne den äußeren Druck wäre die Regionalisierung in Teilreiche allerdings gar nicht administrativ notwendig gewesen.
 
Die Tetrarchie sollte niemals als Teilung des Reiches verstanden werden. Sie sollte eine bessere administrative Durchdringung des Reiches erlauben, indem eben je ein 'Kaiser' an allen Brennpunkten parat sein können sollte und durch ein entsprechendes Hinterland auch in die Lage versetzt wurde entsprechend zu handeln.

Das ist richtig. Auch nach dem Tode von Theodosius I. und der Aufteilung des Reiches unter seinen Söhnen Honorius und Arcadius (West-/Oströmisches Reich) blieb die Idee von dem "einen" Imperium bestehen. Erst um 420 herum, begannen die Reiche politisch auseinanderzudriften, als das Westreich in Folge des Drucks von außen durch die Barbaren immer schwächer wurde.

s.d.caes.
 
Ja Tiberius, nach dieser Zeit begannen sich die "Teilreiche" als beständige Einrichtungen zu etablieren. Weiterhin ohne das der Gedanke der Einheit aufgegeben wurde. Wichtig ist auch, dass sich die Kaiser beider Teilreiche immer gegenseitig anerkannten. Das ist m. E. wichtig im Kontext des Untergangs des Weströmischen Reiches und um Usurpatoren von legitimen Kaisern zu unterscheiden. Darum verlinke ich gerade einen anderen Beitrag von mir, der in diese Kerbe schlägt.

http://www.geschichtsforum.de/293349-post22.html

Die dort genannten Daten mögen in diesem Zusammenhang interessant sein.
 
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