Also insbesondere die evangelische Kirche, erinnert sei hier exemplarisch an die Verbrennung von Oskar Brüsewitz (evangelischer Pfarrer) im Jahre 1976 in Zeitz (die sehr viel Aufsehen erregte), wurde in den 80er Jahren zum Sammelbecken von allerlei Gruppen verschiedenster Art - Umweltgruppen oder eine Art Friedensbwegung (Schwerter zu Pflugscharen), Opposition i.a.. Vor allem einte die Christen die Ablehnung des DDR-Systems, zumindest in gewissen Aspekten.
Die katholische Kirche spielte eine geringere Rolle - nur durch die Flüchtlinge aus den Ostgebieten sowie den wenigen bereits vorhandenen Katholiken in der Diaspora mit Ausnahme des Eichsfeldes (Wallfahrten auch zu DDR-Zeiten, die nicht unterdrückt werden konnten) und den Sorben in der Lausitz. Insbesondere das Eichsfeld blieb auch zu DDR-Zeiten ziemlich katholisch.
Zu DDR-Zeiten gab es einen großen Rückgang an Mitgliedern in beiden Kirchen, die auch für die evangelische zu einer Minderheitenkirche geführt hat.
Interessant ist im Zusammenhang mit der Kirche auch die Veränderung in der Organisationsstruktur der evangelischen und katholischen Kirche in der DDR. Bund der Evangelische Kirche in der DDR 1969 gegründet. So wurden große Teile der DDR in katholischen Bistümern, deren Bischof im Westen saß und hier nur ein apostolischer Administrator. Seit 1972 waren große Teile der DDR der Kurie direkt unterstellt und nicht mehr den Bistümern. Von zentraler Bedeutung war auch die Hilfe (auch finanzieller Art) für die Bezahlung des Personals und den Unterhalt bzw. sogar Neubau von Kirchen in der DDR. Solche Bauvorhaben die Devisen brachten hatten nach Militärbauten die höchste Priorität. Anhand des Kirchensteuergesetzes aus der Wendezeit 1990 kann man schon die Struktur der Kirche (Kann ich auch einmal genauer nachschlagen.) erahnen:
Kirchensteuergesetz der DDR
Es gab keinen Kirchensteuereinzug zu DDR-Zeiten, also vor 1989. Das Kirchgeld musste direkt bezahlt werden.
In Erfurt befand sich übrigens die einzige Ausbildungsstätte für katholische Priester in der gesamten DDR.
Natürlich gab es auch immer eine Gratwanderung zwischen Systemanpassung und -widerstand. Beispielsweise war es üblich in der 8. Klasse an der Jugendweihe teilzunehmen um auf die Erweiterte Oberschule gehen zu können und dann erst in der 9. Klasse die Konfirmation zu machen.
Pfarrerskinder wurden bei dem Zugang der EOS in der Regel eher benachteiligt wie Kinder von sog. Intelligenzlern im allgemeinen.
So viel in Kürze und auf die Schnelle.