Ja was wollten die Japaner denn? Die Pazifischen Inseln und China? Ganz Asien?
Wer weis da mehr?
Die imperiale Politik Japans hatte ursprünglich - etwa ab 1931 - die Bildung einer Hegemoniezone zum Inhalt, die sich plangemäß und als politischer Konsens (in Japan) auf China und die Mandschurei erstreckte. Korea war schon vor dem Ersten Weltkrieg annektiert worden, nach dem Weltkrieg verfügte man auch über die Mandatsgebiete im Pazifik.
Diese japanische Politik - 1938 einmal in der Konoye-Rede als "Neue Ordnung" benannt, bezog sich ursprünglich (=zunächst) auf diese genannte Teile Ostasiens. Parallel was auch in internen japanischen Dokumenten und in der Außenpolitik von der "Großasiatischen Wohlstandsphäre" die Rede, eigentlich nur eine Weiterentwicklung der imperialen Ziele der 30er und der "Neuen Ordnung" Konoyes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Großostasiatische_Wohlstandssphäre
In der Mandschurei geriet man recht schnell mit der Sowjetunion aneinander,
http://de.wikipedia.org/wiki/Mandschurei-Krise
und zog den Kürzeren, so dass die japanische Sorge um das sog. "Nordflankenproblem" schließlich nach Verhandlungen 1940/41 zum sowjet.-japanischen Nichtangriffspakt führte.
In China besetzte man Küstengebiete und Nordchina, wohl in der Erwartung, dass der Rest zusammenbricht und keine beachtliche Macht in Ostasien mehr darstellen kann. Dabei hatte man sich nicht nur militärisch verrechnet - auch die westlichen Großmächte stützten China mit Lieferungen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Second_Sino-Japanese_War
Japan versuchte mehrfach, die westlichen Großmächte GB, F und USA von der China-Krise abzulenken, u.a. indem weitreichende Handelszusagen für die Zeit nach der Krise in Aussicht gestellt wurden. Man interpretierte die westlichen Interessen als Wirtschaftsinteressen und versprach offene Märkte. Ein Vorgehen gegen Südostasien war - soweit mir bekannt - nicht in den Planungen bis dato enthalten, zumal auch dort in einem solchen Fall eine sofortige Konfrontation mit den europäischen Mächten drohte.
Die Strategie änderte sich im Zeitablauf durch zwei Veränderungen:
- Frankreichs Niederlage in Europa, verbunden mit der Schwächung Großbritanniens im Krieg mit Deutschland; zudem wurden die Niederlande besetzt)
- die sich stetig verschärfende Wirtschafts- und schließlich Embargopolitik der USA gegen Japan in Folge des nicht beendeten Chinakrieges; die USA blockierten außerdem in Form der Philippinen die SO-Expansion.
Die Verschärfungen kann man an drei Entwicklungen ablesen: auf japanischen Druck schloß Großbritannien zeitweilig die sog. Burma-Straße, über die der Nachschub für die chinesischen Truppen lief. Mit den Niederlanden wurde 1940 über die Ablieferung der kompletten Ölproduktion in SO-Asien verhandelt (ergebnislos, diese ging an GB); schließlich besetzte man frz.-Indochina und baute dort Stützpunkte für Marine und Luftwaffe.
Damit wurde die politische, ökonomische und militärische Zielrichtung der japanischen Expansion endgültig nach Südostasien gelenkt: die dortigen Rohstoffe mußten für Japan unbedingt gesichert werden (insbesondere Öl und Kautschuk), wenn der Krieg in China auf US-Druck nicht kurzfristig liquidiert werden sollte. Nach Sicherung des "Nordflankenproblems" im April 1941 (Nichtangriffspakt mit SU) fiel Anfang Juli 1941 auf der kaiserlichen Kriegskonferenz die Entscheidung: die Sicherung der Rohstoffgebiete SO-Asiens; das bedingt zwingend die vorherige Ausschaltung der US-Pazifikflotte, während man glaubte, mit den geschwächten britischen Kräften fertig zu werden. Diese Expansion reichte dann über Malaya bis nach Burma an die indische Grenze, eine Entwicklung im Kriegsverlauf zur Sicherung der Peripherie der zu erobernden Gebiete.
P.S.
Wenn man die Zielsetzungen bewertet, sollte nicht übersehen werden, dass hier verschiedene Kabinette unterschiedliche Gewichtungen vornahmen, zudem Marine und Heer durchaus unterschiedliche Beurteilungen in dieser imperialen Politik aufwiesen.