...der aufrechte Gang, bei dem im Unterschied zu anderen zweifüßigen Arten der Rumpf senkrecht gehalten wird und im Stand sowohl das Hüft- als auch das Kniegelenk mindestens einer Körperseite überstreckt werden. Der Schädel des Menschen zeigt im Vergleich mit allen anderen Primaten einen deutlich größeren Hirnschädel. Jedoch ist weder die absolute noch die relative (im Vergleich zur Körpergröße) Gehirngröße des Menschen einmalig und besonders; kennzeichnend für ihn ist die extreme Ausdehnung der Großhirnrinde durch Faltung. Bei den Sinnesleistungen ist der Geruchssinn verhältnismäßig zurückgebildet. Beim Gehör steht der Mensch den tagaktiven höheren Tierprimaten hinsichtlich Hörschwelle und Frequenzumfang nicht oder kaum nach; er hat jedoch neue Hirnzentren erworben, die seinem Gehör eine völlig neue biologische Wertigkeit zumessen (z. B. Musik, Sprache). Der Gesichtssinn des Menschen ist hinsichtlich Farbsehen und räumlichem Erkennen jenem der Menschenaffen vergleichbar. Ähnlich dem Gehör ermöglicht der Gesichtssinn jedoch völlig neue kognitive Leistungen. Charakteristisch ist auch die Ausgestaltung des Gebisses. Die im Verlauf der Evolution zu beobachtende Verkürzung der Schnauzenregion reflektiert die allmähliche Zunahme tierischer Nahrung bei einem relativ geringen Anteil hartfasriger, schwer zu beißender Nahrung. Die Anzahl der Zähne blieb im Verlauf der Evolution der Altweltaffen, also auch von Menschenaffen und Mensch konstant, mit Ausnahme des »Weisheitszahns«. Unter der Haut des Menschen befindet sich als einziger der Primaten eine wohlausgebildete, isolierende Fettschicht. Die menschliche Haut besitzt wesentlich mehr Schweißdrüsen als die Haut der Menschenaffen, andererseits jedoch weniger Duftdrüsen, die auf die Scham- und Analgegend, die Achselhöhlen und, in geringem Maße, auf den Warzenhof der weiblichen Brüste beschränkt sind. Die Rückbildung des Haarkleides setzt eine schon bei Schimpansen zu beobachtende Entwicklung extrem fort. Ein weiteres Exklusivmerkmal der menschlichen Haut sind die Brüste der Frau, die nur bei stillenden Menschenaffenweibchen jenen des Menschen ähneln. Auch die vorgestülpten Schleimhautlippen des Mundes und die großen Schamlippen sind Kennzeichen des Menschen. Ein wichtiges biologisches Merkmal des Menschen ist das Alter, eine Lebensphase, die bei Frauen immer, bei Männern oft ohne weitere Nachkommen bleibt und die, je nach kulturell bedingter Definition, oft mehrere Jahrzehnte dauern kann. Dieses Phänomen ist unter den Primaten einzigartig und im Zusammenhang mit der Evolution des Gehirns und einer langen Lernphase der Kinder zu sehen.
Der Mensch hat 2 mal 22 Autosomen und zwei Geschlechtschromosomen, also 46 Chromosomen im Zellkern jeder Körperzelle. Der doppelte Chromosomensatz aller Menschenaffen umfasst hingegen 2 mal 23 plus 2, also 48 Chromosomen. Die Übereinstimmung der Erbsubstanz DNA zwischen Mensch und Schimpanse beträgt über 98,5 %. Die offensichtlichen großen Unterschiede zwischen diesen beiden Primaten beruhen wohl auf entscheidenden Wirkungen der sogenannten Regulatorgene.
Das Verhalten der Spezies Mensch wird neben der Sprache durch die einzigartige Häufigkeit und Bedeutung des Spiels für das Individual- und Gemeinschaftsleben gekennzeichnet. Die Evolution des Spiels wird dabei zunehmend als eines der Fundamente menschlicher Kulturfähigkeit angesehen. Basierend auf der Entwicklung des Gehirns gehören auch Verhaltensleistungen der Philosophie, der Ethik und Religion, der Naturwissenschaften und der Technologie zu den den Menschen charakterisierenden Eigenschaften. Die Sprache war es auch, die dem Menschen beziehungsweise seinen Vorfahren die Entfaltung der heute bestehenden Kultur ermöglichte, wobei in der Geschwindigkeit der Kulturentwicklung eine gleichmäßige Beschleunigung festzustellen ist. Am Anfang ging die Kulturentwicklung noch teilweise durch erbliche Änderung vonstatten. Später trat eine Beschleunigung durch die Entstehung der motorischen Sprachregion ein, die Verständigung, abstraktes Denken und kulturelle Fortentwicklung durch Tradierung ermöglichte.