Am 20. April
jul./ 2. Mai 1876
greg. brach der Aufstand aus. Das Regierungsgebäude in
Kopriwschtiza und
Panagjurischte, der Konak, in dem sich türkisches Militär verschanzt hatte, wurde gestürmt. Die Rebellion griff auf Klisura, Brazigowo,
Batak und Peruschtiza über. Mancherorts brachen Einzelaufstände plötzlich, planlos und führerlos aus. Gegen die rebellierende Bevölkerung wurden insgesamt 80.000 türkische Freischärler (
Başı Bozuk) und
Tscherkessen und 10.000 reguläre
osmanische Kräfte (
Redifen und
Nizam-ı cedid) sowie das
ArtillerieBataillon von
Edirne aufgeboten. Zusätzlich wurden weitere Armeeeinheiten aus
Kairo und
Trapezunt eingefordert. Während der Kämpfe wurde die ganze Region Opfer von den marodierenden osmanischen Freischärlern
Başı Bozuk und
Tscherkessen.
[2][3]
Am 22. April
jul./ 4. Mai 1876
greg. wurde die Unabhängigkeit in Batak verkündet. Batak war für die folgenden zehn Tage eine freie und unabhängige Republik, die unter der Leitung des Revolutionskomitees stand. Am 26. April
jul./ 8. Mai
greg. wurde
Klisura als erste Rebellenhochburg von der türkischen Garnison von Sofia unter der Führung von Hasan Bej eingenommen. Besondere Verdienste dabei sollen die
Başı Bozuk von Tosun Bej gehabt haben. Am 30. April
jul./ 12. Mai
greg. wurde Batak von einer osmanischen Armee aus 8.000 Soldaten umzingelt. Der Kampf dauerte fünf Tage und Nächte und erstreckte sich auch auf den Ort Galagonkata, auf die Schule Kyrill und Method und auf die Kirche „Sweta Nedelja". Diese Kirche war die letzte Festung des Aprilaufstandes und ist das einzige erhalten gebliebene Gebäude von damals. Es folgte einer der der grausamsten Teile des Aufstandes: Das
Massaker von Batak.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bulgarischer_Aprilaufstand_1876#cite_note-Stojanow-2
Vom 29. April
jul./ 11. Mai
greg. bis zum 7. Mai
jul./ 19. Mai
greg. führten im
Erzengel-Michael-Kloster im Tal des Flusses
Drjanowo 200 Aufständische einen verzweifelten Kampf gegen die Übermacht der 10.000 Mann starken
osmanischen Armee unter der Führung von Fazla Pascha.
Am 28. Mai bestieg
Botew mit 205 Mitgliedern seiner Tscheta in Giurgiu das österreichische Schiff „Radetzky“ und zwang am folgenden Tag den Kapitän, am anderen Ufer bei Kozloduj anzulegen. Am 1. Juni fand Botew durch die Hand eines osmanischen Scharfschützen den Tod und seine Tscheta wurde aufgerieben.
Ein Ort nach dem anderen fiel in die Hände der osmanischen Armee. Mehrere tausend Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wurden grausam ermordet. Viele wurden bei lebendigem Leib in den Dorfkirchen verbrannt. Internationale Untersuchungskommissionen bemühten sich, die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Zerstörung an Städten, Dörfern, Kirchen und Klöster festzustellen. Der russische Konsul in
Edirne, ein Korrespondent des „
Figaro“ und der deutsche Konsul in
Plowdiw untersuchten das Gebiet um diese Stadt. Die englischen Liberalen schickten Sir Walter Baring und Sir Garchino. Unabhängig davon untersuchten die Amerikaner durch ihren Generalkonsul Eugen Skyler die Folgen. Die amerikanische Kommission berichtete nur für die Gebieten um Plowdiw,
Sliwen und Weliko Tarnowo
„[...] 15 000 Opfer, meistens Frauen und Kinder, zu verzeichnen waren, daß 79 Dörfer, 9000 Häuser, 200 Kirchen, 10 Klöster und Schulen zustört wurden und etwa 72 000 Bulgaren obdachlos waren.“[4] Der Aprilaufstand endete mit einer Katastrophe und kostete zwischen 30.000 und 60.000 Menschen das Leben,Hunderttausende wurden verfolgt und nach Kleinasien verschleppt. Die europäische Öffentlichkeit nahm erstmals die bulgarische Frage wahr.