Auch nach dem Aachener Frieden gelang der französischen Diplomatie, welcher der Vicomte de Plusieulx vorstand ein Achtungserfolg, indem am 1. April 1749 und nochmals am 17. Januar 1751, bei letzterem Mal auf sogar acht Jahre, Subsidienverträge mit der Kurpfalz ausgehandelt wurden, welche die Pfalz verpflichteten im Ernstfall 6.000 Mann an Hilfstruppen zu stellen.
Dies änderte allerdings nichts daran, dass Carl Theodor von der Pfalz im Interesse der gemeinsamen Wittelsbacher Politik von Kurbayern und Kurpfalz, auf einen Ausgleich mit dem Wiener Hof hin arbeitete. Dieser grundsätzliche Kurs wurde auch nicht dadurch zu Fall gebracht, dass der pro kaiserliche Minister Wrede im April 1756 u.a. durch die Vermittlung des französischen Gesandten Zuckmantel entlassen wurde. Immerhin verdeutlicht dieser Erfolg den Einfluss, welchen der französische Diplomat zu dieser Zeit noch am Mannheimer Hof inne hatte.
Der Ausbruch des Siebenjährigen Krieges versetzte Carl Theodor und dessen Außenpolitik in eine schwere Lage, da durch diesen Krieg und den eindeutigen pro französischen Bindungen Preußen drohte, die noch 1741 verlauteten Vereinbarungen bezüglich des Jülicher Erbes für null und nichtig zu erklären.
Darüber hinaus kam es zu ersten ernsthaften Hinweisen auf ein künftiges endgültiges Zerwürfnis mit dem Versailler Hof. Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken hatte in Louis XV einen entschiedenen Gönner und darüber hinaus die besten Beziehungen zu Madame de Pompadour. Diese enge Bindung des Herzogs zu Versailles führte zu einem Zwiespalt in welchen das Außenministerium unter Antoine Louis Rouillé (1689-1761) geraten musste, da Carl Theodor eine Erweiterung der französischen Garantien auf eine Erbregelung innerhalb des wittelsbachischen Hauses vorsah. Diese sollte das Erbe auch auf weibliche nähere Mitglieder der Familie ausdehnen, womit Carl Theodor offensichtlich den weiterhin protestantischen Herzog Christian IV. (1722-1775) von der Erbfolge ausschließen wollte. Das anfängliche Hadern der Versailler Außenpolitik sorgte für ein Ärgernis bei der pfälzischen Kurfürstin Elisabeth Auguste, die eigentlich einer pro Frankreich ausgerichteten Außenpolitik positiv gegenüber stand, aber eindeutig von der neuen Erbregelung zu profitieren schien, zumal der Kurfürst in den ersten Jahrzehnten mehrfach ernsthaft erkrankt war, was die Sache nicht wenig dringlich machte. Schließlich wurde diese Krise von 1756/57 aber überwunden, indem Frankreich einlenkte. Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass Louis XV daraufhin 1758 Christian IV. dahin brachte, zum katholischen Glauben zu konvertieren. Dies schien zwar eine Barriere der Bedenken seiner kurbayerischen und kurpfälzischen Verwandten aus dem Weg geräumt zu haben, änderte aber nichts an dem Wunsch derselben, den Pfalz-Zweibrücker Verwandten vom Erbe möglichst fern zu halten.
Nachdem sich diese Streitigkeiten vorerst gelegt hatten, traten im Zuge des Krieges neue hinzu. Nachdem Düsseldorf, das von den Kurpfälzern verteidigt worden war, von der Armee des Herzogs Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg (1721-1792) genommen worden war, kam es zu Vorwürfen von Seiten der Franzosen. Darüber hinaus zogen die Kurpfälzer ihre Truppen im November 1758 aus dem Krieg zurück, da der Vertrag mit Frankreich auslief. Mit einem erneuten dreijährigen Subsidienvertrag vom 30. April 1759 versicherte sich Frankreich allerdings in der Folge wiederum der kurpfälzischen Hilfstruppen. Noch während des Krieges lief dieser Vertrag aus. Weder der Außenminister Wachtendonk, der besonders darauf drängte, noch der französische Vertreter erreichten eine Verlängerung des Subsidienvertrages 1762. Der Präsident des Hofrates Zettwitz, welcher zusehends Wachtendonks Einfluss verringerte und pro kaiserlich eingestellt war, der französische Hof käme ohnehin nicht den Zahlungsverpflichtungen nach.
Zwischenfälle an der französisch - pfälzischen Grenze erhöhten den Druck auf den Vertreter Frankreichs in Mannheim 1762/63. So wurde im Herbst 1763 O’Dunne zum Gesandten Frankreichs in Mannheim ernannt. Der Friede von Hubertusburg von 1763 brachte keine weitreichenden Folgen für die französisch-pfälzischen Beziehungen, welche überdies während des Siebenjährigen Krieges eher abgekühlt waren, dass selbst das Außenministerium des César Gabriel de Choiseul, Duc de Praslin (1712-1785), der ein Cousin des leitenden Ministers Frankreichs Étienne-François, Duc de Choiseul (1719-1785) war,darauf verzichtete weiterhin auf Subsidienverträge mit der Kurpfalz zu drängen. Die Lage der pfälzisch-französischen Beziehungen war auch schon heikel genug. 1766 konnten sich Frankreich und die Kurpfalz immerhin in einem Vertrag über die Queichgrenze einigen. Darin wurden die Ämter Selz und Hagenbach dem Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken zugesprochen, während Germersheim vorerst bei der Kurpfalz blieb. Damit wurde eine Einigung über strittige Fragen erzielt, die schon seit 1680 ungefähr offen waren. Dies zeigt die Komplexität von Grenzstreitigkeiten, da schon längst das Reich in den Friedensverträgen solche Detailfragen nicht mehr klären konnte, kam es zu solchen extremen Verschleppungen gerade bezüglich der Grenzstreitigkeiten an der französischen Grenze.
Während die Kurpfalz von Frankreich immer entschiedener abrückte, suchte Pfalz-Zweibrücken einen stärkeren Anschluss an den starken Partner, was sich durch eine Reihe von extrem profitablen Subsidienverträgen abzeichnete. Die Choiseul Regierung verabredete mit Christian IV. 1766 eine Aufstockung der Zahlungen auf 300.000 Livres.
Diese Anlehnung Christian IV. an Frankreich verursachte eher noch empfindlicheren Argwohn bei Carl Theodor und sorgte eher dafür, dass die französische Partei in Mannheim noch deutlicher dahin schwand. Nachdem der Außenminister Wachtendonk ohnehin schon gänzlich seinen Einfluss eingebüßt hatte starb er 1768, womit der Anführer der pro österreichischen Partei, der ohnehin schon mächtige Zettwitz, Außenminister wurde. Neben Zettwitz spielte noch Beckers, der ehemalige kurpfälzische Diplomat am Wiener Hof, eine hervorragende Rolle in der österreichischen Partei in Mannheim. Zettwitz sprach sich mehrfach bei Carl Theodor für einen Ausschluss der Einmischung Frankreichs in die Fragen der Erbfolge in der Kurpfalz und Kurbayern aus. Während Choiseul in seinem unverwüstlichen Optimismus hoffte mit Bayern und Kurpfalz zu Garantieverträgen über die Erbfolge in den Ländern zu kommen und Choiseul vehement O’Dunne darauf hinweisen ließ, dass es dringlich sei, dass Kurbayern und Kurpfalz darüber in Verhandlungen einträten, hatten Carl Theodor und Max III. Joseph längst Abmachungen begonnen. Dabei nützte es Choiseul nichts, dass der französische Diplomat am bayerischen Hof Christian Friedrich Pfeffel über seine Tätigkeit in der kurbayerischen Akademie Einblick in die bayerischen Archive bezüglich der Erbfragen bis 1767 gewonnen hatte. Das Drängen der Regierung Choiseul auf einen Vertragsabschluss zwischen Max III. Joseph und Carl Theodor unter französischen Einflüssen entzog Frankreichs Vertreter O’Dunne, der von Zettwitz in den 1760ern geschickt über die wirklichen Absichten der Mannheimer Regierung getäuscht wurde, alle Möglichkeiten.
Hinzu kam, dass die Kurfürstin Elisabeth Auguste seit dem Tode des Kurprinzen 1761 weiterhin entmachtet wurde, was seinen Abschluss in der Abschiebung der Kurfürstin nach Oggersheim ab 1768 fand. Von da an büßte sie zusehends jegliche tragende Rolle im Hofleben in Mannheim ein.
Die Versuche O’Dunnes, den gefährlichen Zettwitz 1765 zu entfernen, wovon man durch eine Täuschung des Außenministers Zettwitz 1766 dann wieder absah, erbitterten eher die Position Mannheims gegenüber Versailles. Seit 1768 gab es in Mannheim mit dem besagten Tod Wachtendonks keinen pro Versailles eingestellten Minister mehr in Mannheim. Vielmehr führte der unaufhaltsame Aufstieg Beckers in den 1770ern sowie der sich anbahnende Streit um den Ländertausch Bayerns gegen die Österreichischen Niederlande dazu, dass die Beziehungen Frankreichs zu Carl Theodor einen Nullpunkt erreichten. Karl III. August Chriistian von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1746-1795), der auf Christian IV. ab 1775 folgte, wollte 1778/79 von einem Ländertausch nichts wissen, worin er zweifellos von seinem französischen Partner entsprechend bestärkt wurde. Auch 1784/85 scheiterte das selbe Projekt Joseph II. und Carl Theodors erneut. Insgesamt verdeutlichen die Widerstände und die neue eindeutige Ausrichtung Carl Theodors in den 1770er und 1780er Jahren wie weit sich dieser völlig neu außenpolitisch orientiert hatte. Die Absetzung Choiseuls aus seinen leitenden Funktionen in der französischen Regierung 1770/71 hatte an dieser Entwicklung letztlich nichts ändern können, da dies zu keinem Abrücken der französischen Außenpolitik, deren Minister v.a. langzeitig Emmanuel-Armand de Vignerot du Plessis de Richelieu, duc d'Aiguilon (1720-1782) und Charles Gravier Comte de Vergennes (1717-1787) waren, von der pfalz-zweibrückischen Seite führte.
Ich habe mir erlaubt, etwas über das Jahr 1774 hinaus zu greifen, da sich dann bedeutende Ergebnisse der langzeitigen französischen Außenpolitik einstellten. Die Federführung des Duc de Choiseul und seine oft positivistische Einschätzung seiner Beziehungen zu den deutschen Mittelstaaten erscheint mir grundsätzlich markant. Neben dem frühen Abwandern Kurbayerns war im Zuge dieser Politik der späten 1750er bis in die 1770er mit stetigen Steigerungen statt einer Annäherung des letzten bedeutenden Verbündeten Frankreichs im Reich eher das Gegenteil gelungen. Die Kurpfalz und Kurbayern stimmten sich grundsätzlich schon traditionell und durch eine Hauspolitik außenpolitisch mehr oder minder erfolgreich ab. Die Früchte waren letztlich der Ausschluss Frankreichs aus den Verhandlungen der beiden Partner. Die Kurpfalz folgte Kurbayern in einem Kurs, welcher sich mehr und mehr an das Kaiserhaus anschmiegte. Wahrscheinlich kam dies zu einem guten Teil durch die personelle Besetzung der beiden letzten wittelsbachischen Kurstaaten. Beide, Max III. Joseph, wie Carl Theodor mussten die, durch die ausgreifende Außenpolitik der kurbayerischen Vorgänger zerrütteten, Verhältnisse ordnen. Dies schien sich am ehesten an der Seite des verlässlicheren östlichen Nachbarn realisieren zu lassen. Die österreichisch-französische Bündnispolitik, welche zur Zeit von François-Joachim de Pierre, Kardinal de Bernis, Comte de Lyon (1715-1794) in der Außenpolitik Frankreichs einsetzte, und erstmalig im Siebenjährigen Krieg ab 1756 zu einem Bündnis gedieh, mag manchen Einfluss auf die Abkühlung der kurpfälzischen Beziehungen zu Versailles gehabt haben.