Wo sollte man die potentiellen Nachfahren auch suchen?
Das war die
Lichtensteinhöhle ? Wikipedia
Da ist man andersrum vorgegangen. Zuerst wurden die Skelette gentechnisch untersucht und dann hat man in der näheren Umgebung die Bevölkerung um Vergleichsproben gebeten. Bei der Probenauswahl wurden Menschen untersucht, die von einer ortsfesten Ahnenreihe wußten. Nachkommen der Skelette, die ganz woanders wohnen, kann man mit der Methode natürlich nicht finden.
Tja, das sind halt die praktischen Probleme einer Theorie, aber wenn man jeden einer DNA-Analyse unterzieht, fände man vielleicht jemanden. Natürlich müßte man zunächst einmal DNA von Kleo selbst haben.
Im Zusammenhang mit den Nachfahren Karls des Großen habe ich die Theorie gelesen, daß es heute noch mehrere Millionen Nachfahren gebe. Neben denen mit einem dokumentierten Stammbaum (ich glaube, Juan-Carlos, König von Spanien, der Großherzog von Luxemburg und Otto von Habsburg wurden als Beispiele genannt), gibt es dann noch Millionen ohne eine schriftliche Dokumentation. Das wurde mit einem Rechenbeispiel plausiblisiert:
Jeder hat einen Vater und Mutter, zwei Großväter und zwei Großmütter, vier Urgroßväter und vier Urgroßmütter usw.
D. h. mit jeder vorherigen Generation verdoppelt sich die Anzahl der Vorfahren pro Generation. Geht man von einer Generation Null aus und berechnet die Vorfahren zehn Generationen zuvor, so sind auf dieser Generationsebene
2^10 (= 1.024) Vorfahren zu finden. Gehen wir von einer Generationendauer von durchschnittlich 25 Jahren aus, so müßten wir für die 1200 Jahre, die uns etwa von Karl dem Großen trennen, 48 Generationen zurück, d. h. 2^48 (281.474.976.710.656!!!!!!!),d. h. etwa 281,5 Billionen und das 40,2-fache der derzeitigen Weltbevölkerung von 7 Mrd.
Zwar habe ich auf die Schnelle keine Zahlen zur Bevölkerung Europas bzw. des Frankenreichs zu Beginn des 9. Jhdtd. finden können, aber wenn man von 20 Mio. Einwohnern ausgeht, so mag man sich vorstellen, wie eng die heutige Bevölkerung von Europa verwandt sein mag.
Dieses einfache Modell vernachlässigt allerdings einige Aspekte, wie die Immigration nach Europa, regionale und soziale Hemnisse bei der Partnersuche und Fortpflanzung.
Wenn man das Modell auf die Bevölkerung des Römischen Reichs und auf die Zeit von Kleopatra anwenden würde, würde man sicherlich - je nach Maßgabe der Parameter - Millionen von Nachfahren berechnen können.
Denn jeder von uns hat Vorfahren, die zur Zeit Karls des Großen oder Kleopatras lebten und auch damals schon auf eine lange Vorfahrenliste (bis hin zum Urschleim) zurückblicken hätten können.