Ich würde gern möglichst zuverlässige Zahlenangaben zu den Heeren der deutschen Staaten vom Reichsritter bis hinauf zu den höchsten Reichsfürsten zusammen tragen.
Preußen: 150.000 Mann 1756.
(Quelle:
Preußische Armee ? Wikipedia )
Kursachsen: 17.000 Mann angeblich nach 1749.
(Quelle:
Sächsische Armee ? Wikipedia)
Bei Pirna allein ca. 21.000.
Oder 21.200 in Sachsen und etwa 3.000 Mann in Polen (
Saxon Army - Project SYW )
Pfälzische Armee: 12.000 Mann.
(Quelle:
"Lebenslust und Frömmigkeit, Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und Aufklärung" Pustet, Regensburg 1999)
Zur Armee Hessen- Kassels liegen für den Zeitraum vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. recht genaue Zahlen vor. 1683 bestand die hessische armee aus 15 Kompanien Kavallerie und 31 Kompanien Infanterie plus ein kleines artilleriekorps, das bis 1692 177 bediente und 255 Pferden bestand. Insgesamt verfügte hessen- Kassel über 10- 12.000 Soldaten, darunter 3000 Reiter (1500 Kürassiere, gens d´armes, garde du Corps, 1500 Dragoner und 7-8000 Infanteristen.
Karl versuchte, den hessischen Adel verstärkt in den Militärdienst einzubinden, doch bestand das Offizierskorps bis zum Siebenjährigen Krieg zu 40 % aus "Ausländern". Unter Friedrich I., der als König von Schweden nur einmal seine Landgrafschaft besuchte, dienten einige Schweden in der Armee, während sein Neffe Friedrich II. sowohl kaiserliche Offiziere wie auch unzufriedene Preußen in die hessische Armee aufnahm,wo zunehmend auch Sonderverbände aus Husaren und Jägern aufgestellt wurden.
Wilhelm VIII vermietete 1755 fast die ganze Armee 12.000 Mann an Georg II., im Österreichischen Erbfolgekrieg stellte Wilhelm seine Truppen beiden Seiten zurVerfügung. Hessen kämpften in der Pragmatischen Armee für Maria Theresia, während der Erbprinz Friedrich (II.) ein Expeditionskorps befehligte, das sein Vater freundlicherweise Karl VII.. Albrecht von bayern zur verfügung gestellt hatte.
Die Gesamtstärke der hessischen Truppen betrug 1758 18.095 Soldaten aller Waffengattungen.
Noch während des Krieges führte Friedrich II., seit 1760 Landgraf das Kantonssystem nach preußischem Vorbild ein.
Um 1770 setzte sich die hessische Armee wie folgt zusammen:
3 Garderegimenter zu Fuß a`600 Mann
1 Komapanie Schweizer Garde als Haustruppe
80 Mann Garde du Corps Kavallerie
10 Infanterieregimenter
3 Kürassierregimenter
3 Dragonerregimenter
und je 1 Husaren-, Jäger- und Artilleriekorps plus 6 Garnisonsregimenter, die aus der ehemaligen Miliz bestanden, summa summarum
ca. 22.000 Mann.
Davon vermietete der Landgraf 12.000 Mann stehende Regimenter an Georg III. dazu kam Ersatz, der seit 1776 bevorzugt im Ausland, in Thüringen und im Frankfurter Raum geworben wurden, insgesamt fast 17.000 Mann.
Das war eine stattliche Armada für eine Mittelmacht wie Hessen. Diese Streitmacht stand nur leider nicht zur Verfügung, das Land zu verteidigen. Hessen lag auf der operationslinie des westlichen Kriegsschauplatzes und wurde nach Kriegsbeginn sofort von französischen Truppen besetzt. Die Residenz kassel wechselte ein gutes Dutzend Mal den Besitzer.