Wie ich bereits schrieb, gibt es einige unumstößliche Tatsachen:
Mithras ist als indo-iranischer Gott des Rechts und der staatlichen Ordnung bekannt, dessen iranischer Name "Vertrag" bedeutet, und der bereits im frühen 14. Jh. v. Chr. in einem in akkadischer Sprache geschlossenen Vertrag zwischen dem Hethiterkönig Suppiluliuma I. und Mattiwaza von Mitanni als Schwurgott Mithras erwähnt wird.
In Indien stand er als Mitra in enger Beziehung zu dem über ethisches Verhalten wachenden Gott Varuna. Im Sanskrit bedeutet sein Name "Freund" und er ist ein bedeutender Gott des vedischen Pantheons, Schutzherr der Freundschaft, der Harmonie und des Lichts. Mit Varuna bildet er zuweilen auch eine Doppekgottheit Mitravaruna und wacht dann über die Einhaltung der klosmischen Ordnung.
Wir diskutieren hier doch nicht über Suppiluliuma, Mattiwaza und Mitravaruna... :fs:
Wir diskutieren über eine Reihe konkreter Behauptungen, die du hier aufgestellst und teils mit Zitaten von Franz Cumont garniert hast.
Du behauptest hier (mit Berufung auf Franz Cumont), der 25. Dezember habe "in der Liturgie des Mithras-Kults eine große Rolle" gespielt.
Tatsache ist: Dafür gibt es keinen Beleg.
Du behauptest hier, der Einfluss des Mithras-Kults auf den christlichen Sonntag sei "ganz eindeutig".
Auch dafür gibt es keinen Beleg.
Du wiederholst hier Franz Cumonts Behauptung, die
mithrische Lehre (nicht bloß der Name "Mithra" und der eine oder andere exotische Farbtupfer) habe einen orientalischen Ursprung.
Auch diese Behauptung ist keine "unumstößliche Tatsache", sondern bloß eine veraltete Hypothese, zu der die Forschung in den letzten 40 Jahren mehr oder weniger auf Distanz gegangen ist.
Dann behauptest du, neuere Publikationen seien "im Grundtenor absolut auf Cumonts Linie".
Sprechen wir hier von Fachpublikationen? Wenn ja, von welchen?
Ich habe ja aus einigen zitiert. Die sind in den diskutierten Punkten absolut nicht auf Cumonts Linie.