Ich halte militärische Simulationen für sinnvoll, aber hier nicht für tragfähig. Ich glaube nicht, daß der Mangel an Input das einzige Problem einer solchen Simulation wäre. Selbst wenn man viele/alle militärischen Daten hätte, bliebe hier in besonderem Maße das Problem der menschlichen Psyche.
Nehmen wir mal ein unendlich viel besser dokumentiertes, ausgiebig diskutiertes und untersuchtes, wichtiges, dabei überschaubares Ereignis, die Schlacht am Little Bighorn 1876, General Custers berühmte Niederlage. Man hat Schilderungen der Ereignisse beider Seiten, tonnenweise Schriftverkehr aller Art, Vernehmungen, Grabmarkierungen, archäologische Untersuchungen, die teilweise die Bewegungen von Individuen auf dem Schlachtfeld nachzuvollziehen erlauben. Trotzdem bliebe die Schlacht irgendwie ein Mysterium, wenn man nicht unvorhersehbare menschliche Einflüsse einberechnete, die hier fundamental wirkten. Für einen Kampf in den Plains-Indianerkriegen war die Schlacht ungewöhnlich wegen der Entschlossenheit, mit der die Lakota und Cheyenne kämpften. Kaum jemand hätte bei einer Simulation anhand bisheriger Daten zum Ergebnis der Schlacht kommen können. Selbst wenn man die Entschlossenheit irgendwie mathematisierte, wäre das Ergebnis einer Berechnung so zufällig, daß man auch gleich sagen könnte: es könnte so ausgehen oder so.
Auf Dertosa gewendet, deren Folgen vor allem psychologisch wichtig gewesen wären: es hätte so oder so auf die Bundesgenossen wirken können. Das hat keinen besonders großen Erkenntniswert.