ok, hab jetzt einiges gelesen. Ich hab jetzt ein paar Punkte zu Willy Brandt geschrieben. Ich dachte mir jetzt, dass ich zuerst was über die Vorgeschichte schreibe. Ich fang einfach mal an. Adenauer hielt an der Westintegration fest, er leugnete komplett die DDR und hielt an dem Alleinvertretungsanspruch fest, d.h. dass die BRD der einzige rechtmäßige Vertreter deutscher Interessen ist. Die Begründung dieses Anspruches ist, dass die DDR eine SED Diktatur ist und den Bürgern ihre Selbstbestimmung verweigert, ergo vertretet sie die Interessen der Bürger nicht. Die BRD muss auch die Interessen der DDR-Bürger vertreten. Die Konsequenz daraus war, dass die BRD die DDR als Staat nicht anerkannte, keinen diplomatischen Kontakt mit der SED hatte und es keine Verhandlungen über kulturellen oder gesellschaftlichen Austausch gab. Um zu verhindern, dass die DDR von Entwicklungsländern als Staat anerkannt wird, setzte Adenauer die Hallstein-Doktrin ein, die besagt, dass zu allen Ländern, die die DDR völkerrechtlich (oder staatsrechtlich??) als Staat anerkennen, die diplomatischen Verbindungen aufgelöst oder wirtschaftliche Sanktionen erlassen werden. Bis 1969 hielten die Regierungen an der Hallstein Doktrin und am Alleinvertretungsanspruch fest. Als Reaktion auf die 1955 ratifizierten Pariser Verträge, die eine zunehmende Westanbindung der BRD bedeuteten gab es einen Wandel in der Deutschlandpolitik der UdSSR. Vor 1955 machte die UdSSR unter Stalin (Stalin-Note) der BRD Wiedervereinigungsangebote, danach rief Chruschtschow die Zweistaatentheorie aus, die besagte, dass die BRD und DDR nach dem 2. Weltkrieg zwei souveräne Staaten sind, die aus dem Deutschen Reich hervorgegangen sind. Chruschtschow begründet das mit der Genfer Gipfelkonferenz im Jahre 1955, an der die DDR auch teilnahm, was eine ziemliche Aufwertung für die DDR bedeutete. Später wurde die DDR noch von anderen Dritte Welt Ländern als Staat anerkannt, was diese These weiter stützte. Die Bedingungen Chruschtschows für eine Wiedervereinigung sind, dass 1. eine Annäherung der beiden deutschen Staaten erfolgen muss und die Einheit allein Sache der deutschen Bevölkerung ist (das versteh ich nicht ganz, ich dachte, dass ohne den Willen der UdSSR keine Einheit zustande kommen würde, hier sagt er aber doch, dass nur die DDR und BRD darüber verhandeln muss. Kann mir das jemand mal genauer erklären?) 2. die sozialistischen Errungenschaften der DDR müssen gewahrt werden. Eine Wiedervereinigung durch freie Wahlen ist also ausgeschlossen.
Über Erhard weiß ich, dass er für das Wirtschaftswunder steht und er vor seinem Kanzleramt Wirtschaftsminister war. Hat jemand vielleicht Links zu seiner Außenpolitik und Innenpolitik? Kurt Georg Kiesinger war vor Brandt Kanzler und ist ein alter Nazi, der damals bei Ribbentrop im Auswärtigen Amt gearbeitet hat. Er hat glaub ich auch versucht sich dem Osten anzunähern, dabei hat er allerdings ohne die UdSSR und DDR verhandelt, sodass die DDR eine zunehmende Isolierung fürchtete und die UdSSR eine Destabilisierung des Ostblocks. Die DDR kam dann mit der Ulbricht Doktrin, welche besagt, dass zuerst die DDR völkerrechtlich anerkannt werden müsste. Also hatte Kiesinger nicht wirklich Erfolg mit seiner Politik oder?
In der gesamten Welt bemühte sich die USA auch um Entspannung (wann setzte dieser Gedanke ein?), da durch die Zündung der H-Bombe seitens der UdSSR klar wurde, dass nun ein Gleichgewicht des Schreckens herrscht, deshalb wurde die DDR auch überhaupt zur Genfer Gipfelkonferenz eingeladen und die SALT Verhandlungen geführt. Willy Brandt führte dann die Entspannungspolitik der Amis fort und übertrug sie auf die BRD. Ein Festhalten an der Hallstein Doktrin würde lediglich zur zunehmen Isolierung der BRD führen (richtig?)
Danke erstmal fürs Lesen
Fehlen da wichtige Punkte, würdet ihr da was ergänzen?
Sorry, hab nicht gemerkt, dass ich schon so viel geschrieben hab :/