Ich wäre schon gut wenn man die Quellen dazu mitteilt.
Genaue Quellen mitteilen ist immer ziemlich anstrengend, oder kennst du die Fundstellendaten auswendig?
Ich merke mir oft Inhalte, aber nicht die Quellenangaben. Also, die ursprünglich 1207 persischen Schiffe (das sind reine Kriegsschiffe) kommen z.B. aus Herodot VII, 184. 120 Schiffe dazu von Griechen aus Thrakien etc. nach VII, 185. Genaue Angaben zu den Schiffszahlen bei Salamis gibt es nicht, man muß die Zahl schätzen nach den Verlusten im Sturm und bei Artemisium.
Aeschylus gibt die Zahl der griechischen Schiffe bei Salamis mit 310 an (30 mal 10 und 10, Die Perser 339-340), aber das klingt nach lyrischer Verformung. Thukidydes spricht von 400 Schiffen, davon knapp 2/3 athenischen, was reichlich unglaubwürdig ist (Pelop. Krieg I, 74, 1). Die Schiffszahlen bei Herodot ergeben 368 bis 380, scheinbar je nachdem, wer die Zahlen der Einzelkontingente bei Herodot VIII, 44-47 plus die beiden Überläuferschiffe zusammenaddiert. Er selbst spricht in Summe von 378 Trieren, zuzüglich 50 kleinen Ruderern (VIII, 48).
Tatsächlich gibt Wolfgang Will seine Quelle im Buch nicht Preis, welche die Umzinglung beweisen würde.Dagegen spricht die von Herodot überlieferte Version ,dass die Griechen schon rückwärts rudern und wieder an Land gehen wollten. Das der Fluchtweg am Anfang noch offen stand ,daran gibt es kein Zweifel .Es gab bei zahlreichen Schiffsführern (Griechen ) Fluchtgedanken .Einige sollen sich sogar aus dem Staub gemacht haben.Vom heroischen Abwehrkampf-Gelüsten ist bei Herodot vor Beginn der Schlacht nichts zu lesen.
Ich denke schon, daß es Abwehrkampfgelüste gab, allerdings waren die Peloponnesier evtl. nicht alle einverstanden damit, bei Salamis zu kämpfen. Themistokles List (oder Rückversicherung/Kollaborationsangebot an die Perser für den Fall, daß die Peloponnesier wirklich abhauten) war daher sicher ein wichtiger Faktor, weil er die Perser zum Angriff motivierte und damit die nervige Warteperiode beendete. Herodot berichtet wie der von Ravenik zitierte Diodoros von Sikinnos Besuch bei den Persern, der als authentisch gelten darf, sagt aber nichts von einer Umfahrung der Insel durch persische (also ägyptische) Schiffe. Ich glaube nicht, daß es sie gab, das wäre ein zu großes Vabanquespiel gewesen, das die persische Flotte, die nicht so viel stärker als die griechische war, geschwächt hätte. Wer konnte garantieren, daß die Umfahrung rechtzeitig gelangt? Klären wird man nie, was passierte.
Ich meine generell, man darf die Verzweiflung und Angst bei den Griechen nicht überschätzen. Immerhin hatte man kurze Zeit vorher die persische Flotte in weitaus offeneren Gewässern bei Artemisium besiegt.
Ob es wirklich eine Flucht am Anfang der Schlacht gab, ist umstritten. Nach Herodot behaupteten die Athener, die Korinther seien geflohen und später zurückgekommen. Die Korinther und alle anderen Griechen würden das aber anders beurteilen (VIII, 94). Das Ganze könnte auch ein Manöver gewesen sein, die Perser noch mehr zum Angriff zu motivieren und in den östlichen Kanal vollends hinein zu locken. Später gab es während der ständigen Feindschaft Athen-Korinth einige Gründe für verschiedene Propaganda.
Woher hast du das, daß es meist Griechen waren, die die persischen (also phoinikischen, ägyptischen etc. Schiffe) ruderten?