Einen Ansatz, der die wirtschaftliche Rivalität zwischen dem 3. Reich und der USA betont, kam ja von Juncker.
Wäre zumindest ein Ansatz, die Frage von Schutzzöllen bzw. eines autarken europäischen/asiatischen Binnenmarkts, basierend auf Landmacht, als Grund für die Eskalation des Verhältnisses zwischen den USA und dem 3. Reich zu begreifen.
Wobei interessanterweise, wenn man sich die Dokumente zu Hitlers Amerikabild ansieht (Junker: Kampf, S. 157ff) das Argumentationsmuster einer jüdischen Weltverschwörung, das auf die UdSSR projiziert wurde, auch auf Roosevelt projiziert wurde. Und so FDR zur Marionette des "internationalen Judentums" durch Hitler stilisiert wurde.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Hitler zwar die grundsätzliche Interessenkonvergenz zwischen den USA und dem 3. Reich betont, allerdings dieses nicht gilt, solange durch die "Juden" der Gegensatz nicht verstärkt wird.
Damit erweitert er einerseits die Verschwörung in Richtung der USA und liefert gleichzeitig bereits die profilaktische Legitimation, dass das 3. Reich zwar nicht gegen die USA hätte kämpfen müssen, aber gegen eine vom "Judentum" unterwanderte und gesteuerte USA.
Junker, Detlef (1975): Der unteilbare Weltmarkt. Das ökonomische Interesse in der Außenpolitik der USA 1933 - 1941. Zugl.: Stuttgart, Univ., Habil.-Schr., 1974. 1. Aufl. Stuttgart: Klett
Junker, Detlef (1988): Kampf um die Weltmacht. Die USA und das Dritte Reich 1933 - 1945. Düsseldorf: Schwann