Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Ich bin mir nicht sicher, aber Friedrich der II. hat 1220 ein Anti-Ketzergesetz erlassen, das bei Häresie den Feuertod vorsieht.
Wahrscheinlich meinst Du den Sachsenspiegel, der hat aber mit Friedrich II. eher nichts zu tun.
Quelle:https://www.wikiwand.com/de/KetzergesetzeTante Wiki schrieb:[...] Unter Ketzergesetzen versteht man v. a. die von Friedrich II. erlassenen Gesetze zur Bekämpfung der Häresie. Diese sind im Einzelnen:
[...]
- das Gesetz vom 22. November 1220 (aus Anlass seiner Kaiserkrönung, erweitert am 22. November 1232 und noch einmal erweitert 1238/39)
Da liest man einmal bei Tante Wiki ...
Quelle:https://www.wikiwand.com/de/Ketzergesetze
Aber wie gesagt, ich bin mir nicht sicher und Wiki ist nun auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Die Inquisition als Einrichtung hatte mit der Hexenverbrennung recht wenig zu tun. Der Begriff inquirere allerdings heißt 'befragen', somit ist jede Befragung eine Inquisition, ohne etwas mit der Inquisitionsbehörde etwas zu tun zu haben. Die Hexenverbrennungen sind ein Phänomen der FNZ, hauptsächlich im HRR aber auch in anderen Gebieten, überkonfessionell und häufig konfessionell begründet (natürlich nicht offen). In Rom, wo zeitgleich die Inquisitionsbehörde saß, wurden vier Hexen verbrannt, danach schob die Inquisition dem einen Riegel vor, nicht, indem sie die Hexenverbrennung direkt verbot, sondern subtiler, indem sie die Hürden jemanden zur Hexe zu erklären sehr hoch setzte. Die Inquisition im Kirchenstaat entspricht sowieso nicht Bild welches uns von "der" Inquisition geläufig ist. Die mittelalterliche Inquisition, die in Norditalien und Südfrankreich wütete hatte schon rein zeitlich nichts mit der Hexenverfolgung zu tun und zeitgleiche spanische Inquisition hat vor allem mutmaßliche Juden oder Muslime, auch Lutheraner gejagt, aber (so gut wie) keine Hexen.Danke für die bisherigen Antworten. Aber nun war es ja so, dass nur am Anfang die Inquisition/Kirche maßgeblich an den Hexenverurteilungen beteiligt war. Später waren es ja in erster Linie weltliche Gerichte und die katholische Kirche sah Hexerei ja als nicht bestrafungswürdigenden "Aberglauben" an. Zumindest nicht mit Verbrennen. Ich verstehe also immer noch nicht, wieso weltliche Gerichte Wert legten auf eine Art "Vorfegefeuer" und die Reinigung der Seelen. Wäre jetzt also der Sachsenspiegel die maßgebliche Quelle?
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer.
Die Strafe des Feuertods für "Hexer" und Häretiker geht vermutlich auf Johannes 15,5 f. zurück.
"Zauberei im Sinne der Anrufung überirdischer Mächte mit dem Zeil, anderen zu schaden, wurde in der Spätantike schon in vorchristlicher Zeit streng verfolgt.
[...]Die Zauberer (magi) selbst wurden bei lebendigem Leib verbrannt (vivi exuruntur)."
Wohl kaum:
Weder Fürstbischöfe noch Wortführer des Mobs (der wesentlich häufiger als die Obrigkeit die Fackel an den Scheiterhaufen hielt), bezogen sich aber auf vorchristliche Traditionen, die vielfach unbekannt oder vergessen waren, sondern auf die Bibel als Rechtsgrundlage.
Einen lesekundigen Studenten oder Mönch vorzuschieben, der die eine oder andere Bibelstelle zitiert, war aber auch damals schon ein bisschen was anderes, als ein feinsinniger Disput über Kirchenrecht oder gar ein geregeltes Verfahren zur klärung des Tatbestandes.Der Mob war durchaus bestrebt, sein Tun und Lassen zu rechtfertigen, und fand diese Rechtfertigung in der Bibel. Dazu hatte er auch allen Grund; im 16. und 17. Jahrhundert gingen die Fürsten mit Gemeinen, die das Recht in die eigene Hand nahmen, nicht zimperlich um.
Aber schon bei Hans Fründ, der im 15. Jahrhundert schrieb, finden sich Belege dafür, dass der Volkshaufen im Zweifelsfalle immer einen lesekundigen Studenten, Wandermönch oder Scharlatan zur Hand hatte, der ihm die Munition lieferte.
Dafür, dass man sich keineswegs grundsätzlich darauf besonnen haben kann, wie wohl die alten Franken oder Germanen mit vermeintlichen Magiern verfahren wären, spricht schon, dass in den Quellen keineswegs nur von Scheiterhaufen die Rede ist. Oft wurden Frauen (und seltener Männer), die man der Hexerei verdächtigte, auch einfach ersäuft oder aufgehängt.
So "unbekannt" und "vergessen" waren diese "Traditionen" keineswegs:vorchristliche Traditionen, die vielfach unbekannt oder vergessen waren
Was die Frage eingangs angeht:
Die Strafe des Feuertods für "Hexer" und Häretiker geht vermutlich auf Johannes 15,5 f. zurück.
Man glaubte, die Hexerei sei ohne den Bund mit dem Satan unmöglich, also stellte sie nach Meinung vieler eine Form von Häresie dar, und die Häresie war die schlimmste Form der Apostasie: der freiwillige Abfall von Gott und der Austritt aus dem Bund mit ihm. Und wie es sich mit der Exegese heiliger Schriften gerne verhält, fand sich auch die passende Stelle, was mit dem Apostaten zu geschehen habe.
Aus diesem Grund meine ich, sind die Ursprünge der europäischen Hexenprozesse direkt in den Ketzerprozessen zu verorten. So liegen die Wurzeln der Hexenverfolgung, scheint mir, auch nicht in spätantiken oder gar vorchristlichen Vorbildern der Magiebekämpfung sondern bei den mittelalterlichen Scholastikern und deren Theologien.
Wie würdest Du die Lex Salica einordnen?
"Si quis alteri maleficiis fecerit aut herbas dederit bibere, ut moriatur, et ei fuerit adprobatum, mallobergo towerfo sunt, denarios VIIIM qui faciunt solidos CC culpabilis iudicetur aut certe ignem tradatur."
"Wenn einer dem andern Zaubertränke bereitet oder Kräuter gibt, dass er stirbt, und es ihm nachgewiesen wird - gerichtlich 'Zaubergabe' (towerfo) genannt - werde er 8000 Pfennige, das machen 200 Schillinge, zu schulden verurteilt oder etwa dem Feuer überliefert."
Rechtsgeschichte
Und genau um die geht es hier. Unser Thema ist nicht "Urspung der Hexenprozesse", sondern "Ursprung der Feuerstrafe für Hexen":Der einzige Bezug zu den Hexenprossen der Schadenszauber-Ahndung sehe im vorliegenden Fall bei der Feuerstrafe
Gibt es eigentlich einen besonderen Grund, warum viele angebliche Hexen gerade verbrannt wurden? Und nicht etwa auf andere Weise getötet?
Und genau um die geht es hier. Unser Thema ist nicht "Urspung der Hexenprozesse", sondern "Ursprung der Feuerstrafe für Hexen":
Die aktuelle Frage ist, ob der Ursprung der Feuerstrafe in theologischen Erwägungen liegt (diese müssten ggf. irgendwo nachzulesen sein) oder ob es andere Ursprünge gibt.
Da Ketzer - meinses Wissens ausschliesslich - ebenfalls verbrannt wurden, darf man wohl davon ausgehen, dass die Feuerstrafe theologisch begründet war.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen