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Ich habe mal einen Vortrag über die Geschichte des Mais’ gehalten. Bei der Frage, ob Mais in den Great Plains konsumiert wurde, wurde in der Literatur mit der ich mich vorbereitet habe darauf hingewiesen, dass das über die Isotopenanalyse so gut wie nicht nachzuweisen sei, da die Kost z.B. von Bisons aufgrund deren Präriegrasdiät dieselben oder zumindest sehr ähnliche Isotopenablagerungen zur Folge hätte, wie die Kost von Mais. Nun stelle ich mir vor, der Bauer aß - very British - sein Porridge und der für die Schlachtung vorgesehene Jungbulle bekam Hafer: das dürfte via Isotopenzusammensetzungen kaum auseinanderzuhalten sein.Was wir erwarten, ist das eine, was man aber in den Knochen – anhand der Isotopenanalyse – nun gefunden hat, ist das andere: Bauern wie Adlige haben im Frühmittelalter weniger Fleisch konsumiert als bisher angenommen.
Was wir erwarten, ist das eine, was man aber in den Knochen – anhand der Isotopenanalyse – nun gefunden hat, ist das andere: Bauern wie Adlige haben im Frühmittelalter weniger Fleisch konsumiert als bisher angenommen. Diesen Fakt kann man nicht mit dem Verweis auf das Vorhandensein von Rindern, Schafen, Schweinen und Geflügel aus der Welt schaffen, denn diese Tiere waren auch schon im Frühmittelalter da – und die Analyse sagt sogar explizit, dass Rinder und Geflügel zu jener Zeit trotzdem wenig konsumiert wurden.
Was sich in England im Hochmittelalter (mit der Ankunft der Normanen) änderte, waren das Jagd- und Fischereiprivileg – Wild und Fische waren von nun an dem Adel vorbehalten.
Und meine Frage in diesem Zusammenhang war: Ab wann wurden diese Privilegien in Mitteleuropa eingeführt/praktiziert?
Das hat sich aber im Hochmittelalter mit der Ankunft der Normanen wohl geändert. (Meine) Begründung: Weil die Normanen den Bauern die Jagd und den Fischfang verboten, blieb mehr Fleisch für den Adel übrig.
Der Anteil von Rind und Geflügel ist aber nicht von einem Jagdprivileg des Adels abhängig. Außerdem würde ich da doch auch Schwein und Schaf als Fleischlieferant erwarten.
Man muss sicher unterscheiden zwischen einem England vor und einem England nach dem Ankommen der Normanen. Die letzteren waren wohl schon weiter im Feudalismus vorangeschritten als Engländer jener Zeit.England ist England. Im Frankenreich sind Analysen zu dortigen Verhältnissen nicht anwendbar. Wirtschaft und Gesellschaft unterschieden sich. Solche Statistiken verführen dazu, Erkenntnisse entsprechend heutiger Sichtweisen zu übertragen.
Eine seriöse Studie müsste das berücksichtigen. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich die Studie nicht gelesen habe, weil die fürs Download Geld verlangen.Nun stelle ich mir vor, der Bauer aß - very British - sein Porridge und der für die Schlachtung vorgesehene Jungbulle bekam Hafer: das dürfte via Isotopenzusammensetzungen kaum auseinanderzuhalten sein.
Beides ist klar. Aber woher kommt die Ansicht, dass sich Adel proteinreicher Ernährte als niedere Stände, wie das auch in der Einleitung der Studie gesagt wird. Das war übrigens auch mein Wissenstand bisher.Das adlige Jagdprivileg hängt mit dem Prozess der Feudalisierung zusammen und die verlief in den verschiedenen Regionen unterschiedlich.
Die Jagd selbst wurde vom mittelalterlichen Adel nicht wegen der Nahrungsbeschaffung sondern aus sportlichen Gründen und um des Vergnügens willen betrieben.
Man musste Roden, weil im Hochmittelalter die Bevölkerung im Vergleich zum Frühmittelalter überproportional wuchs. Man hat gelernt, besser das Land zu kultivieren – Dreifelderwirtschaft, Anwendung des Kummets – und es gab besseres Klima.Dass man durch alle Stände hindurch im Frühmittelalter weniger Fleisch gegessen hat, als später, trifft vermutlich zu - aber nur aus dem Grund, weil man im Frühmittelalter offenbar ganz allgmein weniger gegessen hat als im Hochmittelalter. Der mittelalterliche "Landesausbau" in Mitteleuropa, in dessen Verlauf die Ackerflächen massiv gewachsen sind (Rodung), fand im Hochmittelater / Anfang Spätmittelalter statt.
Wenn das, also die Etablierung von Wildbannforsten, in Deutschland schon im Frühmittelalter einsetzte, dann kann man das auch für die umliegende von den Franken regierte Länder annehmen.Hochwild, also Hirsche, Wildschweine, Wisente, Auerhähne, Fasane etc. oder die Beizjagd, war dem König bzw. dem Hochadel vorbehalten. Die Entwicklung dieses Regals setzte in Deutschland schon im Frühmittlalter mit der Etablierung von Wildbannforsten ein.
Auch dies bestätigt u.a. die Annahme, dass sich erst durch die Normanen die Essensgewohnheiten in England änderten – oder hat jemand eine bessere Erklärung?Man sieht hier gut, welche Sprache die Leute sprachen, die sich um das Vieh kümmern mussten und welche Sprache die Leute sprachen, die das Fleisch verzehrten und die Herden ihr Eigen nannten.
Das ist ja schon die Unterstellung von bösen Willen. Eine Sache, die Geisteswissenschaftler lernen (sollten!) ist, sich ihres eigenen ideologischen Hintergrundes bewusst zu sein, um Verzerrungen durch die eigene ideologische Position zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Das lernen Naturwissenschaftler nicht in dem Maße, weil sie glauben, sich auf ihre Zahlen und Daten verlassen zu können. Aber auch die werden interpretiert und da kann dann auch mal der eigene ideologische Hintergrund dem Verfasser einer Studie ein Schnippchen schlagen. Ganz ohne Ergebnisfrisur, einfach menschlich.*Dass eine seriöse Studie - und dafür halte ich die zitierte – Ergebnisse frisiert, um sie dem heutigen Zeitgeist anzupassen, halte ich für weit hergeholt.
Wissenschaftler machen Fehler. Das hat nicht mit ihrem Wissenschaftsethos (Seriosität ist eine Frage des Ethos) zu tun, sondern kommt vom errare humanum est.*Eine seriöse Studie müsste das berücksichtigen. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich die Studie nicht gelesen habe, weil die fürs Download Geld verlangen.
Nein, das wäre der falsche Umkehrschluss. Das normannische Superstrat sagt nur etwas über die Sozialstruktur und die damit verbundenen Ernährungsgewohnheiten der Zeit nach 1066 aus, nichts über die Zeit davor. Die Opposition von pig und pork, sheep und mutton, beef und cow/ox/bull sagt uns nichts darüber, welche Unterschiede der Speiseplan eines angelsächsischen Adeligen zu dem eines Bauern aufwies. Nur durch die Diglossie und dass die Sprachen an gewisse Strata gebunden waren (Bevölkerung, unterworfener angelsächsischer Adel auf der einen, normannischer Adel auf der anderen Seite, wobei zu erwarten ist, dass der angelsächsische Adel sich schnell angepasst haben wird, ähnlich, wie einige Jahrhunderte später die gälischsprachigen schottischen Lairds nach 1746 recht schnell die Herkunftssprache vergaßen und damit auch die Bindung an ihre Crofter), ist diese Opposition entstanden.Auch dies bestätigt u.a. die Annahme, dass sich erst durch die Normanen die Essensgewohnheiten in England änderten –
Was man mit dieser Methode auseinanderhalten kann und was nicht, hätte ich jetzt bei den Untersuchern vorausgesetzt (bezogen auf die altengl. Essgewohnheiten) - interessant wären vergleichende Untersuchungen (wie sieht es aus im Frühmittelalter in Wessex, bei den engl. Wikingern, bei den Schotten)das dürfte via Isotopenzusammensetzungen kaum auseinanderzuhalten sein.
Was man - leicht zugespitzt - ohne Zweifel sagen kann, ist, daß das Römische Reich ein Schweinefleischreich war. Wenn es da nicht einen absoluten Bruch in den Ernährungsgewohnheiten gab, dürften sich entsprechende Tendenzen ins MIttelalter fortgesetzt haben.
Eine seriöse Studie müsste das berücksichtigen. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich die Studie nicht gelesen habe, weil die fürs Download Geld verlangen.
Beides ist klar. Aber woher kommt die Ansicht, dass sich Adel proteinreicher Ernährte als niedere Stände, wie das auch in der Einleitung der Studie gesagt wird. Das war übrigens auch mein Wissenstand bisher.
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