Ich denke, die gemeinsamen Treffen der großen Drei oder Vier können nicht als Beweis in letzter Instanz herhalten. Denn was hätte man gemeinsam schon beschließen sollen, daß der ein oder andere einen Separatfrieden machen darf? Wohl kaum. Diese Treffen und deren Beschlüsse können nur als allgemeine Willensbekundung gesehen werden. Was die einzelnen Staaten dann alleine für sich entschieden, kann nur zählen. Und nach dem, was ich allgemein gehört habe - wie gesagt, ohne mich da näher auszukennen - gibt es Unterlagen, in denen die Westmächte gemeinsam sowie GB und USA jedes für sich festlegten, daß ein Separatfrieden mit Deutschland zu dem Zweck, dann mit Deutschland oder dieses alleine oder die Westmächte ohne Deutschland gegen die Sowietunion weiter zu kämpfen nicht in Frage kam. Wenn es solche Überlegungen bei einzelnen gab (z.B. Patton, wenn ich mich richtig entsinne) dann erst nach einer vollständigen militärischen Niederlage und kompletten militärischen Besetzung Deutschlands, die im Juli 1944 noch nicht eingetreten war. Deutschland auch nur in irgendeiner Weise als Partner und nicht Unterworfenen einzubeziehen, davon gehe ich aus, muß nach dem derzeitigen Wissenstand als Unmöglichkeit angesehen werden.
Allerdings hätte es im Ermessen der neuen deutschen Führung gelegen, sämtliche Truppen von der Westfront abzuziehen und nach Osten zu werfen oder sonstwas zu tun, womit einem Vormarsch der Westalliierten bis zur russischen Front nichts mehr im Wege gestanden hätte. Doch mit diesem Gedanken sind wir gänzlich im Reich der Phantasie und wie operieren mit Hypothesen hoch 3. Und damit ist eine vernünftige Einschätzung der Situation gänzlich unmöglich geworden.