Rurik
Aktives Mitglied
Sorry, du musst mich falsch verstanden haben. Ich hätte mich natürlich auch nicht wegen Perspektivlosigkeit (vielleicht war ich ja auch nur depressiv) vor einen T-55 der NVA oder anderes Kriegsgerät geworfen. So perspektivlos war ich auch gar nicht, allerdings, ohne es zu wissen. Ich bewarb mich später um eine Stelle in der EDV-Abteilung eines Zeitungsverlages und bekam sie. Damit arbeitete ich in einem Parteibetrieb und hatte mich korrumpieren lassen. Im Nachhinein interessant: Wir arbeiteten mit bulgarischen Großrechnern.Das wollte ich damit gar nicht ausdrücken.
Ich zitiere einmal aus einem Leserbrief aus der Superillo 13/ 2014, Seite 35:
"Als der Mauerfall die Familie in Frankfurt/Oder wieder näher zusammenführte, erklärte eine Verwandte aus dem Westen: "Ihr werdet neben den guten Dingen auch negative erleben. Arbeitslosigkeit, Armut, Reichtum, Kriminalität." Und weiter sagte sie über die DDR: "Wir haben euch immer beneidet. Vor allem wegen eures Zusammenhaltens mit Freunden und in den Familien. Wegen eures gemeinsamen Feierns mit Eltern, Kindern, Geschwistern, eurer Solidarität. Ihr schient uns glücklicher zu sein als wir."
Ich glaube, der Leserbrief spiegelt eine gewisse Sehnsucht zur Sozialromantik wider, die es so in der DDR nicht wirklich gab. Zumindest in den Arbeiterschließfächern der Großstädte ließ dieser "Zusammenhalt" zu wünschen übrig. Er existierte oft nur, weil man wegen der Tauschgeschäfte aufeinander angewiesen war. Es wäre z.B. fatal gewesen, sich mit jemandem schlecht zu stellen, der im örtlichen KFZ-Betrieb arbeitete.
Ich hatte z.B. von meinem Kumpel KFZ-Teile in meinem Keller gelagert, damit sie bei ihm, der im KFZ-Betrieb arbeitet, nicht verdächtig auffielen. Dafür hatte ich keine Probleme mit Reperaturen.
Und weil ich gerade bei Kriminalität bin. Meine damalige Freundin und jetzige Frau habe ich immer zum IfL begleitet. Im Institut für Lehrerbildung war der Anteil an Mädchen sehr hoch und das lockte sexuell unausgeglichene Mitmenschen, männlichen Geschlechts stark an. Die Gebüsche waren voll von ihnen, übertreibt es ein wenig, aber man hörte nicht selten von versuchten Vergewaltigungen. Gelichter gab es genug.