Gut, das ist die "Geschichte" wie sie in der Schule gelehrt wird. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Forscher, da sie keinen vernünftigen Grund für diesen Feldzug bis nach Indien fanden -anfangs wegen der Perser und dann um den davongelaufenen König festzunehmen und dann um dessen Mord zu rächen und dann etwas anderes etc.- fassten sie, die Forscher, all dies zusammen als Wunsch von Alex. für eine Völkerverständigung und -verschmelzung einzutreten.
Immer wieder wird Alexander als der makedonische König wahrgenommen der durch Eroberungen sein Königreich erweitern wollte, doch letztlich ist er zu einem persischen Großkönig geworden.
Und dadurch hatte sehr wohl vernünftige Gründe für einen Feldzug nach Osten. Nach Gaugamela trat er faktisch Dareios Erbe an. Ihn zu verfolgen und auszuschalten konnte nur seine Herrschaft stärken, auch die Mörder des Dareios waren für ihn potenziele Gefahren und mussten ebenso beseitigt werden. Denn Vorwand Dareios zu rächen halte ich eher für eine propagandistsische Maßnahme um die persischen Truppen in seinem Heer bei der Stange zu halten. Immerhin konnte er daraus auch eine persönliche Angelegenheit machen, Dareios war sein Schwiegervater.
Und der einfachste Grund war das die Sataprien des Ostens ebenso ein Teil des persischen Reiches waren das er erobert hatte. Ihm stand auch über diese Gebiete, in denen sich der erbittertste Widerstand regte, die Herrschaft zu und diese musste er durchsetzen.
Später sollte auch Seleukos einen mehrjährigen Feldzug in den Osten und gegen Indien unternehmen, zum selben Zweck wie einst Alexander.
sfrang schrieb:
Zudem, Kleinasien war ja von vielen verschiedenen Völkern bewohnt, schon seit der frühen Bronzezeit. Er hätte doch die Verschmelzung erst mit diesen Völkern anfangen sollen, die ja ähnliche Sitten wie die Mazedonier und die übrigen Griechen hatten. Passierte aber nichts dergleichen.
Deswegen schrieb ich, dass vieles nachgedichtet wurde.
Ob Alexander eine "Verschmelzung" der Völker mittels Zwangsheiraten der gesamten Völker die er beherrschte im Sinn hatte bezweifle ich auch.
Auch wenn die Massenhochzeit von Susa spektakulär war, so wurde dort nur der harte Kern der Makedonen die seinen Feldzug nach Indien und zurück überlebt hatten verheiratet. Dies waren die kampferfahrensten seiner Krieger, sie durch diese Heiraten in Mesopotamien seinem neuen Machtzentrum zu halten erscheint mir durchaus logisch. Nur die alten Krieger schickte er unter Krateros Führung kurz vor seinem Tod in die makedonische Heimat zurück.
Sicher wird es ihm auch darum gegangen sein Makedonen und Perser näher zu bringen, vor allem seine wichtigsten Gefolgsleute die ebenfalls Perserinnen heiraten mussten, schließlich musste er beide Völker beherrschen da konnte er Mord und Totschlag unter ihnen nicht dulden.