Bismarck hat immer die Notwendigkeit erkannt, mit Russland verbunden zu sein!! Dafür wäre sogar bereit gewesen, im äußersten Notfall Österreich-Ungarn fallen zu lassen. Wenn ich deine Zeielen lese, bekomme ich den Eindruck vermittelt, das du Bismarck eine fehlerhafte auswärtige Politik unterstellst. Du scheinst, so verstehe ich dich, der Meinung zu sein, das Bismarck und somit das Deutsche Reich sich Russland unterordnen hätten sollen und somit als Juniorpartner zur Verfügung zustellen. Nur dafür fehlte wohl die Grundlage, denn so mächtig war Russland zu jener Zeit nicht.
Doch das hätte eben auch bedeutet, eine Außenpolitik zu betreiben, die eben nicht immer unbedingt im Intersse de Deutschen Reiches gelegen hätte. Bismarck wollte sich beispielsweise nicht in die Händel des Balkans verstricken lassen und das Gortschakow und die entsprechende Kreise in Petersburg, ich nenne hier nur Katkow und Co., die Ergebnisse des Berliner Kongresses in einer äußerst fragwürdigen Interpretation Bismarck anlasteten, war schlicht sachlich nicht zutreffend. Aber irgend jemand musste als Sündenbock ja herhalten, obwohl Schuwalow durchaus für Bismarck Partei ergriff.
Du übersiehst auch, das Gortschakows Sympathien eben Frankreich galten und nicht Bismarck und dem Deutschen Reich. Gortschakow hatte die reizende Angewohnheit, wenn sich das Deutsche Reich für Russland diplomatisch engagierte, diese Freundschaftsdienst entweder kleinzureden oder gar zu ignorieren.